Parque Nacionál Pingüino de Humboldt, Chile – Kaltwasserdelfine

So schnell ihn seine kurzen Beinchen tragen, klettert er den Fels hinab. Dabei springt oder gleitet er mehr als er läuft. Einige der erfahreneren Humboldtpinguine legen ihre Eier ganz weit oben, viele Meter hoch auf dem Felsen, um sie so vor den gefräßigen Seeottern zu schützen, die putzig und flink durchs Wasser gleiten. Die Felsinseln dürfen nicht betreten werden, da sich die Pinguine dann panikartig mit selbstmörderischer Geschwindigkeit in Richtung Meer stürzen und sich dabei den Hals brechen würden. So beobachten wir vom Boot aus auch die Seelöwen, Kormorane, Pelikane und Tölpel.

Die Besonderheit des Nationalparks Pingüino de Humboldt ist jedoch eine Gruppe großer Tümmler, die eigentlich im kalten Wasser Chiles nichts zu suchen haben und einzigartig hier sind. Die Delfine kamen vermutlich im El-Niño-Jahr 1978 mit einer warmen Meeresströmung in die Bucht und blieben. Trotz des kalten Meeres scheinen sie sich wohlzufühlen, schwimmen zu den Booten und machen Saltos.

Die Isla de Damas ist die einzige Insel, die betreten werden darf. Entweder können wir am schneeweißen Strand im türkisfarbenen Wasser baden gehen. Das überlassen wir lieber den schmerzfreien Chilenen. Wir wandern auf den angelegten Pfaden, um blühende Kakteen, einsame Wüstenblumen, die wie Krokusse im Schnee ihre Köpfchen aus dem Sand strecken, Eidechsen und Geier zu beobachten.

Zum Besuch des Parque Nacionál Pingüino de Humboldt an der Küste zwischen Vallenar und La Serena begibt man sich zunächst zur Conaf-Station in der Siedlung Punta de Choros (S 29°14’50.6’’ W 71°28’05.1’’) und bezahlt seinen Parkeintritt von 2.500 Peso. Gegenüber der Mole an der Boleteria wird man um weitere 9.000 Peso pro Person für die Bootstour erleichtert. Die Fahrt dauert insgesamt drei Stunden, eine davon Aufenthalt auf der Insel Der Ausflug ist nett, jedoch gibt es auf den peruanischen Islas Ballestas den größeren Tierbestand, wenn auch ohne Delfine. In Punta Choros gibt es einige Campingplätze.

70 km weiter „unten“ auf der Landkarte unmittelbar nördlich der Stadt La Serena retten wir mal eben einen Man vom Sandstrand, der seinen neuen Pick-up „made in China“ seiner Familie vorführen möchte. Die Schaufel hilft nicht, also ziehen wir ihn heraus. Das asiatische Billigprodukt ist wohl doch „nicht so gut im Sand“, wie der Man zugibt. Dann suchen wir uns einen Stellplatz direkt neben dem Ausflugsrestaurant von Caleta San Pedro, weswegen wir hergekommen sind. Der ultimative Tipp stammt vom Reifenmechaniker in Copiapó: Hier könne man gut und billig essen.

Und richtig, Hauptgerichte kosten zwischen 5,50 € und 9,50 € – wer keinen Fisch mag, braucht nicht herzukommen. Noch billiger weg kommt man, wenn man Empanadas, verschieden gefüllte Teigtaschen, isst. Bier und Wein stehen nicht auf der Speisekarte, gibt es aber; die Flasche rot oder weiß für 6,50 € – im Restaurant! Das Mineralwasser wird serviert, doch der Wein lässt auf sich warten. Ich nutze die Zeit, die zwei Carabineros, die auf ihr Essen zum Mitnehmen warten, über den Zustand des Passes Agua Negra zu befragen. Die Verkehrspolizisten fühlen sich wichtig, telefonieren und funken, und teilen mir mit, was ich nicht hören will: Die Passüberquerung ist gesperrt, noch nicht wegen Schnees, aber wegen Erdrutschen vor allem auf argentinischer Seite. Wir sollten bis Vicuña fahren, der letzten Stadt vor der Grenze, und da erneut nachfragen. Mit einem Unimog, winken die Beamten ab, sei das alles kein Problem.

Kaum sind die Carabineros gegangen, serviert die Kellnerin den Wein mit der Entschuldigung, sie hätten keine Alkoholausschankgenehmigung und warten müssen, bis die Polizisten gegangen seien. Wir sind eben doch noch in Südamerika. Die Gerichte sind einfach, kochendheiß in Backteig frittiert serviert, aber der Seeaal und vor allem der Adlerfisch sind fangfrisch und einfach nur köstlich. Der direkt nebenan geparkte Camper macht Weiterfahren überflüssig, wenn der Wein schon zu Kopf gestiegen ist: S 29°52’25.8’’ W 71°16’27.1’’.

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