Cuenca, Ecuador – Das Facelifting

Das Werkzeug wird eingepackt, die Kabine abgewaschen, die Staufächer abgeschlossen. Die Arbeiten sind beendet und wir machen uns fürs Weiterfahren bereit. Arminius hat ein neues Gesicht bekommen, und die Rückseite sieht ebenfalls anders aus. Neben dem hochgelegten Auspuff ziert jetzt ein Verstärkungsrahmen für den Dachgepäckträger die Front. Da sich die Füße des Gepäckträgers lediglich auf der Dachreling abstützen, befürchteten wir, dass diese irgendwann abbricht. Obwohl wir nur wenig Gewicht auf dem Dach lagern, sind die Querbewegungen beim Offroadfahren doch erheblich. Am hinteren Ende unterhalb des Reserverads legten wir uns einen einziehbaren Unterfahrschutz zu, dessen Querträger gleichzeitig als Abschleppstange dienen könnte. Beides hat uns Mario zusammengeschweißt und lackiert.
Wie in Deutschland auch ist in den meisten Ländern ein Unterfahrschutz für Lkw vorgeschrieben. Der Unimog besitzt zwar eine Ausnahmegenehmigung davon, da dies dem Einsatzzweck des Fahrzeugs widerspricht, aber Argentinien interessiert sich herzlich wenig für eine deutsche Ausnahmegenehmigung bzw. kümmert sich eigentlich sowieso nur um die eigenen Vorschriften, deren Einhaltung man auch von durchreisenden Touristen mit eigenem Fahrzeug verlangt. Dazu gehören eben jener Unterfahrschutz sowie eine Abschleppstange für Lkw. Unerwünscht sind auch über das Fahrzeugende hinausragende Anhängekupplungen. Strafen für Nichteinhaltung der Vorschriften sind deftig. Andere Reisende sollen in Argentinien schon für das Nichtvorhandensein eines weißen Leichensacks Strafe bezahlt haben – wobei wir dieses Gesetz wohl eher der blühenden Fantasie eines unterbezahlten Verkehrspolizisten zuschreiben, der sich auf diese Weise ein Schmiergeld ergattert hat.
Die Zeit in Cuenca ist für Jörg geschäftig gewesen – hier wurde poliert, da ein paar Steinschläge lackiert, dort etwas Unterbodenschutz aufgetragen. Hier wurden Motor- und Vorgelegeöl gewechselt, da ein Dieselfilter ausgetauscht, dort die Tagfahrlichter umgebaut. Und vieles mehr. Die Weihnachtsplätzchen sind fast aufgegessen (Vanillekipferl, diesmal mit Walnüssen statt Mandeln, und Erdnuss-Haferflocken-Plätzchen), der Weihnachtsspeck angelagert. In Cuenca habe ich mir ein paar Kopien meiner diebstahlsicheren (und dahingehend in Panama erprobten!) Handtasche anfertigen lassen, die wir jetzt mit uns führen. So viele Reisende haben uns schon danach gefragt, dass ich jetzt einen Vorrat zur Weitergabe habe.
Wer das attraktive Cuenca besuchen möchte ohne zu reparieren, zu fertigen oder zu lackieren, findet bei der Hosteria Yanuncay Unterschlupf wie so viele andere Reisende. Preis fürs Campen soll bei zwei Personen 10 US$ die Nacht kosten: S 02°54’20.4’’ W 79°01’40.8’’

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.