Sterling Hwy, Alaska – Rauchende Vulkane im äußersten Westen

Ein bemerkenswerter älterer Herr verwickelt uns auf dem Baumarktparkplatz in ein Gespräch. Seine Frau bekommt im Krankenhaus gerade ein neues Knie eingesetzt und er wartet darauf, sie besuchen zu können. Der rüstige 81-jährige, der maximal wie 71 aussieht, klettert behände in den Aufbau seiner Pick-up-Kabine. Er drückt uns eine Tüte mit Zucchini in die Hand, die sie in ihrem Garten selbst gezogen haben. Echte Alaska-Zucchini!

Auf dem Weg nach Südwesten auf die Kenai Halbinsel fahren wir am Turnagain Arm entlang, der mit 11 m den zweithöchsten Tidenhub Nordamerikas vorweisen kann. Am Skilak Lake vorbei führt eine 30 km lange Schotterpiste parallel zur Hauptstraße. Hier gibt es nicht nur schöne Ausblicke und kostenlose Campingplätze, sondern auch tonnenweise Birkenpilze gleich neben dem Weg. Wir können nicht widerstehen und finden unter Nadelbäumen auch eine Art Steinpilz. Am Anchor Point bringt uns ein kurzer Abstecher zum Meer an den westlichsten Punkt Nordamerikas, den man per Straße erreichen kann: 151° 52’ westlicher Länge. Von hier hat man einen wundervollen Blick auf die Berge auf der gegenüberliegenden Seite des Cook Inlet, die zum Ring of Fire gehören. Alleine von hier kann man fünf aktive Vulkane sehen, von denen der eine oder andere gelegentlich Asche spuckt.

Am Kiesstrand sitzen zwei Steinadler und teilen sich redlich einen Fisch. Eine Robbe steckt neugierig ihren Kopf aus dem Wasser und ein Fischadler kommt vorbei, um zu sehen, ob für ihn auch etwas abfällt. Drumherum sitzen hunderte kreischender Möwen und warten auf ihre Chance. Gerade denke ich, dass man als Adler gute Nerven besitzen muss, als die Raubvögel entnervt abziehen und die Reste dem schreienden Volk überlassen.

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