Osoyoos, British Columbia – begehrte Bioäpfel

Vom Anarchist Mountain fahren wir wieder an den Osoyoos Lake ins Tal, um Ludwig und seiner Frau Irene einen Besuch abzustatten. Seine 20.000 Obstbäume sind nur Hobby, wie er sagt. Sein Geld verdiene er mit selbst entwickelten und produzierten, patentierten Halterungen für Obstbäume und Bewässerungsleitungen. Zu meiner Freude schaltet er eine der ratternden Maschinen an, die im Sekundentakt die gebogenen Drähte meißelt. Ludwig fährt mich mit seinem Elektrogolfcart in die Plantage und wir pflücken Äpfel. Er schenkt uns die ganze Kiste, die jetzt im Badezimmer steht mangels Platz unter dem Tisch. Wir schlendern durch seinen Privatgarten und das „Versuchsfeld“, wo es Früchte gibt, die aus Pflaumen und Aprikosen gezogen sind, winzige Äpfel, die wie Birnen schmecken und große Äpfel, die wie Birnen schmecken. Außerdem wächst hier eine Apfelsorte, die so lecker ist, dass man nie welche ernten kann, weil die Vögel sie vorher auspicken, sodass nur noch die Schale übrig bleibt. Man könnte Spritzmittel verwenden, Selbstschussanlagen oder Netze, aber Ludwig will das alles nicht. Er möchte Äpfel, die man ungewaschen vom Baum essen kann. Und die Vögel mögen eben auch Äpfel. Irene gibt uns noch eine Flasche selbstgemachten, kaltgepressten Apfelsaft mit, der gefroren gelagert werden muss, weil er ohne Zusätze hergestellt wird. Er schmeckt süß und köstlich nach Äpfeln und Aprikosen.

Wir fahren in Richtung Westen auf dem Hwy # 3 nach Princetown. Wir haben uns ein Backroad Mapbook für BC zugelegt, das in kleinem Maßstab sämtliche Nebenstraßen, Waldwege und Wanderpfade zeigt. Hinter Tulameen schlagen wir uns in die Büsche und finden eine hübsche Lichtung zum Schlafen.

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