Frankfurt, Deutschland + Vancouver, British Columbia – Simulation eines Flughafen-Super-GAU

Ausgerechnet heute findet am Frankfurter Flughafen die weltweit größte Flugkatastrophen-Simulationsübung statt. Auf der neuen, noch nicht in Betrieb genommenen Startbahn stellen zwei ausrangierte Flugzeuge einen Zusammenstoß dar. Es soll 500 Verletzte geben, allesamt von Schauspielern gemimt. Sämtliche Rettungseinheiten wie Feuerwehr, Krankenwagen, Ärzteteams, Krankenhäuser und andere sind involviert. Aus der Notfallübung sollen Erkenntnisse für den Luftverkehr der nächsten Jahre in ganz Europa gewonnen werden. Nicht einmal den Flughafenangestellten war vorab bekannt, welche Fluggesellschaft von dem „Unfall“ betroffen sein würde. Als wir in der Ankunftshalle des Flughafengebäudes eintreffen, bietet sich ein Bild des Chaos. An den Lufthansa Check-in-Schaltern haben sich von zwei Seiten her mehrere hundert Meter lange Schlangen gebildet. Flughafenangestellte laufen kopfschüttelnd umher. So etwas hätten sie in all ihren Dienstjahren noch nicht gesehen. Condor ist zum Glück nicht betroffen und alles verläuft mehr oder weniger reibungslos.

Früher fand ich Fliegen interessant und spannend. Früher, als die Stewardessen noch jung, hübsch und freundlich waren, die Verpflegung exquisit und man die Beine unter dem Vordersitz ausstrecken konnte. Heute sind die Flugbegleiterinnen immer noch jung, hübsch und freundlich. Manchmal. Das Essen ist eine Zumutung. Zum Abendessen gibt es zum Beispiel ein aufgewärmtes Brötchen, einen Löffel Krautsalat und dazu ein leckeres kaltes paniertes Schnitzel aus Hähnchenformfleisch. Weitere Details gefällig? Eher nicht. Der Sitzabstand grenzt an vorsätzliche Körperverletzung. Ich wundere mich jedes Mal wieder, wie ich nach zehneinhalb Stunden Flug ohne klaustrophobische Anfälle und ohne ernsthafte Thrombose wieder aufstehen kann. Die Luft ist warm und schlecht. Aber ist der Grund für all diese unerfreulichen Details tatsächlich unermessliches Gewinnstreben der Luftfahrtgesellschaften? Oder sind wir es, die immer alles noch billiger haben wollen? Sodass den Flugunternehmen nichts anders übrig bleibt, als den Service zu reduzieren, nachdem man das Personal soweit wie möglich abgebaut hat. Wie viele Arbeitslose hatten wir noch mal in Deutschland?

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