Steese Hwy + Elliott Hwy + Dalton Hwy, Alaska – Waldbrand am Polarkreis

Von Fairbanks nach Prudhoe Bay sind es 780 km. Über den Steese und den Elliott Highway gelangt man zum James Dalton Highway. Wieder eine dieser Abenteuerstrecken, die man ein Mal in seinem Leben gefahren sein möchte. Es ist die einzige Straße über den Polarkreis hinweg in den einsamen Norden Alaskas. Der Dalton Highway diente ursprünglich Versorgungsfahrzeugen für den Bau und später den Unterhalt der Trans-Alaska-Pipeline und begleitet sie auf ganzer Länge. Erst 1994 wurde die Strecke komplett für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Die Ölleitung ist größtenteils oberirdisch verlegt, um ein Auftauen des Permafrostbodens zu verhindern. Einen Zaun gibt es nicht, und so kommt man jederzeit an die Pipeline heran. An der Yukon Crossing überquert die Pipeline zusammen mit der Straße ein zweites Mal einen Fluss. Der Yukon River ist hier breit, braun und mächtig. Hinter der Brücke steht eine von drei Versorgungsstationen an der Strecke. Hier gibt es ein 30 Jahre altes Motel, das aussieht wie 60, ein Restaurant und Souvenirshop sowie eine Tankstelle, wo der Diesel 4,59 $ die Gallone kostet, einen Dollar mehr als in Fairbanks (US$ 1,21 bzw. 0,95 pro Liter). Auch die Souvenirs kosten hier weit mehr als einige Kilometer weiter südlich am Arctic Circle Trading Post. Weitere acht Kilometer nördlich gibt es an der 2. Einfahrt links eine kostenlose Dumpstation und eiskaltes Quellwasser für den Frischwassertank. Allerdings ist es eine spritzige, nasse und vor allem kalte Angelegenheit, den Tank mit dem dicken Schlauch zu befüllen, der zum Beladen von Lkw gedacht ist. Einen Campground gibt es nebenan.

Kurz nachdem wir den Polarkreis ein zweites Mal auf dieser Reise in nördlicher Richtung überquert haben, sehen wir die dichte Rauchfahne eines Waldbrandes. Obwohl Wald etwas übertrieben ist. Die „Pfeifenreinigertannen“ stehen so niedrig, dass jeder Elch auf Kilometer Entfernung ausgemacht werden könnte, weil er oben herausragt. Der ursprünglich geschotterte Dalton Highway ist mittlerweile zu zwei Dritteln asphaltiert, was ihm nicht unbedingt zum Vorteil gereicht. Eine gepflegte Schotterpiste ist allemal besser als eine rumpelige Asphaltstraße. Der wenig dichte Verkehr lässt merklich nach, da viele Touristen nur bis zum Polarkreis fahren. Die meisten Reisenden, die wir ab jetzt treffen, bewegen sich auf zwei Rädern – mit oder auch ohne Motor. So langsam bedeckt sich der Himmel, das Sonnenlicht wird milchig und Wind kommt auf. Auf einmal ist es gar nicht mehr heiß. Dafür fliegen keine Insekten und wir können die berühmten Alaskamoskitos immer noch nicht kennen lernen.

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