San Cristóbal de las Casas, Chiapas – Schluchtenschauer

Die Schlucht des Rio Grijalva ist bis zu 1000 m tief. 1527 stürzten sich hier 2000 Chiapa-Maya von den steilen Felswänden in den freiwilligen Tod, um der Versklavung durch die Spanier zu entgehen. Die hatten zuvor deren Anführer verbrannt. Im Cañon de Sumidero gibt es Schildkröten, Flusskrokodile und zahlreiche Wasservögel. Man nimmt entweder ein Boot ab Chiapa de Corzo für 180 Peso pro Person für zweieinhalb Stunden Fahrt oder man fährt von Tuxtla Gutierrez auf die Panoramastraße am oberen Schluchtrand entlang, wo man von mehreren Aussichtspunkten in den Canyon und den Fluss hinunterschauen kann. Die 25 MXN Eintritt in den Nationalpark sind in jedem Fall zu entrichten und gelten an einem Tag für beide Zugänge. Die Schlucht ist dschungelartig bewachsen und bietet wiederum ganz andere Ausblicke als der Grand Canyon oder die Kupferschlucht.

Von Tuxtla fahren wir über die MEX 190 libre, die sich schnell zu einer unserer Lieblingsstrecken entwickelt. Sie ist nicht einfach nur kurvige Bergstrecke, sondern bietet mangels Bäumen in der Höhe wunderbare Ausblicke auf die üppig-grünen Täler und die Stadt Tuxtla Gutierrez. In San Cristóbal de las Casas angekommen, einem recht beliebten Touristenort mit der üblichen Kathedrale, Kirchen, hübschen Kunsthandwerksgeschäften und Cafés, hat der Campingplatz am Bonampak Express Hotel geschlossen. Das Hotel wird komplett umgebaut. Wir müssen mitten durch die enge Stadt zur Rancho San Nicolás fahren, der einzigen Alternative. Da die GPS-Abweichung hier heute recht hoch ist, die Straßen dicht zusammen liegen und ein paar davon aufgegraben sind, verliert unser Navigationsgerät die Orientierung und wir drehen etwa drei unfreiwillige Runden durch den Ort. Mit Fahrzeugen, die länger als sieben oder acht Meter und vor allem breiter als 2,30 m sind, möchte man vermutlich nur ungern durch die Stadt fahren. Im Trailerpark freuen wir uns, als wir nach Langem mal wieder ein deutsches Auto sehen. Petra und Klaus sind mit ihrem Pick-up Camper schon seit einem halben Jahr in Mexiko und wir verbringen einen ausgesprochen netten Abend zusammen.

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