La Paz, Baja California Sur – Bier auf kubanisch in Mexiko

Das mexikanische Restaurantfrühstück ist üppig. Fleisch oder Fisch mit Bohnen, Reis und Tortillas, den Schärfegrad kann man mit Habanerosoße selbst bestimmen. Dazu trinken wir frisch zubereitete Fruchtcocktails, die so vielversprechende Namen wie Dracula, Vampir, V8 oder Osteoporose tragen. Der Mercado in La Paz ist jedoch nicht nur ein Ort, an dem man seine Morgenmahlzeit einnimmt, die einen über den kompletten Tag bringt. Hier kauft man Fisch beim Fischhändler, Hähnchen beim Geflügelmann, Schwein beim Schweine- und Rind beim Rindermetzger. Obst und Gemüse gibt es am Früchtestand, Käse in der Milchprodukteecke und ofenheiße Mehl- oder Maistortillas viertel-, halb oder kiloweise in der Tortillabäckerei. Und wenn man sich nicht sicher ist, darf man von allem vor dem Kauf probieren. Märkte sind auf der ganzen Welt eines der spannendsten Dinge, die Städte zu bieten haben.

La Paz ist mit 200.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Baja, durch und durch mexikanisch, freundlich, hübsch und angenehm, und gerade deshalb bei vielen amerikanischen Expats, die dem in Tijuana und Ensenada noch spürbaren American Way of Life entfliehen wollen, so beliebt. Bill und Barbara aus Texas, ihres Zeichens Frührentner, sind zwei davon. Sie zeigen uns nicht nur den Mercado, sondern auch die mit fünf Kilometern angeblich längste Strandpromenade der Welt, die Plaza Constitución mit dem Park Jardín Velazco und der Catedral de Nuestra Señora de La Paz, die 1861 von Dominikanermönchen als Ersatz für die ursprüngliche Jesuitenkirche von 1720 erbaut wurde. Die war nämlich 1734 bei einem Indioaufstand niedergebrannt und 14 Jahre später endgültig verlassen worden. Ihr genauer Standort ist unbekannt. Ebenfalls einen Besuch wert sind der historische Gouverneurssitz, das Kulturzentrum mit der Galeria de Arte Carlos Olchea, die permanente und Wechselausstellungen beherbergt, sowie das anthropologisch-historische Museum, das leider nur in Spanisch informiert.

Bill und Barbara hatten uns in der Bahia Constitución am Strand angesprochen und eingeladen. Mit ihnen zusammen studieren wir mexikanische Restaurantküche. Fischfilet mit Mangosoße gab’s gestern Abend, heute entscheiden wir uns für Enchilada. Ein großer Tortillafladen wurde nach Art des Hauses gefüllt mit so ziemlich allem Verfügbarem: Hähnchen, Mozarella, Tomaten, Bohnen und Guacamole, der pikanten Avocadosalsa. Dazu trinkt man Wein, Bier pur oder kubanisch (mit Limonensaft, Worcestersoße und Tabasco) oder Margarita. Oder alles. Hicks.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.