Silverton, Colorado – Wo das Gold auf der Straße lag

Zurück in Durango nehmen wir den Hwy # 550 von Süd nach Nord, der uns diesmal in Längsrichtung durch die San Juan Mountains führt. Diese Region hatte einst enorme Gold- und Silbervorkommen. Das Teilstück zwischen Silverton und Ouray heißt denn auch Million Dollar Highway. Ursprünglich soll die Straße mit goldhaltigem Erzgeröll gepflastert gewesen sein, heute ist davon leider nichts mehr zu sehen. Dafür ist der hochalpine Streckenverlauf atemberaubend zwischen hunderte Meter tiefen Schluchten (ohne Leitplanke natürlich) und Kilometer hohen schneebedeckten Bergen. Drei sich steigernde Pässe müssen wir überqueren, der höchste davon ist 3.360 m, der sich Red Mountain Pass, Roter Berg, nennt. Hier oben herrschen konstante Minustemperaturen und es liegt eine geschlossene Schneedecke, aber die Fahrbahn ist perfekt geräumt.

Bei Montrose fahren wir in den Black Canyon of the Gunnison Nationalpark ein. Die „schwarze Schlucht des Gunnison Flusses“ wird so wegen ihres dunklen bis schwarzen Gesteins genannt. Zudem ist die Schlucht so schmal und tief, dass kaum Licht hineinfällt und sich der düstere Effekt noch verstärkt. De facto handelt es sich um eine der engsten und tiefsten Schluchten überhaupt: bis zu 700 m tief und minimal 12 m breit. Doch wie konnte sich der Fluss so tief in das extrem harte Gestein einfräsen? Das erklärt sich durch die hohe Fließgeschwindigkeit. Auf einer 3-km-Strecke fällt der Fluss um etwa 145 m. Ursprünglich war die Schlucht 80 km lang, aber der Großteil ist unter mehreren hintereinander geschalteten Stauseen verschwunden. Die restlichen 20 km wurden durch die Einrichtung des Nationalparks geschützt.

Auf der Südseite gibt es eine 10 km lange Parkstraße mit mehreren Aussichtspunkten und kurzen Spaziergängen. Die Erkundung der Schlucht selbst bleibt Kletterern vorbehalten, auch wenn eine Versorgungsstraße (nur im Sommer) zum Fuß des Canyons an das Ende einer Staumauer führt. Der Eintritt in diesen Park ist im Winter, wie in vielen anderen, weniger populären Naturschutzgebieten, kostenlos, genau wie die Nutzung des (einfachen) Campingplatzes. Allerdings werden fast alle Wege um den Black Canyon mit Wintereinbruch geschlossen. Noch haben wir Glück, dass auf 2500 m Höhe die Temperaturen zwar eisig sind, aber nur wenig Schnee liegt.

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