Kananaskis Country und Banff NP, Alberta – Wild in allen Größen: kleine Hirsche, große Hirsche, Elche

Reisen heißt Abschied nehmen. Kaum hat man neue Freunde gefunden, verlässt man sie wieder. Wir wollen zurück in die Nationalparks, wo wir unsere Reise unterbrochen haben. John empfiehlt uns eine landschaftlich schöne Route, die wir teilweise noch nicht gefahren sind.

Wir begeben uns noch einmal nach Kananaskis Country: Bow Valley Provincial Park, Peter Lougheed PP, Spray Valley PP stehen auf dem Programm, einer schöner als der andere. Wir sehen Elche, Hirsche und jede Menge Eichhörnchen; wunderbare Allgäu- und Alpenlandschaften, Berge und Hirsche, die sich in aalglatten Seen spiegeln. Der Smith-Dorrien / Spray Trail gilt als eine der schönsten Routen Kanadas und ist fast komplett Schotterpiste, dafür ist ein Unimog einfach gemacht. Das Reifengeräusch verschwindet, die kleinen Unebenheiten schluckt er weg wie ein Kamel einen Eimer Wasser, es mach einfach Spaß zu fahren. Über das Canmore Nordic Centre von den Olympischen Spielen 1988 in Calgary fahren wir nach Canmore hinein, um am Information Centre noch einmal Wasser zu tanken und Abwasser abzulassen. Von Banff nach Lake Louise fahren wir über die Nebenstrecke des Trans Canada Highway, auf der wir beim letzten Mal den Grizzly entdeckt hatten. Auch diesmal haben wir Glück und sehen einen Wapitihirsch. Wapitis sind außer Elchen die größte Hirschart, erreichen bis zu 1,5 m Schulterhöhe und wiegen bis zu 450 kg, die Weibchen sind etwas kleiner und leichter. Außer in Nordamerika, hauptsächlich den Rocky Mountains, kommen sie im südlichen Sibirien und in Teilen Zentralasiens vor. Der kapitale Hirsch trägt ein stolzes Geweih und einen ziemlich wohlgenährten Bauch. Der Zwölfender zeigt keinerlei Scheu, im Gegenteil zieht er eine Show ab. Anfangs ignoriert er die Umstehenden völlig und frisst in aller Ruhe. Dann schaut er fast aufmüpfig um sich und schein zu fragen: „Was!? Was wollt Ihr?“ Den Bären sehen wir diesmal nicht, nur die Ranger, die ihn mit ihrem Radar zu orten versuchen. Wenn sich ein Grizzly so nahe der Straße aufhält ist es sicher besser, seine Bewegungen zu beobachten. Im Ernstfall werden Wanderwege und sogar Straßen gesperrt, um die Sicherheit beider Parteien, Mensch und Bär, zu gewährleisten. Wenig später finden wir noch einen Wapitihirsch, wieder ein Bock, diesmal sogar ein Vierzehnender, allerdings nicht ganz so mächtig und vollgefressen. Unser heutiger Campingplatz Mosquito Creek, Mückenbach, macht seinem Namen alle Ehre. Da die Temperatur von 30° tagsüber jetzt rapide auf 15° sinkt, verziehen wir uns einfach in unsere Kabine. Nicht aber, ohne vorher das allzu romantische Alpenglühen anzubeten. Die untergehende Sonne ist schon nicht mehr zu sehen, aber die umliegenden Gipfel erstrahlen in rotem Licht.

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