Huaráz, Peru – Wal-Mart versus Mercado municipál

Manchmal, wenn auch selten, vermisse ich zwischen all dieser Exotik, dem Reiz des Neuen, dem südamerikanischen Lebensstil einen ganz plötzlich verlockend attraktiv erscheinenden Wal-Mart. Ihr habt Euch nicht verlesen. Ein ganz profanes amerikanisches Wal-Mart Supercenter mit seinen vollgestopften Regalen, seinen schmuddeligen Toiletten, seinem billigen Fraß und dem ganzen anderen Ramsch made in China. Einkaufen im Wal-Mart ist eben so schön bequem. Abseits großer Städte kann man das vom Süden dieses Kontinents nicht immer behaupten. Die beiden Supermärkte in Huaráz’ Stadtmitte, Mercado Ortíz und Trujillo Mart (beide auf Fitzcarrald / Luzuriaga) sind mäßig bestückt und nicht billig (letzterer ist etwas ordentlicher mit besserer Auswahl). Einfachste Dinge wie Mehl gibt es in der ganzen Stadt nicht.

Da wir auch noch Obst, Gemüse und Brot wollen, nichts, was so ein Dorfsupermarkt führen würde, müssen wir doch noch zum Mercado municipál, dem Markt laufen (drei Blocks westlich des Zentrums). Parken ist so gut wie unmöglich. Toilettenartikel muss man bis auf wenigste simple Dinge in einer der zahlreichen Apotheken kaufen – zu Apothekenpreisen, versteht sich. Am Ende des Tages freue ich mich dann aber doch, trotz der Schlepperei, trotz des Aufwands: über einen leckeren Ein-Kilo-Käselaib für weniger als 4 €, über den Spitzkohl, den ich zum ersten Mal auf dieser Reise entdeckte, über Gemüse zu Cent-Preisen, die zwei Kilo Weizenmehl und über das bunte Treiben. All das kann ein Wal-Mart eben nicht bieten.

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