Zion National Park, Utah – Arminius und die Tunnelmaße

Der Moment ist spannend: Lässt uns die Parkverwaltung problemlos durch den Tunnel oder brauchen wir eine Eskorte? Nachdem wir uns von Jaye verabschiedet haben, fahren wir zum Südeingang des Zion National Park, um auf Hwy # 9 im Osten wieder raus zu fahren. Dazwischen liegen zwei Tunnel, der erste ist einen Kilometer lang und etwas eng und niedrig; der zweit ist kürzer aber weiter. Vor Jahren gab es immer wieder zahlreiche Unfälle im Tunnel. Eine vom Parkmanagement in Auftrag gegebene Studie ergab, dass aus Furcht vor den engen Tunnelmaßen größere Fahrzeuge, die die Mittellinie überfuhren, zu den Hauptverursachern der Unfälle gehörten. Konsequenz ist, dass keine kommerziellen Lkw den Hwy # 9 durch den Park passieren dürfen und dass Fahrzeuge über 2,40 m Breite und 3,40 m Höhe den Tunnel nur zwischen 8 und 20 Uhr gegen eine Gebühr von 15 $ (gilt auch für eine Rückfahrt innerhalb von sieben Tagen) im Konvoi und Einbahnverkehr passieren können, was in der Hochsaison zu Wartezeiten führen kann.

Der Ranger am Parkeingang misst Arminius dreimal, viermal. Er kann es nicht glauben. Der Truck sieht sooo groß aus und scheint doch durch den Tunnel zu passen. Der Ranger nimmt es sehr exakt, zentimetergenau, aber andererseits bemüht er sich redlich, uns ohne Gebühren durchfahren zu lassen. Die Höhe stellt sich als unproblematisch heraus, die Dachluke kann der Ranger ja nicht sehen. Nachdem wir die Spiegel eingeklappt haben, ragen nur noch die Positionsleuchten über die zulässigen Maße hinaus. Da die Halterungen aus Gummi sind, dürfen wir sie weg biegen und mit Klebeband oder Gummistrippen fixieren. Kurz vor dem Tunnel gibt es eine Kontrollstation, deren Ranger ggf. den Verkehr anhalten, um größere Fahrzeuge in der Tunnelmitte einspurig durchfahren zu lassen. Sie raten uns, uns mehr an der Mittellinie als an der Wand zu halten. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass das eigentlich nicht nötig ist: zwischen 30 und 50 cm ist Platz von der Oberkante unserer Kabine bis zur Tunnelrundung, die Sicherheitsmarge ist ausreichend.

Bevor wir wieder nach Kanab fahren, gilt ein kurzer Abstecher den Coral Pink Sand Dunes vom Hwy # 89. Dieser State Park ist ein Eldorado für Offroadfans. Auch für ein paar Fotos und einen Spaziergang kann sich der Ausflug lohnen. Roter Sandstein, wie es ihn hier überall gibt und der erodiert ist, sammelt sich dank besonderer geologischer und Windkonstellationen genau hier. Die aufgetürmten Dünen haben eine lachsrosa Farbe und bieten selektierten Pflanzen und Tieren eine Heimat, darunter auch dem endemischen Coral Pink Tiger Beetle, einem Insekt mit dem hübschen Namen korallenrosa Tigerkäfer.

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