London – Whitney hat Husten

Das
Whitney Houston Konzert abends in der fast ausverkauften O2 Arena in London
beginnt mit Aufregung. Die Karten, die wir besorgt bekommen haben, sind für das
Konzert am nächsten Tag. Netterweise wirft man uns nicht raus, wir müssen nur
unsere Plätze direkt vor der Bühne gegen einen Seitenblick eintauschen.

„Whitney
hat Husten“ verballhornten wir früher ihren Namen. Heute ist das kein Scherz
mehr, und nicht nur das. Whitney hat noch ganz andere Probleme. Dass beim
ersten Kostüm das T-Shirt zu kurz, beim zweiten das Kleid zu lang ist und sie
ständig an ihrer zu engen Kleidung herumzuppeln muss, ist noch das Geringste. Whitney
kann nicht singen, was an sich ungünstig für eine Sängerin ist. Daher vermeidet
sie das während des Konzerts. Sie plaudert viel, beglückt uns mit Sprechgesang,
aber die opulenten Damen des Backgroundchors haben schöne Stimmen. Whitney ist
heiser, sie hat Husten. Die Tabletten, die sie zwischendurch nimmt, helfen nur
begrenzt. Wenn sie zu singen versucht, trifft sie die Töne nicht, die höheren
Tonlagen sind unerreichbar geworden. Ihre früheren Hits singt sie meist nur an,
sonst wurden sie umgeschrieben auf den begrenzten Tonumfang einer
drogengeschädigten Stimme. Sie geht charmant mit ihrem Problem um. „Ich möchte
schon, aber meine Stimme will nicht“, unkt sie. Die meisten Fans verstehen das,
aber nicht alle hören sich das Konzert bis zum Schluss an. Summa summarum sind
130 € Eintritt pro Person und fast 30 € Parkgebühren doch recht happig für ein
zweifelhaftes Vergnügen.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.