Bahía de Tortugas, Baja California Sur – Strandgut

Der Nordstrand von El Vizcaíno um Malarrimo herum ist berühmt für sein Treibgut. Wind, Wellen und Strömungen spülen alles, was sich an der nordamerikanischen Westküste im Wasser befindet, von Alaska an südwärts, hier an. Darunter finden sich häufiger auch Drogenpakete, die beim Transport mit dem Schiff oder Flugzeug abgeworfen oder verloren wurden. Polizei und Anwohner liefern sich so manches Rennen um die verbotene, doch kostbare Fracht. Wir begeben uns auf die Suche nach interessantem legalem Strandgut, finden aber fast nur Müll und ein paar unidentifizierbare Knochen. Im Fischercamp Malarrimo liegt ein angeschwemmter großer Walkieferknochen, ein Stück westlich rottet ein Grauwal vor sich hin, allerdings ist das meiste bis auf den Kopf und ein paar Wirbelknochen bereits verschwunden. Die Haut ist schon fast versteinert, alles andere haben die Aasfresser erledigt, sodass sich das Geruchserlebnis in Grenzen hält.

Die Strandstraße von Malarrimo nach Nordwesten endet an einem Leuchtturm und ist nur für Allradfahrzeuge geeignet. Von hier aus kann man wieder eine recht gute Staubpiste zurück in Richtung Bahía de Tortugas nehmen, der mit 3000 Einwohnern größten Stadt, und dann weiter in das kleine Fischerörtchen Punta Eugenia an der Nordwestspitze der Halbinsel. Überall in der Gegend stehen Verbotsschilder, die das Fischen verbieten und regelmäßig patrouillieren so etwas wie Ranger, um sicherzustellen, dass niemand die Exklusivrechte der vier Kooperativen Bahía de Tortugas verletzt. Vor allem die Langusten und Abaloneschnecken, die zum Großteil für gutes Geld nach Taiwan exportiert werden, bringen den Fischern relativen Wohlstand.

Dann schlagen wir den Weg nach Süden ein und fahren wieder über eine Wüstenstraße nach Punta Asunción und weiter Richtung Punta Prieta, wo es wieder einsame Strände zum Campen gibt, Delfine springen, Kojoten heulen und Pelikane fischen. Der Strand besteht an der Wasserlinie aus Sand, weiter oben aber wurden Milliarden von Muscheln abgelagert, die schon fußfreundlich rund geschliffen sind.

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