San Agustín, Kolumbien – Jaguarmenschen und Schlangen fressende Eulen

San Agustín ist eine wichtige archäologische Fundstätte einer frühen indigenen Hochkultur. Die Gegend war möglicherweise bereits 6000 v.Ch. besiedelt, die heutigen Hinterlassenschaften stammen größtenteils von 200 v.Ch. bis 700 n.Ch.: Statuen aus Lavastein und Basalt, Grabanlagen, Erdwälle und Aquädukte. Da die San-Agustín-Kultur keine Schriftzeichen benutzte, ist nur wenig über sie bekannt, meist handelt es sich um Spekulationen. Die Vielzahl beeindruckender Statuen zeigt Jaguarmenschen, bewaffnete Wächter, Frauen mit Babys, und jede Menge Tiersymbolik wie Uhus bzw. Adler und Schlangen. Die Kultur führte Menschenopfer und möglicherweise kannibalische Riten durch.

Wichtigste Fundstätte ist Parque Archeológico de San Agustín, zweieinhalb Kilometer hinter der Ortschaft. Hier gibt es die meisten Statuen und Gräber und außerdem eine zeremonielle Badestelle im felsigen Teil eines Flussbetts. Die geheimnisvolle Kultur meißelte drei Badewannen und symbolhafte Figuren wie Schnecken, Schlangen, Frösche oder Gesichter in den Stein, durch deren Konturen das Wasser rinnt. Zutritt zum Park (ein halber Tag Zeitbedarf) kostet 10.000 COP pro Person für einen Tag, das Kombiticket 16.000 COP (4 bzw. 6,40 €). Dieses gilt für zwei aufeinanderfolgende Tage. Mit ihm kann man weitere Fundstätten in der Umgebung besuchen, die mit dem eigenen Fahrzeug oder einer Jeeptour erreicht werden können. San Agustín lebt mittlerweile zum Großteil vom Tourismus, einige Europäer haben sich hier ebenfalls niedergelassen. Daher scheinen frühere Guerillaaktivitäten der Vergangenheit anzugehören und er Ort ist sicher.

Campen kann man ebenfalls problemlos. Wir entscheiden uns für die Finca El Maco des Schweizers René Suter. Für Fahrzeuge gibt es lediglich zwei schiefe Stellplätze (genügend Steine zum nivellieren vorhanden). Doch das Duschwasser ist heiß, das Personal freundlich und Internet kostenlos (mangels Telefonleitungen gibt es außerhalb von Städten kaum WiFi; es werden häufig USB-Internetmodems verteilt). Schweizerische Kost (außer Rösti) sucht man auf der Speisekarte jedoch vergebens. Der angebotene Wäscheservice ist angenehm, die Wäsche fertig wenn man vom Ausflug zurückkommt – Sonnenschein mangels Trockner vorausgesetzt. Der Preis ist verhandelbar, wenn man viele Kilos hat. Fürs Campen zahlen wir 8.000 Peso pP (3,20 €) pro Nacht. Am Ende des Ortes Richtung archäologischer Park biegt man rechts ab der Beschilderung Hotel Yalconia / Piscina / El Maco folgend. Kurz vor dem Schwimmbad geht es rechts weg zum Camping San Agustín (N 01°53’19.6’’ W 76°16’46.3’’), einer weiteren Möglichkeit. Ein Stück weiter den Berg hoch folgt El Maco auf der rechten Seite (N 01°53’31.4’’ W 76°16’47.8’’).

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