Duncan, Vancouver Island, British Columbia – Illegaler Alkoholtransport

Auch am nächsten Morgen noch überzeugen Wein und Schnaps: keine Nachwirkungen. Ich könnte glatt ein neuer Fan werden. Dann lassen wir uns den ganzen Tag verwöhnen wie bei Muttern.

Am Nachmittag fahre ich mit Branca in die Stadt, um ein paar Besorgungen zu machen. Im Okanagan Valley haben wir eine Flasche Wein für Mike und Mélie besorgt, die wir ihnen als Überraschung schicken wollen. Ich hoffe auf der Post einen gepolsterten Falschenkarton kaufen zu können wie es in Deutschland üblich ist. Dort dann die große Überraschung: Die Postangestellte wirft mir einen pikierten Blick zu und belehrt mich: „Das Versenden von Alkohol ist in Kanada illegal“. Ähnlich wie die europäischen Nordländer führt Kanada eine restriktive Alkoholpolitik. Alkoholgenuss ist erst ab einem Alter von 19 legal. Alkoholika werden nur in staatlich lizenzierten Läden hoch besteuert verkauft (Ausnahme Québec). Der Genuss von alkoholischen Getränken auf öffentlichem Raum ist verboten. Das bedeutet: kein Sundowner-Bier am Strand, keine Straßencafés mit Alkoholausschank, keine sommerlichen Biergärten. Es ist untersagt, geöffnete Behältnisse mit alkoholischem Inhalt in der Öffentlichkeit (dazu gehören sowohl Einkaufstasche als auch das eigene Fahrzeug) mit sich zu führen. Erfreuliche Auswirkung der strengen Gesetze: Es gibt keine pöbelnden alkoholisierten Menschen auf den Straßen und alkoholgetriggerte Aggressivität in der Öffentlichkeit wohl eher selten. Die berühmte RCMP Polizei greift bei Verstößen harsch durch. Wird deswegen weniger getrunken? Wohl kaum.

Ich beschließe, nicht gegen Kanadas Gesetze verstoßen zu wollen und deponiere die Weinflasche bei Anton und Branca, wo sie von den Adressaten persönlich abgeholt werden kann.

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