Peñol-Guatapé, Kolumbien – Kolumbianischer Zuckerhut

Ein Stausee für die Energieversorgung der Millionenstadt – das ist der Embalse del Peñol-Guatapé, 50 km westlich von Medellín, aber noch viel mehr. Freizeit- und Wassersportvergnügen unterschiedlichster Art wird hier geboten. Auch der Peñon de Guatapé oder Piedra del Peñol, wie er genannt wird, ist entsprechend kommerzialisiert, doch an ruhigeren Wochentagen einen Besuch wert. Der 220 m hohe Monolith, der ein wenig an den Zuckerhut erinnert, sticht deutlich aus der Landschaft hervor. In einer Felsfalte wurde eine Treppe mit 679 Stufen gebaut, auf der man den Berg aus Granit, Quarz und Feldspat erklimmen kann. Von unten wirkt die Treppe ehrfurchtgebietend, zumal wir uns auf über 2.000 Meter Höhe befinden. Im Endeffekt sind wir doch schneller oben als vermutet, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die Modelleisenbahnlandschaft mit dem eigenwilligen Stausee hat, aus dem hunderte kleiner Inseln hervorlugen. Die meisten Besucher klettern aber nicht hoch, sondern geben sich mit dem Besuch der Souvenirshops und des Restaurants zufrieden, in dem sie bei lokaler Musik das Tanzbein schwingen können. Ein Übernachten auf dem Parkplatz mit toller Aussicht ist im Gegensatz zu vergangenen Jahren leider nicht mehr möglich. (N 06°13’18.9’’ W 75°10’44.5’’, Parken 4.000 COP, Bergbesteigung 8.000 COP pP)

Auch an einigen anderen Stellen möchte man uns nicht campen lassen – eine Erfahrung, die uns abseits der Panamericana in diesem Land öfters einholt. Auskunftsbereite Ortskundige schicken uns ans Dorfende von Guatapé, wo sich ein Campingplatz befinden soll. Der Ort selbst ist sehr schön, wenn auch nicht komplett authentisch, sondern teils im paisa-Stil nachgebaut. Die Häuser vor allem entlang des Malecón, der Uferpromenade, besitzen modellierte und farbig bemalte Sockel mit Blumen-, Tier- oder Spielzeugmotiven. Die Tradition der bunt gestalteten Häuser sollte ursprünglich Hühner vom Picken and den Sockeln und Kinder vom Beschmieren derselben abhalten. Eine Straße gleich rechts hinter der Brücke, die sich dem Malecón anschließt, führt zur kleinen Campingzone. Die ist zwar abgesperrt, aber mit etwas Umherfragen finden wir die zuständige Señora schnell. Zelte kosten je nach Größe 8.000, 10.000 oder 12.000 Peso pro Nacht, wir zeigen uns mit der mittleren Kategorie einverstanden. Der Campingplatz liegt sehr schön direkt am See mit Aussicht auf den Peñon de Guatapé (N 06°14’06.7’’ W 75°09’13.5’’).

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