San Felipe, Baja California Norte – Die Baja – heute Halb-, morgen Insel?

Von Punta Banda und Ensenada an der Westküste fahren wir über MEX 3 und 5 nach San Felipe and der Ostküste der Baja California. Die Halbinsel ist 1300 km lang, misst an ihrer breitesten Stelle im Norden zwischen Tijuana und Mexicali 193 km und an ihrer schmälsten im Süden zwischen La Paz und dem pazifischen Ozean 45 km. Niederkalifornien, wie sie auf Deutsch heißt, ist Teil der pazifischen Platte und driftet nördlich vom mexikanischen Festland weg, das selbst Teil der nordamerikanischen Platte ist. Erst vor etwa 5 Mio. Jahren war der Spalt so groß geworden, dass sich eine Meeresstraße öffnete. Anfangs nannte man sie zu Ehren des legendären spanischen Eroberers des 16. Jahrhunderts Mar de Cortés (Cortes-See). Da der Spanier in Mexiko keinen uneingeschränkt guten Ruf besitzt, benannte die Regierung das Gewässer Anfang des 20. Jahrhunderts in Golfo de California (Golf von Kalifornien) um. Beide Namen sind aber in Landkarten gebräuchlich. Im Norden fließt der Colorado River hinein, 669 km südlich grenzt der Golf knapp unterhalb des Wendekreises des Krebses an den Pazifik. Die Baja ist maximal 250 km vom Festland entfernt, wird aber eines Tages eine Insel sein. Sie ist zu 65 % von Wüste bedeckt, und insgesamt 23 Bergketten erheben sich bis über 3000 m über den Meeresspiegel.

Wir passieren zwei Militärkontrollen auf unserem Weg, die zweite an der Einmündung MEX 3 / 5 ist sehr gründlich und wir müssen eine halbe Stunde warten. Der Soldat interessiert sich für unsere Mehlbüchse. Ob da nicht doch Drogen drin wären? Er kann ja mal eine Linie schnüffeln, wenn er möchte. In San Felipe ist dank des bevorstehenden Osterfestes der Bär los. Wir haben keine Lust auf eine schlaflose Campingnacht und schlagen uns im Süden der Stadt in die einsame Wüste, wo mangels landwirtschaftlicher Nutzbarkeit endlich einmal keine Zäune stehen.

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