Monument Valley, Arizona – Berühmte Felsen und schaurig-schöne Geisterbahn

Bei Sonnenaufgang müssen wir nicht einmal die Kabine verlassen, sondern können die Bilder vom Morgenrot hinter den Steingebilden vom Kabinenfenster aus schießen. Später begeben wir uns auf den 17 Meilen langen Rundkurs zwischen den eindrucksvollem, spirituell durchaus inspirierenden Monolithen, die ihre Entstehung ebenfalls Wind und Wetter, und nicht etwa fließendem Wasser verdanken. Die an manchen Stellen raue Sandpiste kann von den meisten Fahrzeugen befahren werden. Wer mit seinem Fahrzeug nicht kann, darf oder will, bucht im Visitor Center eine Jeeptour zu satten Tarifen. An den Aussichtspunkten stehen die unausweichlichen Souvenirstände. Die Indianer haben nichts zu tun und Zeit für einen netten Plausch. Wir kaufen trotzdem nichts. Bis zu 100 $ für eine schlichte Türkiskette scheinen mir übertrieben. Gut, sie ist nicht „made in China“, sondern von den Navajos gefertigt. Doch mich dünkt, sie gewähren sich selbst ansehnliche Stundelöhne. Seit 1925 diente Monument Valley 50 Kinofilmen als Kulisse, von hunderten Werbespots und Anzeigen nicht zu reden. Die einzige Wanderung von fünf Kilometer Länge führt über den Wildcat Trail und ist ruhig und nett. Das spektakulärste Bild bekommt man mit dem Auto vom Artist’s Point, der einen Überblick über das Tal und die Felsattraktionen verschafft.

Auf der # 163 fahren wir dasselbe Stück zurück nach Norden und biegen über die # 261 und # 316 in die Johns Canyon Road ein. Die gut 25 km lange Off-Road-Strecke führt in spannendem Verlauf an der Steilwand der Cedar Mesa auf der einen Seite und der Abbruchkante des San Juan Canyon auf der anderen Seite entlang – dazwischen liegen drei Meter, manchmal weniger. Das hat so was von Geisterbahn fahren: Es ist schön und schaurig zugleich, und man setzt voraus, dass alles gut geht. Für diese Strecke ist Vierradantrieb erforderlich, der Schwierigkeitsgrad ist einfach mit einigen steilen Rampen und einer Bachdurchquerung (Wasserstand?). Irgendwann im Johns Canyon ist Schluss und wir müssen uns beeilen zurückzukommen, da es schon dunkelt. Da die Möglichkeit von Regenschauern besteht, möchten wir keinesfalls auf dieser Piste festsitzen. Zum Glück wissen wir, dass wir im um die Ecke liegenden Goosenecks State Park, zu erreichen vom Highway aus über Asphalt, kostenlos campen dürfen.

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