Popayán, Kolumbien – Die zwei Gesichter

Da sind sie wieder, die zwei Gesichter Kolumbiens. Früh am Nachmittag erreichen wir die Stadt Popayán und prüfen als erstes die Tankstellen auf Tauglichkeit zum Übernachten. Die beiden nördlicheren sind mangels Platz bzw. wegen Baustelle ungeeignet. Die südlichste Biomax (N 02°25’12.6’’ W 76°37’57.5’’) wäre akzeptabel. Wir fragen noch an einem Restaurant mit geräumigem Parkplatz nach. Das Personal ist wie immer superfreundlich, doch der telefonisch befragte Besitzer verlangt die schon zur Gewohnheit gewordenen 50.000 Peso (20 €). Haben die sich alle abgesprochen? Restaurants entlang der Panamericana scheinen als Übernachtungsoption auszuscheiden.

Wir fahren erst einmal zu Carrefour zum Einkaufen, hier gibt es ausnahmsweise einen Parkplatz mit Lkw-Zufahrt (bei N 02°27’36.6’’ W 76°35’43.4’’). Ein Stück südlicher an der PanAm befindet sich der etwas günstigere Exito-Supermarkt. Kaum schieben wir unseren Wagen durch die Reihen, steht das andere Gesicht Kolumbiens vor uns: Lucia und Carlos, ein superliebes kolumbianisches Pärchen, das uns die Übernachtungsfrage abnimmt, da es uns zu sich nach Hause einlädt. (Insgesamt bekommen wir im Süden des Landes vier Einladungen, aber leider können wir nicht alle annehmen.) Aus der geplanten einen Nacht werden drei mit vielen Restaurantbesuchen, Kneipen, Stadtbesichtigungen und langen Abenden. Lucia und Carlos haben schon öfter Reisende „abgeschleppt“.

Nachdem sie den Unimog erspäht hatten, machten sie sich auf die Suche nach uns. Carlos erklärt uns seine Theorie, wie er uns in dem riesigen Einkaufszentrum gefunden hat: 1. Reisende kaufen keine Schuhe oder Kleidung, sie müssen also im Supermarkt sein. 2. Unimogfahrer müssen großgewachsen sein. 3. Deutsche sind selten dunkle Typen, sie haben vermutlich blaue Augen und helleres Haar. 4. In welchem Gang findet man Deutsche im Supermarkt? Beim Bier. Und genau da treffen wir uns.

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