El Pitál, El Salvador – Berg ohne Aussicht und noch mehr Hilfsbereitschaft

Suchitoto liegt am Lago de Suchitlán, auch bekannt als Embalse de Cerrón Grande, dem größten See des Landes. Obwohl die Stadt bis in die beginnenden 90er Jahre hinein wegen des Bürgerkriegs fast völlig verlassen war, hat sie sich inzwischen zur Kulturhauptstadt und Lieblingsziel der Touristen gemausert. Suchitoto war im 16. Jahrhundert für 15 Jahre vorübergehend Hauptstadt, als San Salvador Angriffe ortsansässiger Indianerstämme hinnehmen musste. Der See ist eingebettet in eine liebliche grüne Landschaft mit Inseln, Bergen und Vulkanen. In einer neuen Hafenanlage (1 $ Parken, 0,50 $ pP) mit Restaurants, Schwimmbad und Kunstgewerbeläden kann man Bootsausflüge auf dem See buchen. Wir halten die Preise (ab 20 $ für 30 min) für völlig überzogen. Campen könnte man hier auch, doch der Parkplatz ist fürchterlich schief und das nivellieren schwierig (Puerto Turistico San Juan, N 13°56’45.6’’ W 89°00’58.9’’).

Und auch hier wieder: Polizisten, die ich nach dem Weg frage, begrüßen mich mit Handschlag, genau wie ein Regierungsbeamter. Die Abkürzung nach Aguilares ist gut befahrbar, erfahren wir, und so entfliehen wir der Hitze auf 250 m üNN in die Berge. In San Ignacio kurz vor der honduranischen Grenze im Norden erkundigen wir uns vorsichtshalber noch einmal über El Pital, mit 2730 m höchster Berg des Landes. Die Beschilderung ist zwar in El Salvador weit besser als in Guatemala, wenn auch nicht immer vollständig. Der befragte Pick-up Fahrer bejaht alles: Die Straße führe auf den Berg, wir könnten mit Arminius hochfahren und Campen sei möglich in Miramundo. Zwei Minuten später ist derselbe rote Pick-up plötzlich vor uns – er muss wohl eine Abkürzung genommen haben – und weist uns den Weg. Da wir im Laufe der Strecke auf einen Waldweg in die Berge einbiegen, diskutieren wir natürlich: Sind wir sicher? Wohin lockt uns der Mann? Ich halte ihn für vertrauenswürdig, lege aber vorsichtshalber mein handliches Hackebeilchen bereit.

Nach 13 km taucht das Hotel Miramundo auf, dessen Einfahrtshöhe nicht ausreichen würde, doch wenig weiter gibt es besagten Campingplatz. Der Fahrer verabschiedet sich artig, er wollte gerne helfen. Was ist nur mit den Salvadorianern los? Kann man das noch überbieten? Das Camping ist zwar nur ein Hangzeltplatz, doch gegenüber liegt ein ebenes Parkareal, was beides zum Hotel Ventana del Cielo gehört. Für 5 $ die Nacht können wir hier stehen, Wasser und Strom könnte man auch organisieren. Ein zweiter Zeltplatz ein Stück zurückverlegt hat ebenfall begrenzte Einfahrthöhe. (N 14°20’30.2’’ W 89°06’54.0’’)

Von hier oben auf 2250 m Höhe soll man den besten Blick des Landes haben: Man soll nicht nur fast ganz El Salvador überblicken können, sondern bis nach Guatemala und zu den Vulkanen Pacaya und Agua schauen können. Davon kann im Moment keine Rede sein, nachmittags ziehen stets Wolken und Gewitter auf, doch am Morgen ist das Wetter meist klar.

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