Digby, Nova Scotia – Hummer zu Mittag und Plunder zum Kaffee

Im Hafen von Cape St. Marys bieten uns zwei Fischerleute ihre frisch gefangenen Hummer an. 4,50 kanadische Dollar (c$) das Pfund. Vermutlich könnten wir sie sogar auf 4 c$ runterhandeln, da uns ein netter Anwohner vorher den Marktpreis genannt hatte. Auch die jungen Männer beklagen die Wirtschaftskrise. Vor ein paar Jahren noch hatten sie 9 oder 10 c$ das Pfund bekommen, und 1000 Pfund hatten sie in ihren Körben. Heute waren es gerade mal 150.

In Digby lassen wir uns zum Lunch Lobster Roll und Scallop Burger (Hummer- und Jakobsmuschelbrötchen) schmecken. Die Natur ist hier viel weiter als ein paar Kilometer weiter östlich. Ginster und Tulpen, Magnolien und Apfelbäume blühen bereits. Der Digby Neck Scenic Drive, die Panoramastraße über die Digby Halbinsel, bietet den einen oder anderen Ausblick auf einen See oder Meeresbuchten, sonst aber eher unspektakuläre Waldlandschaft. Zur Walbeobachtung muss man eine Bootstour buchen, aber Anfang Mai hat noch alles geschlossen.

In Annapolis Royal entdecken wir eine deutsche Bäckerei. Heiderose und Dieter Claussing aus Zwickau sind seit acht Jahren in Kanada und sind seit einigen Jahren selbstständig. Wir kaufen ein Roggenbrot; die Blaubeer- und Kirschplunder sind leckere handgefertigte Teilchen und keine vor Billigfett erstarte Industrieware, wie man sie bei uns zumeist bekommt. Neben der Annapolis River Flussbrücke gewinnt das einzige Meerwasser-Gezeitenkraftwerk Strom aus dem gewaltigen Tidenhub der Bay of Fundy. Das fast liebliche Annapolis Valley Flusstal wurde aufgrund seines milden Klimas zum Gemüse- und Obstgarten Nova Scotias. Wir übernachten am Parkplatz vor dem Blomidon Provincial Park, da der Park und der dazugehörige Campingplatz noch geschlossen haben.

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