Ciudád de Guatemala, Guatemala – Arm und reich

Beatriz und Bill besitzen zwei Holzhäuschen auf einem kaum bebauten Hanggrundstück außerhalb Guatemala Citys mit Traumblick auf die Stadt und den südlich davon gelegenen Amatitlán-See. Auf dem Grundstück bauen sie auch etwas Kaffee an. Nachdem wir gestern das sonntägliche Programm mit besuch der Mutter, Geschwistern, Kindern und Enkeln miterlebten, verschaffen wir und heute einen Eindruck von der Stadt. Ciudád de Guatemala ist wie so viele Hauptstädte in Entwicklungsländern: sehr dicht besiedelt, smogbelastet, mit Müllproblemen und Wasserversorgung kämpfend. Elendsviertel reihen sich an moderne Wohn- und Geschäftsgebiete, neue Einkaufsmalls erstrahlen in Hochglanz. Trotz kolonialer Vergangenheit gibt es selbst im historischen Viertel kaum ein Gebäude, das älter als 100 Jahre ist. Für Museumsfans hat die Stadt jedoch einiges zu bieten.

Der Mangel an Arbeitsplätzen lässt den Dienstleistungssektor anschwellen, der auch ungelernten Kräften Stellen bietet. So gibt es hier, ähnlich wie in Mexiko, das klassische Dienstmädchen, das spätestens mit 15 nach der Schule zu arbeiten beginnt. Doch der Job ist nicht so schlecht bezahlt, sodass Familien von den Gehältern der Töchter existieren können. Entzückend ist hier, dass es die Dienstmädchenuniform, ein helles Blusenkleid mit weißem Kragen und manchmal weißer Schürze noch gibt – ich fühle mich 100 Jahre zurückversetzt.

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