Palenque, Chiapas – Ein Fall zum Baden

La Cascada de Misol-Ha wird ebenfalls von mexikanischen Bustouren heimgesucht. Nicht ganz so spektakulär und bekannt gibt es an diesem Wasserfall weniger Ess- und Andenkenbuden. Ein mächtiger breiter Wasserstrahl klatscht aus rund 35 m Höhe in einen turbulenten Pool. Ein glitschiger Pfad führt hinter dem Wasservorhang entlang, wo sich angenehm frischer Sprühnebel ausbreitet. Der Pool ist selbst in der Regenzeit relativ klar und lädt uns zum Baden ein. Da er recht tief und wegen des engen Abflusses strömungsreich ist, traut sich fast keiner rein und wir sind so gut wie alleine. Über das ganze Becken wurden sternförmig Seile gespannt, sodass man nicht abtreiben kann, doch viele Mexikaner können nicht schwimmen. Für die 20 Peso Eintritt pro Person dürfte man auch hier campen.

Doch wir fahren weiter nach Palenque, wo wir nach Längerem auf intensiven – auch deutschen – Tourismus treffen. Entsprechend groß ist die Auswahl an Unterkünften. Campingplätze sind seltener und meist auf mexikanische Zeltende ausgerichtet. Der Maya Bell Campground ist eine Ausnahme. Wer möchte, kann sogar Full Hook-up haben. Für den Platz sprechen seine Nähe zur archäologischen Stätte, der Pool, der vom aufgestauten Dschungelfluss gespeist wird und die Brüllaffen, die in respektvoller Entfernung ihrer lautstarken Haupttätigkeit nachgehen. Es gibt Zimmer, ein Baumhaus und Hängematten zu mieten, doch die zahlreichen Hippies kommen auch heute noch teilweise in alten VW Bullys. Wir treffen Deutsche, Schweizer, Belgier und Mexikaner. Am Abend lockt uns die tägliche Lifemusik in die Bar und lässt zusammen mit den günstigen, großzügig frei Hand gemixten Cocktails zum ersten Mal seit 15 Monaten so etwas wie Urlaubsstimmung aufkommen. Eines der Bandmitglieder kann richtig melodiös singen und versöhnt uns mit der mexikanischen Musik.

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