Ocozocoautla, Chiapas – Erdbeben und Campen im Kinderheim

Die Erde bebt. Und zwar ordentlich. Selbst Arminius’ gefederte Kabine schüttelt sich. Jörg steht gerade draußen und spürt es noch mehr. Die Bäume auf dem Parkplatz biegen sich kräftig hin und her und nun wird klar, wieso man besser nicht unter einer Früchte tragenden Kokospalme stehen sollte. Nach wenigen Sekunden legt sich das beeindruckende Zittern. Wir recherchieren später, dass es sich um ein Erdbeben der Stärke 4,9 handelte, dessen Epizentrum gar nicht weit von uns weg lag. Es soll keine Verletzten oder nennenswerte Schäden gegeben haben. Dass wir gleich heute Morgen weiterfahren, hat seinen Grund jedoch mehr in der schwülen, lähmenden Hitze. Im Hochland ist das Klima angenehmer.

Am Abend kommen wir im Hogar Infantil in Ocozocoautla in der Nähe von Tuxtla Gutierrez an, der Hauptstadt von Chiapas. Das Kinderheim wurde von amerikanischen Residenten gegründet und beherbergt verwaiste, verarmte, missbrauchte oder Straßenkinder und -jugendliche, gibt ihn Essen, Liebe, Erziehung, Bildung und Chancen für ihre Zukunft. Auf dem großen Gelände wurden vier Camperstellplätze mit Strom- und Wasseranschluss eingerichtet. Eine Bezahlung dafür wird weder erwartet noch akzeptiert. Es gibt lediglich die Möglichkeit, über die amerikanische Website zu spenden (www.hogarinfantil.com). Der Direktor heißt uns herzlich willkommen, die Kinder halten gebührenden Abstand, lediglich die Schafe, die das Gras kurz halten und zum landwirtschaftlichen Einkommen des Heims beitragen, umringen uns. Wie immer sind wir alleine. Es ist eine großartige Idee für Reisende, hier einen Zwischenstopp einlegen zu können, es ist friedlich, ruhig und sicher auf dem nachts abgesperrten Gelände: N 16°46’33,7’’ W 93°23’02,8’’.

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