Cusco, Peru – Campen in Cusco

Über 500 km sind es bis nach Cusco, behauptet Mandy, unser Garmin-GPS mit begrenzter Intelligenz. 500 km hoch auf 4.300 m, runter auf 1.800, hoch auf 4.550, runter auf 1.700, hoch… Dass diese Straße mehr Kurven als Geraden aufweist, kann man sich denken. Wir möchten trotzdem nach Cusco, wo wir heute Morgen doch schon so früh aufstanden, nachdem uns eines der Schwertransport-Begleitfahrzeuge um 4:45 Uhr freundlicherweise weckte, indem es seine Musik per offenem Fenster mit uns teilte. Auch später wollen wir immer noch nach Cusco, trotz des Fünf-Minuten-Kraftstoffvorfilterwechsels und Ina und Karl, zwei entgegenkommenden deutschen Reisenden mit einem VW-Bus, mit denen wir uns eine Stunde verquatschen.

Zumindest nehmen wir die Warnung mit, uns auf der Suche nach dem einzigen Campingplatz in Cusco (oder Cuzco) nicht vom GPS irreleiten zu lassen. Das gelingt uns nicht ganz, wir fahren trotzdem komisch, doch da wartet schon ein Motorradpolizist. Er bietet sich an, ein Stück vorweg zu fahren. Er kann nicht fahren, strauchelt immer wieder, biegt links ab, wo es verboten ist, fährt über rote Ampeln und schafft es schließlich, uns abzuhängen, bevor es richtig kompliziert wird. Nicht schlimm, wir fragen uns durch, und bevor wir uns vom Navi noch einmal fehlleiten lassen, wartet unser Freund und Helfer bei Kollegen am Straßenrand und bedeutet uns, dass es jetzt nur noch geradeaus geht. Na ja, fast. Den Campingplatz Quinta Lala zu finden ist nochmals ein Akt für sich. Er befindet sich draußen bei den Ruinen Sacsaywamán, ist nicht beschildert, und das GPS will mal wieder einen Feldweg nehmen. Da es seit Cusco Zentrum schon stockfinster ist, finden wir auch die Einfahrt zum Campground nicht, ein unscheinbares Holztor. Doch da deuten schon helfende Hände, rufen helfende Münder, rennt eine helfende Mutter, und schon stehen wir auf dem etwas schiefen Rasenplatz.

Auch wenn hier einiges etwas rustikal wirkt, es stellt sich als einer der bestorganisierten Campingplätze – nicht nur Perus – heraus. Eine vierseitige Anleitung in Englisch informiert nicht nur über Preise des Campings (pro Nacht 10 PEN je Person und Auto = 30 PEN, Strom 3, Internet 5), sondern auch Services: z.B. zwei Bioeier von den frei herumlaufenden Hühnern für 1 Sol, 1 große Flasche Bier 6, eine Waschmaschine 5-6 kg 10 PEN etc. Wo finde ich in der Stadt den Supermarkt, die besten Restaurants, dunkles Brot oder holländischen Käse? Wo kann man seinen Overland-Truck oder Fahrzeuge diverser Marken reparieren und seinen Gastank füllen lassen? Wie finde ich deutsch oder englisch sprechende Ärzte? Und auf welchen Wegen erreicht man Machu Picchu? All das und mehr beantwortet das Manual.

Der Campingplatz Hotel Quinta Lala hat normalerweise während der Nebensaison (Regenzeit) geschlossen, da der Rasen dann unbefahrbar ist. In diesem Jahr regnet es viel weniger als sonst, aber zweiradgetriebene Mobile pflügen die Wiese trotzdem um. Niemand in Cusco kennt Quinta Lala. Man fragt nach den Ruinen Sacsaywamán und biegt noch vor denselben in einer Rechtskurve nach links ab, dem Schild Hotel Inca Tambo folgend – falls Euer GPS auch spinnt (S 13°30’20.8’’ W 71°59’06.3’’, 3.619 m).Die Strecke Nasca – Cusco wird von den meisten Reisenden in drei Tagen gefahren, auch wenn man es offensichtlich in eineinhalb langen Fahrtagen und mit einem auch in größeren Höhen flotten Fahrzeug schafft.

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