Cape Split, Nova Scotia – hohe Klippen über gurgelnder Tide

Bis Mittag regnet es. Als es endlich aufklart, fahren wir die paar Kilometer nach Scotts Bay und wandern vom dortigen Parkplatz aus auf Cape Split hinaus. Der Wanderweg ist 16 km lang (Hin- und Rückweg) und führt größtenteils durch mäßig spannenden, sonnendurchfluteten Wald über Wurzeln, umgestürzte Bäume und kleine Bäche. Es ist warm, wir beginnen zu schwitzen, aber nicht für lang. Auf dem Kap angekommen, wo keine schützenden Bäume stehen, pustet uns wieder ein eisiger Wind um die Ohren. Von den 231 m hohen Klippen hat man einen grandiosen Ausblick über die gewaltigen Wassermassen, die zwei Mal täglich vom offenen Meer in die Bay of Fundy hinein- und wieder hinausströmen. Das Kap ragt weit hinein in den Mineas Channel, den Ostarm der Fundy-Bucht. Der Tidenhub beträgt hier bis zu 16 m und an den Felsklippen brechen sich die Wellen, sprudelt und gurgelt es nur so, da sich ein- und auslaufendes Wasser bereits wieder begegnen. Welch imposantes Naturschauspiel.

Die Anschaffung eines Navigationssystems mit Kartenmaterial für Nordamerika hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn Lissy, wie wir das Gerät nennen, kennt in Kanada wirklich jeden Waldweg. Lediglich mit Lissys Englisch hapert es ein wenig, ihre elektronische Stimme murmelt etwas unverständlich vor sich hin. Manche Worte erkennt man erst, wenn man sie geschrieben sieht, da sie die englischen Ortsangaben einfach deutsch ausspricht. Sehr amüsant, wir müssen wohl noch etwas trainieren.

Endlich finden wir am Abend die Blomidon Estate Winery, aber leider hat das Weingut für heute schon geschlossen. Wir beschließen hier zu übernachten.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.