Popocatépetl, México – Der Raucher und die Schläferin: Mexikos Schwestervulkane

Im Dezember 2000 hatte der Popocatépetl seine größte Eruption seit 500 Jahren. Ein Teil des Kraterdeckels explodierte und der Vulkan sprengte Steine, Asche und Rauch in die Luft. Nur einen Monat später ereignete sich ein ähnlicher Ausbruch. Einige weniger schwere Explosionen folgten in den nächsten Jahren, doch im Januar 2008 meldete sich der 5.452 m hohe Popocatépetl mit neuer Stärke zurück und spie eine acht Kilometer hohe Aschewolke in die Luft. Immer wieder wurden Dörfer evakuiert, seit 1994 gibt es eine Sperrzone im Umkreis von 12 km um den Krater, die es auf absehbare Zeit unmöglich macht, den Krater zu ersteigen oder ihm auch nur näher zu kommen.

Gleich nebenan steht der 5.286 m hohe Schwestervulkan Iztaccíhuatl, der als schlafend gilt. Wie Popo auch besitzt der Izta eine Gletscherkuppe, die mit technischer Kletterausrüstung und entsprechender Erfahrung bestiegen werden kann. Zwischen den beiden Kegeln gibt es einen Sattel, über den eine Straße führt. Sie heißt Paso de Cortés, da der spanische Eroberer von Puebla und Cholula aus über diesen Pass nach Tenochtitlán, dem heutigen Mexico City, eindrang. Von Mexico aus, das auf rund 2.250 m liegt, fahren wir über Amecameca bis in eine Höhe von 3.700 m, wo das Büro des Nationalparks liegt. Die Gipfel des zweit- und dritthöchsten Vulkans Mexikos sind fast immer in Wolken eingehüllt, Smog aus Mexico verschleiert die Sockel. Hier oben hat es tagsüber gerade mal 8° C, und dichte Wolken verkünden schlechtes Wetter. Doch wir haben Glück: Nach einer Kaffeepause lichten sich die Wolken und für Sekunden können wir den Gipfel des Popocatépetl sehen, der kontinuierlich Rauch ausstößt.

Als wir uns weiter auf den in Richtung Osten machen, staunen wir nicht schlecht: Die Asphaltstraße wird ersetzt von einer Schotterpiste, die seit Beginn der Regenzeit erhebliche Schäden erlitten hat. Sowohl Nachfrage als auch entgegenkommende Pick-ups lassen uns nicht an der Befahrbarkeit zweifeln, aber für normale Pkw oder Wohnmobile wäre die Strecke kaum mehr machbar – das ist mal wieder keiner Karte zu entnehmen. Die Piste zeigt zum Teil stärkere Auswaschungen und von den letzten Erdrutschen liegen noch große Steinbrocken herum. Als es anfängt zu regnen geben wir Gas um wegzukommen aus dieser instabilen Zone. Im Tal, wieder auf Asphalt, sammelt sich das Wasser mangels Kanalisation auf der Straße und bildet Flüsse und Seen. Wir landen auf dem Campground in Cholula, der teuer ist und verfallen, aber günstig liegt und ohne Alternative ist.

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