Cerro Verde, El Salvador – Zwei Vulkane und 1300 Stufen

In El Salvador spricht man spanisch (obwohl erstaunlich viele Menschen englisch verstehen), die Landeswährung ist der US$. Der Colón gilt zwar weiter, ist aber nicht mehr im Umlauf. Die Parkverwaltung des Cerro Verde Vulkans will 10 $ Eintritt inkl. Parken für uns zwei für je 24 Stunden. Grundregel für Zentralamerika, die besonders in El Salvador gilt: handeln! Selbst im Nationalpark. Wir bleiben einen Tag und zwei Nächte für 15 statt 20 $. Allzu viel kann man alleine hier nicht unternehmen. Man kann in wenigen Minuten zum alten Hotel gehen, das bei einem Erdbeben 2001 eingestürzt ist. In der noch heilen ehemaligen Cocktaillounge werden heute Kunstgewebe und Süßigkeiten verkauft. Die schöne Aussichtsterrasse zum Vulkan Izalco steht auch noch. Ein etwa 45minütiger Ausflug auf dem Naturlehrpfad zum Gipfel des Cerro Verde und durch das Orchidarium muss von einem Ranger geführt werden – Parkregeln.

Die Wanderungen zu den anderen beiden Vulkanen, dem Izalco und dem Santa Ana werden von Rangern und bewaffneter Polizei begleitet. Sie starten jeweils um 11 Uhr und dauern vier bis viereinhalb Stunden inkl. Pause auf dem Gipfel. Man bezahlt pro Person 1 $ für den Guide, für den Santa Ana kommen noch weitere 7 $ Eintritt auf anderes Parkgelände hinzu. Dieser Vulkan hatte 2005 seinen Kegel abgesprengt, nach 100 Jahren Ruhe Asche und Steine in die Luft gespuckt und zwei Menschen getötet, doch er ist wieder freigegeben. Trotzdem finden die Wanderungen nicht immer statt. Eine lärmende Schulgruppe aus 39 Teenagern, Lehrern, zwei Japanern und zwei Kanadiern will auf den Izalco, und so besteht für uns sowieso keine Wahl.

Der Izalco ist nicht ganz einfach zu besteigen und gehört mit 8 km Wegstrecke in die Kategorie „anstrengend“. Zunächst steigt man 1300 Stufen durch dichten Wald vom Cerro Verde (2030 m) zu einem Sattel hinab, um dann den 1910 m hohen Izalco zu erklimmen. Der Weg besteht teils aus scharfkantigen Steinen, teils aus loser Vulkanasche. Während des Aufstiegs wird es immer heißer. Nicht nur weil die Sonne auf den vegetationslosen Berg brennt. Die Steine sind heiß, aus vielen Löchern dampft es. Oben angekommen kann man in den nicht allzu tiefen Krater hinabsteigen. Die Sicht ist mit den vielen Wolken heute nicht gut, nur einen kurzen Blick erhaschen wir auf den Cerro Verde und den Santa Ana mit seinem Kratersee, der nicht zugänglich ist. Beim Abstieg benutzt man Rinnsale feinen Lavasands, die einen halb laufen, halb rutschend zügig nach unten bringen. Dann warten „nur“ noch 1300 Stufen bergauf.

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