Cedar City, Utah – Hilfestellung für Ausgeschlossene

Im BLM Office in Kanab versuchen wir, Informationen und ggf. Karten für unsere nächsten abgelegenen Ziele zu erhalten. Der Erfolg ist mäßig, niemand kennt die Gegend oder hat davon gehört. Immerhin druckt man uns ein paar Internetseiten aus und wir erhalten einige Telefonnummern anderer Stationen. Da die staatlichen BLM-Behörden freitags nur schwach besetzt sind, ist die Recherche nicht ganz einfach. Am Ende weiß ich, dass einige Schotterstraßen wegen Unterspülungen nicht befahrbar sind, dass aber Little Finland, unser nächstes Ziel, noch zugänglich ist. Eine Karte finde ich dennoch nicht.

Auf dem bergigen Hwy # 14 überqueren wir bei 3016 m den Midway Summit, wo eine eineinhalb Meter hohe geschlossene Schneedecke liegt. In der Nähe des Passes winkt uns ein Mann aufgeregt auf den Seitenstreifen. Wie viel liest man immer wieder man soll in solchen Situationen nicht anhalten und stattdessen die Polizei verständigen? Leichter gesagt als getan, wo es in den Bergen keinen Handyempfang gibt. Es stellt sich heraus, dass der harmlose Mann sich aus seinem Auto ausgeschlossen hat, der Schlüssel befindet sich im Wagen. Es ist ein Rätsel, wie moderne Fahrzeuge mit Zentralverriegelung und Fernbedienung das so hinbekommen. Es sind noch zwei Jungs dabei, sie wollten wandern und campen gehen. Leider haben auch wir keinen Handyempfang, daher biete ich ihm an, Hilfe aus Cedar City zu organisieren.

Die Zufahrt zum Cedar Breaks State Park ist während des gesamten Winters gesperrt. Dort gäbe es rote Sandsteintürmchen, -spitzen und -zinnen ähnlich wie im Bryce Canyon National Park zu bewundern. Wir fahren bis Cedar City, das seinen Namen einem Irrtum verdankt: Die hier vorherrschende Baumart ist Wacholder, aber zur Zeit der Stadtgründung kannte man den Unterschied zur Zeder wohl nicht so genau. Unter der Telefonnummer des Rangers, die ich von dem hilfesuchenden Mann bekommen habe, antwortet niemand. Es ist schließlich Freitagnachmittag. Wir durchfahren die Straßen auf der Suche nach einem BLM, Forestry Service oder Polizeibüro. Da taucht neben uns ein typischer weißer Pick-up mit grün gekleideten Männern darin auf. Wir verfolgen sie bis zur nächsten roten Ampel, wo ich herausspringe und die Männer frage, ob sie Ranger sind. Sind sie, und wir vereinbaren, nach der Ampel anzuhalten. Ich erkläre ihnen das Problem und sie versprechen, sich der Sache anzunehmen. Hoffen wir, der Vater mit den beiden Jungs da oben hat bald Hilfe erhalten.

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