Mitad del Mundo, Ecuador – Äquatortaufe

Der Äquator liegt nur fünf Kilometer südlich von Cayambe am östlichen Zweig der sich teilenden Panamericana. Achtet man nicht genau auf die Schilder am Straßenrand, fährt man am unspektakulären Moment sogar vorbei. Fotogen ist die nach präkolumbischem Vorbild angefertigte Sonnenuhr mit dem Vulkan Cayambe im Hintergrund allemal. Und witzig dazu, denn man kann über der eingezeichneten Äquatorlinie mit einem Bein auf der Nord-, mit dem anderen auf der Südhalbkugel stehen. Natürlich darf bei diesem Anlass die Äquatortaufe nicht fehlen. Zum Glück haben wir den Sekt bereits aus dem alkoholgünstigeren Kolumbien mitgebracht. Zwar ist es nicht unsere Premiere, den Äquator zu überqueren, doch das erste Mal zu Fuß bzw. mit dem Auto und für Arminius schon gleich, also kriegt er auch etwas ab. Der Besuch des Monuments ist kostenlos, allerdings wird man um eine „Spende“ von 1 $ pro Person gebeten, wenn man den Ausführungen des dortigen Guides lauscht.

Im Gegensatz zu dem ruhigen „echten“ Äquatordenkmal steht das völlig kommerzialisierte Touristenspektakel Mitad del Mundo 25 km nord-westlich von Quito. Um die „Mitte der Welt“ zu besuchen, muss man erst mal 2 $ fürs Parken und zwei weitere als Eintritt je Person berappen. Hier steht ein 30 m großes, eindrucksvolles Monument mit einer Weltkugel auf der Spitze, 13 Büsten der Pioniere der französisch-spanischen geodätischen Expedition von 1736 bis 1744 und die Äquatorlinie, die die Wissenschaftler seinerzeit errechnet hatten. Das Dumme ist nur – sie ist falsch. Um 180 m hatte sich die Kommission verrechnet. In Anbetracht der Jahreszahl ein verzeihlicher Fehler. Im Monument befindet sich ein ethnologisches Museum, dessen mäßigem Ruf man für weitere 3 $ folgen kann oder nicht. Rund um das Denkmal gibt es noch jede Menge Touristenzirkus inklusive der unentbehrlichen Restaurants und Souvenirshops. Trotz des Rummels – Mitad del Mundo gehört einfach zu einem Ecuadorbesuch.

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