Los Barilles, Baja California Sur – Die Stadt der fröhlichen Frührentner

San Antonio und El Trufino sind zwei kleine Nachbardörfer, die im 19. Jahrhundert während des kurzen Gold- und Silberbooms der Baja aufblühten. Eine frisch asphaltierte Abkürzung bringt uns von San Juán de los Planes zur MEX 1 zurück. Heute ist von den Minen kaum noch etwas zu sehen, selbst die Ruinen sind bis auf wenige verschwunden. El Trufino hat immerhin einen Schornstein aufzuweisen, der außer der Tatsache, dass Gustave Eiffel ihn konstruiert haben soll, recht gewöhnlich aussieht. Der Ort war die erste Siedlung auf Baja, die ohne Mission gegründet wurde, und besitzt trotzdem eine ansehnliche alte Kirche. In der ganzen Umgebung bekannt ist das Piano- bzw. Musikmuseum, wo neben einigen alten Klavieren auch andere historische Musikinstrumente ausgestellt sind. Der eigentliche Anziehungspunkt ist der kauzige Museumswärter, den man meist rufen lassen muss, und der ein kleines Privatkonzert gibt. Eine Spende wird erwartet.

Weiter Richtung Süden stößt man auf San Bartolo, wo man gut zum Mittagessen oder Kaffee halten kann. Doch nicht nur Restaurants und Cafés säumen die Straße, sondern auch Süßigkeitenläden und Marktstände, wo man Mangos, Papayas, Grapefruits, Avocados und andere Früchte kaufen kann. Trifft die MEX 1 wieder aufs Meer, befindet man sich in Los Barilles. Zwar gibt es auch hier Mexikaner, aber geprägt wird das Ortsbild von amerikanischen Frührentnern, die auf ihren Quads fröhlich zum Supermarkt, zum Restaurant, in den Baumarkt und überall dazwischen sausen, und ihren Residenzen. Auch Dieter und Cherisse, die beiden Kiteboarder von gestern, mit unter 50 sehr frühe Frührentner, haben ihr Haus am Strand, wo sie den kalten amerikanischen Winter überstehen. Hier gibt es kein Quad, aber andere Spielzeuge, die einen so über den harten Tag bringen.

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