Pichilingue, Baja California Sur – Macho mexikano ist platt

Nördlich des Hafens von La Paz, genannt Pichilingue, befinden sich einige Strände, die hübscher werden, je weiter man sich von der Stadt entfernt. An einigen gibt es Restaurants, andere sind infrastrukturfrei. Der schönste und größte Strand heißt El Tecolote und liegt fast am Ende der Straße. Hier stehen zwei Restaurants, links davon öffentliche Sonnenschirme und kostenfreie Campingmöglichkeiten rechts davon. Außer den Mülleimern gibt es keine Einrichtungen, es sei denn in den Restaurants. Der Strand ist weiß und das Wasser seicht. Es ist kaum jemand hier, lediglich eine mexikanische Großfamilie, die fröhliche Musik hört, badet, Fußball spielt und Bier trinkt – inklusive der hochschwangeren Frau. Angesichts der vielen gesunden Sprösslinge, die herumtoben, sollte uns das keine Sorgen bereiten. Bier ist, wie in Bayern auch, Grundnahrungsmittel.

Und dann ist da noch ein Mexikaner, der für tatsächliche oder imaginäre Zuschauer eine Show abliefert. Mit seinem Jeep kämpft er sich mit jaulendem Motor einen steinigen Hügel am Rande des Strands hoch. In Mexiko zeigt sich der Macho im Mann vor allem dadurch, dass sich der pubertäre männliche Selbstdarstellungstrieb nicht verliert und bis ins hohe Alter anhält, was zum Teil putzige Auswüchse zeigt. Unser heutiges Musterbeispiel kommt nur langsam den Berg wieder heruntergekrochen, wühlt im Auto herum, debattiert eine Weile mit der Familie und kommt schließlich angeschlichen. Er habe sich einen Platten gefahren, aber er habe weder Wagenheber noch Werkzeug. Immerhin hat er einen Ersatzreifen dabei. Jörg muss ein wenig improvisieren, da unsere Gerätschaften überdimensioniert sind, doch schließlich ist das Rad gewechselt und Macho kann wieder spielen gehen.

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