Fairbanks, Alaska – Arminius am Nordpol

Elche gibt es hier oben wieder jede Menge. Einer schafft es heute Morgen dennoch, einen Verkehrsstau zu arrangieren. Der Bock strotzt nur so vor Gesundheit und hat ein riesiges Geweih. Wie viele Tiere dieser Größe lässt er Fotosessions geduldig über sich ergehen, schaut mehrfach in die Kamera, bis er die Lust verliert und geht.

Das Dörfchen North Pole 20 km vor Fairbanks erhielt seinen Namen in der Hoffnung, die Spielwarenindustrie anzulocken, was gelungen sein dürfte. Da amerikanische Kinder der Meinung sind, der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol, ist hier das Santa Claus Haus entstanden. Davor steht ein überdimensionaler Nikolaus, drinnen gibt es das ganze Jahr über alles rund um den Weihnachtsmann zu kaufen, Kitsch pur und ein Riesengeschäft. Außerdem kann man Briefe vom Nikolaus an Kinder in aller Welt schicken lassen. Dass die Straßen Namen tragen wie St. Nicolas Drive, Santa-Claus Lane, Polar Plaza oder Snowman Drive verwundert nicht mehr.

In Fairbanks muss man sich mit Lebensmitteln eindecken, wenn man nach Prudhoe Bay an die Nordspitze fahren will, da man unterwegs lediglich Minimalversorgung erhält. Der Alkohol in Alaska ist günstiger als in Kanada, auch wenn wir immer noch in einen Liquor Store gehen müssen. Wir bekommen sogar Hefeweizen. Manche Lebensmittel, vor allem Milchprodukte, sind etwas billiger, Brot, Nudeln und Kaffee kosten genauso, Gemüse dagegen scheint uns sogar teurer und nicht immer frisch und bester Qualität. Insgesamt war der Einkauf etwas, aber nicht wesentlich günstiger als in Kanada. Wir erstehen noch eine neue Kamera samt Ersatzobjektiv zu einem akzeptablen Preis, wenn es auch kein Schnäppchen war.

Fairbanks besitzt kaum Attraktionen und schafft es auch sonst kaum, Sympathien auf sich zu ziehen. An vielen wenig vertrauenerweckenden Plätzen möchte man nachts lieber nicht parken. Der Platz vor dem 24-Stunden-Wal-Mart ist nicht so groß, dass man sich in eine ruhige Ecke verziehen könnte und selbst tagsüber fliegen schon die Einkaufswagen herum. Unter Jugendlichen ist es eine beliebte nächtliche Beschäftigung geworden, Einkaufswagen gegen geparkte Autos und vor allem Wohnmobile zu stoßen. Auf dem Fred Meyer Supermarktparkplatz, wo man auch kostenlos übernachten darf, ist noch mehr los. Vor dem Vergnügungspark will man 12 $ von uns und viel besser scheint es da auch nicht. Wir fahren aus der Stadt und landen wieder am Nordpol. Wir parken vor der Bücherei von North Pole, direkt vor der Güterzug-Rangierstation. Aber das stellen wir erst später fest, als wir schon im Bett liegen.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.