Why, Arizona – Flächendeckende Grenzüberwachung

Nur noch wenige Tage verbleiben uns, bevor wir die Vereinigten Staaten verlassen müssen. Von Tucson aus fahren wir quer durchs Reservat der Tohono O’odham Indianer, um ein weiteres Naturschutzgebiet zu besuchen: das Organ Pipe Cactus National Monument. Das Reservat grenzt an Mexiko und somit ist die Polizeipräsenz auf dieser Straße enorm. Immer wieder passieren wir mobile Kontrollstationen, doch niemand hält uns an. Häufig steht am Straßenrand ein ganzes Aufgebot an Einsatzfahrzeugen, das ein einzelnes verdächtiges Auto, meist ein geschlossener Transportvan, unter die Lupe nimmt. Polizeiflugzeuge patrouillieren im Tiefflug das Gelände. Amerikaner, die behaupten, Obama würde nichts gegen illegale Einwanderer aus Mexiko tun, können nicht hier gewesen sein. Als wir nach dem Örtchen Why nach Süden zum Nationalmonument abbiegen und direkt auf die Grenze zufahren, wird die Präsenz amerikanischer Staatsmacht noch intensiver. In maximal 30-Sekunden-Abständen fahren Pick-ups der Border Patrol, der Grenzpolizei, in der einen oder anderen Richtung vorbei. Eine kleine mobile Gefängniszelle haben sie auf der Ladefläche dabei. Die Kosten für diese intensive Überwachung müssen unvorstellbar sein. Obwohl wir uns auf öffentlichem BLM-Land befinden, bevor wir in den Park einfahren und wir hier frei campen dürften, verzichten wir auf diese Möglichkeit. Die Aussicht, dass nachts selbst auf einer Schotterpiste alle paar Minuten eine Grenzkontrolle vorbeikommt und möglicherweise immer mal an unsere Tür klopft, ist nicht verlockend. (Schließlich haben wir von der kalifornischen Stadtpolizistin gelernt, dass wir Menschen in unserer Kabine schmuggeln könnten.) Wir nutzen stattdessen den Campingplatz auf dem Parkgelände für 12 $ die Nacht.

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