Pueblo Nuevo, Durango – Das Rückgrat des Teufels

La espinoza del diablo darf sich zu Recht eine der großen Straßen dieser Welt nennen. Von den 340 km von Mazatlán nach Durango verlaufen 170 km in endlosen sich aneinanderreihenden Kurven von Meeresniveau auf 2800 m hoch und wieder auf 2000 m hinunter. Daher die Bezeichnung „Rückgrat des Teufels“. Wir kommen nicht dazu, alle Kurven einzeln zu zählen, aber eine Hochrechnung bringt uns auf rund 2000. Die Ausblicke in die fruchtbar grüne Bergwelt mit ihren tiefen Tälern und Schluchten sind die Reise wert. Die große Höhe führt uns in duftende Kiefernwälder. Auch wenn es tagsüber heiß ist, ist es trockener als an der Küste und der Abend bringt angenehme Kühle.

Die Steigungen bringen die untermotorisierten Lkw an ihre Leistungsgrenze, die 100 km lange Abfahrt nach Westen hin ist eine riechbare Tortur für die Bremsanlage. Die Trucks sind extrem laut: Bergauf klingen sie wie Hubschrauber, bergab wie Maschinengewehre. Nehmen die Fahrer Oropax oder sind sie bereits taub? Wie erträgt man das den ganzen Tag? Es herrscht relativ wenig Verkehr, das kann jedoch daran liegen, dass heute Sonntag ist. So halten uns bei der Bergauffahrt kaum Lkw auf, umgekehrt stören wir niemanden während unserer langsamen, Bremsen schonenden Bergabfahrt.

Aufpassen muss man dennoch. Immer wieder taucht ein ungeduldiger 20jähriger Pick-up-Fahrer auf, dem die Unsterblichkeit vermeintlich in die Wiege gelegt wurde und der gottgläubig auch vor eine unübersichtlichen Kurve überholt. Entgegenkommende Sattelzüge sind eine stets lauernde Gefahr. Linkskurven schneiden sie grundsätzlich. In Rechtskurven holen sie in den Gegenfahrstreifen aus, um in den engen Radien mit ihren enormen Wendekreisen nicht mit den Rädern der letzten Achse von der Fahrbahn zu rutschen. Hunderte von Kreuzen und Schreinen entlang der Straße aufgestellt zeugen von den Verkehrsunfällen, bei denen teilweise ganze Familien ausgelöscht wurden.

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