Redwood National Park, Kalifornien – Drei uralte Verwandte

Ganz im Norden Kaliforniens sind vier weitere Parks zu den Redwood National and State Parks zusammengefasst. Zahlreiche Aussichtspunkte, befahrbare Waldwege und Wandermöglichkeiten laden zu Aktivitäten ein. Wir beschränken unser Ausflugsprogramm etwas wegen des mit wenigen Unterbrechungen strömenden Regens. Die Rangerin im Besucherzentrum des eintrittsfreien Parks aber freut sich: „Wir sind ganz aufgeregt“, sagt sie, „es ist der erste Regen seit fünf Wochen“.

Und der Winter ist nun mal Regenzeit. Das ist es, was der Regenwald benötigt und was den Küstenmammutbäumen erst ihr enormes Höhenwachstum ermöglicht – bis zu 30 cm im Jahr können es sein. Im trockenen Sommer bezieht er seine Feuchtigkeit aus Küstennebeln. Außer einer voranschreitenden Klimaänderung und dem Menschen haben diese Bäume kaum Feinde. Tannin und andere Gifte in der Rinde verhindern Pilzbefall. Die bis zu 30 cm dicke Rinde macht das Eindringen von Insekten nahezu unmöglich und das darin gespeicherte Wasser macht den Baum unempfindlich gegen Waldbrände. Frühere, mittlerweile eingestellte Maßnahmen zur Bekämpfung natürlicher, periodisch auftretender Brände hatten das Gegenteil bewirkt: Totes Material sammelte sich übermäßig am Boden und führte zu weit verheerenderen Feuern. Einzig Wind kann die Nadelbäume, die zu Dinosaurierzeiten die ganze Nordhalbkugel bedeckten, umwerfen.

Es gibt noch zwei weitere Redwood-Arten, die beide in separaten, ganz eingeschränkten Habitaten leben. Der Riesenmammutbaum in der westlichen Sierra Nevada wird mit weniger als 100 m nicht ganz so hoch, gilt dafür mit bis zu 12 m Stammdurchmesser als massigster Baum der Welt und wird sogar über 3000 Jahre alt. Über den Urweltmammutbaum weiß man nur wenig mehr als dass er wesentlich kleiner ist als seine Verwandten. Er galt als seit Jahrmillionen ausgestorben, bis in den 40er Jahren ein Waldarbeiter in China einen Restbestand des lebenden Fossils entdeckte.

Einen sehr schönen Spaziergang durch alte Redwood-Bestände kann man am Lady Bird Johnson Grove an der Bald Hills Road unternehmen. Auch am Drury Scenic Parkway, der für einige Meilen parallel zum Hwy # 101 verläuft, gibt es schöne große Bäume. Der Coastal Drive Rundweg ist nicht ganz so spannend, erlaubt aber zwischendurch Blicke auf das Meer.

Die Versicherung des Pick-up-Fahrers, der im Death Valley unsere Kabine geschrammt hat, ruft heute an und zeigt sich entgegenkommend. Sie werden den Schaden übernehmen und benötigen Fotos davon sowie den Kostenvoranschlag einer Reparaturwerkstatt. Wieder etwas zu erledigen.

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