Carson City, Nevada – Ein Tag mit Arches, Kuchen und Tuffsteinen

Der Weg nach Westen aus Death Valley heraus besteht aus endlosen Steigungen und Gefällen und ist ein schöner Abschluss (oder auch Beginn) des Parkbesuchs. Allerdings verbieten die meisten Wohnmobilvermieter ihren Kunden während der Sommermonate diese Strecke, da die oft untermotorisierten und überladenen Fahrzeuge zum Überhitzen neigen. Im nächsten Ort Lone Pine steht ein gutes Besucherzentrum, wo man sich mit Informationen zum östlichen Kalifornien oder auch zu Death Valley eindecken kann. Wichtig ist es z.B. zu wissen, wo es die günstigsten Tankstellen gibt – Kalifornien ist teuer. Mit einer Anfahrtsbeschreibung ausgestattet begeben wir uns in die Alabama Hills gleich hinter der Stadt. Die weich gezeichneten runden Hügel aus graubeigem Granit liegen am Fuße der eiskalten massiven schneebedeckten Sierra Nevada. Wasser, Eis und Wind haben in vielen Steinen Höhlen oder Felsbögen entstehen lassen. Der bekannteste heißt Whitney Portal Arch, weil man durch seine Öffnung Mt. Whitney, den höchsten Berg der zusammenhängenden Vereinigten Staaten, sehen und fotografieren kann. Die meisten Arches sind in relativ kurzen Wanderungen von der Movie Road aus zu erreichen, die so heißt, weil zahlreiche Westernfilme dort gedreht wurden. Für Interessierte gibt es im Ort ein Filmmuseum dazu.

In Bishop kehren wir bei einer bekannten holländischen Bäckerei ein, Erik Schat’s Bakkery, die im Stile der 30er Jahre eingerichtet ist. Dort gibt es Kuchen und naturbelassenes Brot, und das zu günstigeren Preisen als im Supermarkt. Am Mono Lake östlich des Yosemite National Parks halten wir zum Sonnenuntergang, wenn sich die schneebedeckte Sierra, die eigentümlichen Tuffsteingebilde und der roséfarbene Sonnenuntergangshimmel im ruhigen Seewasser spiegeln. Der Mono Lake ist eines der wenigen Überbleibsel des riesigen Sees, der Ostkalifornien einst bedeckt hat. Sein Wasser ist zweieinhalb Mal so salzig wie Meerwasser. Fische gibt es keine, nur andere seltsame Kreaturen wie Salzfliegen und eine hier endemische winzige Salzkrebschenart. Wasservögel scheinen Schwierigkeiten zu haben, ihre Schwimmfüße beim Paddeln unten zu halten, soviel Auftrieb haben sie. Die Kalktufftürmchen sind frühere unterseeische Quellen, deren stark mineralienhaltiges Wasser auskristallisiert ist und sich abgelagert hat. Erst nach dem Absinken des Wasserstands sind sie zutage getreten.

Eigentlich hatten wir für die Strecke von Death Valley nach Reno drei bis vier Tage eingeplant, denn auf diesem Teilabschnitt gibt es viel zu sehen. Leider sind fast alle Ausflugsziele unzugänglich, die Nebenstraßen des Hwy # 395 sind während des Winter gesperrt. Einmal verzichten wir sogar freiwillig. Die Hot Creeks befinden sich in der Nähe der Mammoth Lakes, nur östlich des Highways. Nicht immer sind alle der zahlreichen heißen Quellen dieses Gebiets geöffnet. In den letzten Jahren mussten immer wieder einige der naturbelassenen Pools gesperrt werden. Grund war angestiegene vulkanische Aktivität, die die Quellen zu heiß werden und giftige Gase ausströmen ließ. Man sollte sich unbedingt in einem Visitor Center befragen, welche Hot Springs wie zugänglich sind. Es war nachmittags um drei und es hatte bereits -4° C. Vielleicht wäre es ganz lustig gewesen, aber uns war nicht nach Baden im Freien und anschließendem Spaziergang zurück zum Auto. Stattdessen nehmen wir die Beine in die Hand, rattern über die Staatsgrenze zurück nach Nevada bis nach Carson City unweit Renos.

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