Archive for the ‘USA’ Category

Portrero, Kalifornien – Ermüdende Ratschläge

Sonntag, April 10th, 2011

Die Landschaft entlang der mäßig befahrenen I 8 verändert sich langsam von einer mit Kakteen und Büschen bestandenen Halbwüste in eine „richtige“ Wüste. Saharaartige Sanddünen erstrecken sich bis zum Horizont, wo nicht bewässert wird. Auf einem kurzen Zwischenstopp in El Centro machen wir allerletzte Besorgungen. Hier klingt nicht nur alles spanisch. Wenn man sich mit dem üblichen „excuse me“ irgendwo vorbeidrängelt, erntet man Blicke, als ob man in einer fremden Sprache reden würde. Der Übergang nach Mexiko und in die romanischsprachige Kultur ist fließend.

Wie überall erhalten wir auf den Parkplätzen die Aufmerksamkeit der des Englischen mächtigen Weißen mit den üblichen Fragen nach dem Woher und Wohin. Ich kann es nicht mehr hören: „Mexiko? Oh, da ist es gefÄÄÄhrlich, da müsst ihr AUFpassen!“ Obwohl diese Menschen natürlich nicht ganz unrecht haben, empfinde ich es als ermüdend. Genauso wie das uniforme Geplapper über die bösen Moslems und das Gejammer über Obamas Politik. Wer nur hat die Gehirnwäsche aller Amerikaner veranlasst? „Ja“, antworte ich, „man muss überall aufpassen. Es gibt so viele gefährliche Plätze. Zum Beispiel Los Angeles“. Ich ernte einen erstaunten Blick. Aber es ist doch so viel bequemer, in Schubladen zu denken, nicht wahr? Tucson klagt, dass es nur wenig Wasser aus dem Colorado River bekommt, da es am Ende des Flusses liegt und die flussaufwärts liegenden Städte so viel Wasser entnehmen. Nun, werfe ich ein, Tucson liegt nicht ganz am Ende des Colorado. Dahinter komme schließlich noch Mexiko. Ob die nicht vielleicht auch Wasser brauchen?

Auf dem Hwy # 94 nähern wir uns der Grenze über hohe Berge und gewundene Straßen. Auf der Suche nach einer Übernachtungsgelegenheit stoßen wir auf einen Campingplatz, der sich als Obdachlosenunterkunft herausstellt. Wir verdrücken uns ganz schnell und landen im County Park in Potrero. Wir vergaßen, dass wir in Kalifornien sind: Die 24 $ für eine Camp-Übernachtung sind uns einfach zu viel. Wir hoffen, die Border Patrol wird uns nicht allzu sehr behelligen und bleiben für unsere letzte Nacht in den USA an der Bücherei stehen, wo ein wunderschöner blühender Kaktusgarten angelegt wurde.

Bard, Kalifornien – Johnnys Oldtimermuseum

Samstag, April 9th, 2011

Die schönste Überraschung bereiten uns heute Steve, Virginia, Travis und seine Freundin Kelly. Sie statten uns einen Abschiedsbesuch ab und kommen dafür extra aus dem 350 km entfernten Hemet angefahren. Nur wirklich gute Freunde machen sich solche Mühen. Wir treffen uns bei Steves Cousin Johnny im kalifornischen Bard. Johnny besitzt ein Privatmuseum, das eine Fundgrube für Oldtimerfans ist. Über 120 Fahrzeuge aus den Jahren 1914 bis 1936 hat er gesammelt und ausgestellt. Nur etwa 25 davon sind restauriert, der Rest konserviert sich in der trockenen Wüstenluft von alleine. Aber alle Maschinen springen an, sobald sie ein wenig Benzin und eine Batterie bekommen. Das ist Johnnys Passion – er bringt sie alle zum Laufen: Die vielen Ford T- und A-Modelle, die Dodges, Grandbrother Trucks, Chevrolets, den Studebaker, Chrysler oder REO. Ob Limousine, Roadster oder Coupé, ob Truck, Traktor oder Cabriolet. Daneben hat Johnny landwirtschaftliche Maschinen, Minenfahrzeuge und alte Haushaltsgeräte wie Öfen, einen automatischen Salatschneider oder einen Eierkartonmacher gesammelt. Das kurioseste Gefährt aber dürfte ein altes Wohnmobil sein, das er den Lehrern seiner Mutter abkaufte. Leichte Campingausstattung gab es damals noch nicht. Darin steht ein Küchengasherd, die Porzellantoilette befindet sich direkt neben dem Bett. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 50 km/h fuhren die Lehrer sogar bis nach Kanada. Für 5 $ Eintritt kann man Cloud’s Museum in Bard, Kalifornien, 1398 York Road, besuchen.

Organ Pipe Cactus National Monument, Arizona – Orgelpfeifen mit süßen Früchten

Freitag, April 8th, 2011

Lehrpfade und erklärende Broschüren dazu gibt es in vielen Nationalparks und -monumenten. Man läuft oder fährt die Trails ab, hält an den gekennzeichneten Punkten und liest die Erklärungen dazu. Das geht meist ungefähr so: „Schließen Sie die Augen und riechen Sie den würzigen Duft des Kreosotbuschs. Hören Sie, wie sich seine Zweige sanft im Wind wiegen. Stellen Sie sich vor, wie Indianer durch das Land streiften auf der Suche nach Beeren und Früchten…“ Hallooho! Muss man mir sagen, was ich mir vorstellen soll, was ich zu denken habe? Ich will INFORMATIONEN! Im Organ Pipe Cactus National Monument hat man den unterschiedlichen Mentalitäten auf interessante Weise Rechnung getragen. Das Lehrheft ist zusätzlich in Deutsch erhältlich (gibt es häufiger, manchmal gegen kleinen Obolus; danach fragen). Es ist jedoch ausnahmsweise keine Übersetzung des Englischen, sondern eine eigenständige, informative Ausgabe mit einigermaßen detaillierten Auskünften.

Auf dem 21 Meilen langen Ajo Mountain Drive (Schotter, keine großen Camper) gibt es sogar unterschiedliche Haltepunkte: weiß mit brauner Schrift für Englisch, braun mit weiß fürs Deutsche. Wir lernen, dass Saguarokakteen, die jetzt langsam zu blühen beginnen, ihre cremeweißen Blüten nachts öffnen und von Fledermäusen bestäubt werden. Sie schließen die Nektartankstelle jedoch erst gegen Mittag, um auch Bienen und Vögel an der Bestäubung teilhaben zu lassen. In der deutschen Ausgabe ist das präzisiert: Es handelt sich um weißgeflügelte Tauben, was ich sehr interessant finde. Tauben als Nektarlutscher und Pollenträger? Das dürfte hochgradigen Seltenheitswert besitzen.

Der Ajo Mountain Drive führt kurvig durch die wüstenartige Kakteenlandschaft am Rande der schroffen Ajo Mountains. Außer vielen verschiedenen Kakteenarten und Büschen gibt es einen schönen großen Arch in den Bergen. Die Parkverwaltung hat außerdem einige kurze Wanderwege angelegt. Der beste ist der zwei Kilometer lange Desert View Trail, der auf einen Hügel hinaufführt, von dem aus man nicht nur einen schönen Überblick über die Kakteenlandschaft bekommt, sondern auch weit nach Mexiko hineinsehen kann. Startpunkt ist der Campingplatz.

Auch wenn es nicht die vorherrschende Pflanzenart im Park ist, sieht man dennoch überall die Orgelpfeifenkakteen, die dem Naturschutzgebiet zu seinem Namen verholfen haben. Aus einem Stamm an der Basis wachsen zahlreiche dicke Arme mehrere Meter in die Höhe, die im Aufbau etwa den Saguaros entsprechen. Die kugelrunde purpurfarbene Frucht reift im Juli und ist saftig und essbar. Unter dem Namen Pithaya ist sie manchmal auch in unseren Supermärkten zu bekommen. Orgelpfeifenkakteen wachsen in den Vereinigten Staaten nur im Umkreis von etwa 130 km um das Nationalmonument, sie sind häufiger in Mexiko anzutreffen.

Organ Pipe Cactus National Monument, Arizona – Die Border Patrol zu Besuch

Donnerstag, April 7th, 2011

Ein Hubschrauber kreist über dem Gelände, Fahrzeuge der Grenzpolizei durchkämmen das Areal. Eigentlich ist der große Campground ruhig, es gibt nur wenige Fahrzeuge hier. In den Morgenstunden aber setzt reger Verkehr ein. Da ist wohl mal wieder was im Gange, was aber niemanden wirklich beeindruckt, zu alltäglich ist das. Wir finden den Platz trotzdem schön und verlängern unseren Aufenthalt um eine Nacht, um erst mal einen Bürotag einzulegen. Gegen Mittag beruhigt sich dann alles. Wer aber denkt, man kann hier in Ruhe arbeiten, irrt. Schließlich gibt es auf einem Campingplatz stets Kontakt suchende Nachbarn.

Und dann ist da noch die Border Patrol. Der Officer, der seine Runden hier dreht, wird von Arminius und der deutschen Flagge magnetisch angezogen. Natürlich ist auch Jorje mal in Deutschland stationiert gewesen (unser Land scheint 50 % der männlichen amerikanischen Bevölkerung zeitweise beherbergt zu haben). Er ist fasziniert, neugierig und hat Zeit. Er inspiziert (ohne Hintergedanken) Technik und Kabine, im Gegenzug dürfen wir uns in seinem Dienstwagen und der winzigen klimatisierten Gefängniszelle für acht unglückliche Mexikaner umsehen. Jorje hat keine Scheu, sich fotografieren zu lassen und schenkt uns schließlich zwei Challenge Coins. Am besten könnte man das sich mit Werdaruf-Medaillen übersetzen. Das sind Münzen oder Medaillen, die die Insignien oder das Emblem einer (meist militärischen) US-Organisation tragen und von deren Mitgliedern bei sich geführt werden. Sie dienen dem Beweis der Zugehörigkeit, wenn danach gefragt (Wer-da-Ruf) und als Anerkennung zur Förderung der Moral.

Der Ursprung und die Anwendung des Medaillons haben jeweils etwas mit Deutschland zu tun. Die (nicht bewiesene) Legende besagt, dass während des zweiten Weltkriegs ein wohlhabender US-Leutnant für die Mitglieder seiner Staffel kleine Bronzemünzen anfertigen ließ zur Erinnerung an ihren gemeinsamen Dienst. Einer der Piloten musste später hinter feindlichen Linien notlanden und wurde von Deutschen in Kriegsgefangenschaft genommen. Zwar konnte er in der gleichen Nacht in Zivil gekleidet fliehen, wurde aber von einer französischen Patrouille aufgegriffen, die ihn für einen verkleideten deutschen Soldaten hielt und standrechtlich exekutieren wollte. Da die deutsche Armee dem Amerikaner sämtliche Papiere abgenommen hatte, konnte er lediglich die Medaille vorweisen, um sich auszuweisen, die er in einem unentdeckten Lederetui um den Hals trug. Einer der Franzosen erkannte das Staffelemblem und man ließ den Gefangenen so lange am Leben, bis seine Identität verifiziert war.

Eine weitere Tradition geht auf die Zeit der US-Besatzung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Ein Pfennig entsprach wegen des Wechselkurses nur einem Bruchteil eines US Cents und war somit nicht wert, aufgehoben zu werden – es sei denn der US Soldat war pleite. Wenn sich Militärangehörige auf ein Bier trafen und jemand „Pfennig-Check“ ausrief, mussten alle Soldaten ihre Taschen ausleeren, um zu zeigen, ob sie Pfennige aufgehoben hatten. War das der Fall, bedeutete das, der Mann war blank. Umgekehrt hieß es, wenn ein Soldat keinen Pfennig vorweisen konnte, hatte er genügend Geld und musste sich nicht mit Pfennigen abgeben. Dieser musste die nächste Runde ausgeben.

Diese Tradition wird heute mit den Challenge Coins fortgesetzt. Wird das Mitglied einer Organisation aufgefordert, seine Medaille vorzuweisen und er kann das nicht, muss er dem Herausforderer das nächste Getränk bezahlen. Kann er sich ausweisen, bekommt er einen Drink spendiert. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass die Medaille nicht beschädigt oder verändert werden darf. Ein Tragen als Kettenanhänger um den Hals oder Gürtelschnalle kommt nicht in Frage, sie darf auch nicht in der Geldbörse untergebracht werden. Wir hoffen, Officer Jorje wird heute nicht herausgefordert. Das täte uns wirklich Leid.

Why, Arizona – Flächendeckende Grenzüberwachung

Mittwoch, April 6th, 2011

Nur noch wenige Tage verbleiben uns, bevor wir die Vereinigten Staaten verlassen müssen. Von Tucson aus fahren wir quer durchs Reservat der Tohono O’odham Indianer, um ein weiteres Naturschutzgebiet zu besuchen: das Organ Pipe Cactus National Monument. Das Reservat grenzt an Mexiko und somit ist die Polizeipräsenz auf dieser Straße enorm. Immer wieder passieren wir mobile Kontrollstationen, doch niemand hält uns an. Häufig steht am Straßenrand ein ganzes Aufgebot an Einsatzfahrzeugen, das ein einzelnes verdächtiges Auto, meist ein geschlossener Transportvan, unter die Lupe nimmt. Polizeiflugzeuge patrouillieren im Tiefflug das Gelände. Amerikaner, die behaupten, Obama würde nichts gegen illegale Einwanderer aus Mexiko tun, können nicht hier gewesen sein. Als wir nach dem Örtchen Why nach Süden zum Nationalmonument abbiegen und direkt auf die Grenze zufahren, wird die Präsenz amerikanischer Staatsmacht noch intensiver. In maximal 30-Sekunden-Abständen fahren Pick-ups der Border Patrol, der Grenzpolizei, in der einen oder anderen Richtung vorbei. Eine kleine mobile Gefängniszelle haben sie auf der Ladefläche dabei. Die Kosten für diese intensive Überwachung müssen unvorstellbar sein. Obwohl wir uns auf öffentlichem BLM-Land befinden, bevor wir in den Park einfahren und wir hier frei campen dürften, verzichten wir auf diese Möglichkeit. Die Aussicht, dass nachts selbst auf einer Schotterpiste alle paar Minuten eine Grenzkontrolle vorbeikommt und möglicherweise immer mal an unsere Tür klopft, ist nicht verlockend. (Schließlich haben wir von der kalifornischen Stadtpolizistin gelernt, dass wir Menschen in unserer Kabine schmuggeln könnten.) Wir nutzen stattdessen den Campingplatz auf dem Parkgelände für 12 $ die Nacht.

Tucson, Arizona – Naturidylle

Dienstag, April 5th, 2011

Richard besitzt ein 16 ha großes Grundstück in den Santa Rita Mountains, eine knappe Stunde von Tucson entfernt, das er bereits als junger Mann erwarb. Auf dem bergigen Areal baute er sich eine Hütte, die mit Solarstrom und Regenwasser betrieben wird. Er schuf eine Wildtränke und installierte je eine Foto- und Videokamera, die von Bewegungssensoren gesteuert werden. Täglich entstehen so Bilder von Hirschen, Falken, Eulen, Halsbandpekaris, Luchsen oder gar Pumas. Wir wandern auf den von Richard selbst angelegten Pfaden und setzen unseren Weg dann auf öffentlichem Gelände, public land, querfeldein in die Berge fort. Nach fünfeinhalb Stunden Laufen haben wir uns alle im farbenfrohen Sonnenuntergang die gegrillten Burger mit Salat verdient.

Tucson, Arizona – Die gekürzte Krawatte

Montag, April 4th, 2011

Noch einmal versuchen wir, den Puderstaub der vergangenen heißen windigen Tage aus den Ecken zu fegen. In Tucson erwartet uns unser Wanderkumpan Richard bereits. Er führt uns zum Abendessen in ein typisches Restaurant aus, in das wohl Amerikaner Touristen einladen. Das ganze Gelände ist recht witzig im Westerstil gehalten. Neben dem Restaurant gibt es Schießbuden, Souvenirshops und kostenlose Gun Stunt Shows, wo sich ein paar originalgetreu kostümierte Akteure prügeln und laut herumballern.

Krawatten sind im Restaurant strikt verboten, und somit ist es erklärtes Ziel, den Touristen zum Tragen einer solchen zu bewegen. Mit großem Tamtam werden selbige im Restaurant abgeschnitten und samt Visitenkarte – sofern vorhanden – an Wand oder Balken getackert. Das Ganze ist eine riesige Gaudi, Jörg hält sich tapfer und zeigt den angebrachten Humor. Es war sowieso nicht seine Krawatte. Das Essen ist gut und typisch south-western. Man isst Steaks oder Hamburger oder noch typischer das langsam gegarte slow cooked Fleisch. Meist ist es Rind, das bei niedrigen Temperaturen für viele Stunden (hier sollen es 15 sein) in einen Smoker gepackt wird bis es fast zerfällt. Dann wird es in hauchdünne Scheiben geschnitten und als shaved meat, rasiertes Fleisch, oder scraped meat, Schabefleisch, serviert. Der Trick ist, langfaseriges Fleisch zu verwenden und längs statt quer zur Faser zu schneiden, sonst hat man nur einen Fleischbrei auf dem Teller. Dazu gibt es die üblichen Beilagen mit der endlosen Fragerei: Salat mit welchem Dressing? Ranch, Thousand Island, Cäsar, italienisch, Senf-Honig oder blue cheese? Gemüse: Bohnen, coleslaw genannter Weißkrautsalat oder doch lieber Mais? Pommes frites, Kartoffelpüree, Backkartoffel, die fetten Makkaroni mit Käse oder Tortillas? Welche Soße: Barbecue, dunkle Fleischsoße oder helle Béchamel? Das Essen wird dann aber doch ziemlich rasch serviert.

Amado, Arizona – Der Ausklang

Sonntag, April 3rd, 2011

Wir geben Interviews für die Medien, stecken Mikrofone in unsere Münder und unsere Nasen in Foto- und Filmkameras. Vielleicht wird Arminius ja bald berühmt. Das hat Lois Pryce bereits geschafft. Die zierliche junge Engländerin fährt mit ihrem Geländemotorrad alleine in der Welt herum und schreibt darüber. Ihr heutiger Diavortrag kann mit Präsentationen in Deutschland nicht mithalten – technisch gesehen. Ihre Bilder sind eindrücklich, aber einfach, die Diatechnik erfrischend schlicht. Der Vortrag lebt von ihrer Persönlichkeit, mit ihrem Enthusiasmus schlägt sie die meisten ihrer hauptsächlich männlichen Kollegen. Ihr Sprachwitz und ihre Selbstironie, die ihre Bücher zu einem Dauerlacher machen, kommen live genauso rüber – sofern man ihren deftigen britischen Akzent versteht.

Den Abschluss des Tages bildet ein Barbecue für alle Aussteller und Teilnehmer der Expo, auch wenn die meisten bereits abgereist sind, da sie morgen vielleicht schon wieder arbeiten müssen.

Amado, Arizona – Staubige Hosen aus Wind und Stoff

Samstag, April 2nd, 2011

Ozon ist ein interessantes Phänomen. Es bildet sich in der Atmosphäre aus den vielen Abgasen in Ballungsräumen wie z.B. Phoenix/Tucson. Die höchsten Ozonwerte werden aber nicht dort gemessen, sondern im Umland. Staub, Ruß und andere Partikel, die in Großstädten in den Himmel gepustet werden, zersetzen das Ozon. Die Partikel aber fehlen in den Randgebieten und somit brennen die Augen in Amado besonders unangenehm. Das wird nicht besser durch den trocken-heißen Wüstenwind, der täglich um die Mittagszeit auflebt, heute aber besonders stark weht. Windhosen fegen über das staubige Ausstellungsgelände, das sich im Überschwemmungsgebiet eines Flusses befindet, und nehmen alles mit was nicht angekettet oder zu schwer ist inklusive des getrockneten Feinstschlamms und laden alles an anderer Stelle wieder ab. Besonders gerne in unserer Camperkabine, da wir wegen der Hitze die Fenster nicht schließen wollen. Dust Devils, Staubteufel, nennt man sie hier. Der Dreck haftet auch wunderbar auf der Kleidung, in den Haaren, und sogar auf der Haut, vor allem wenn man sie vorher mit Sonneschutzmittel behandelt hat. Das verleiht eine hübsche Sonnenbräune, die zudem abwaschbar ist. Alternativ könnte ich in der Pfanne als Wiener Schnitzel durchgehen, paniert bin ich ja schon.

Das scheint unsere zahlreichen Besucher nicht zu stören. Wir tauschen Informationen mit anderen Langzeitreisenden, schließen nützliche Kontakte und erhalten Einladungen zu Orten, an denen wir bereits waren oder die wir erst besuchen werden wie Santiago de Chile.

Amado, Arizona – Rekordhitze

Freitag, April 1st, 2011

Am ersten Tag der Ausstellung bekommen wir geplanten und überraschenden Besuch. Simon aus Kanada kommt zur Veranstaltung, den wir vor einem guten halben Jahr in der Nähe Vancouvers besuchten. Das schweizerische Paar Regine und Walter, mit dem wir uns hier verabredeten, taucht bald auf. Wir hoffen, sie bald wieder auf der Baja California wiedersehen zu können, da wir erst einmal die gleiche Reiseroute einschlagen. Ganz überraschend sehen wir Richard wieder, unseren Wanderfreund von Dienstag. Kurz entschlossen fuhr er von Tucson hierher, um sich das Spektakel anzusehen. George von der Ostküste, der uns vor Monaten anschrieb, kommt herübergeflogen. Martin aus Arizona, den wir aus Zeitgründen nicht besuchen konnten, schaut herein. Claude und seine Frau Lynn aus Alberta in Kanada mussten ihren Überraschungsbesuch leider absagen wegen eines Krankheitsfalls in der Familie.

Die Kehle wird langsam heiser. Nicht nur vom vielen Reden mit alten und neuen Bekannten sowie Interessenten und Neugierigen. Es ist der heißeste erste April in Südarizona seit Dekaden. Wir messen 40° C im Schatten.

Amado, Arizona – Umweltfreie Mobilwäsche

Donnerstag, März 31st, 2011

Eine mobile Waschanlage fährt auf das Ausstellungsgelände. Zwei junge Männer mit einem Pick-up offerieren Vor-Ort-Autowäsche. Auf der Ladefläche befinden sich neben einem Generator, einem Dampfstrahler und einem Wassertank zahlreiche Reinigungs- und Poliermittel. Sie bieten Außen- und Innenreinigung an. Für 25 $ bekommt Arminius eine Nasswäsche, das hätten wir an einer Selbstwaschanlage nicht günstiger hingekriegt. Wasser und Reinigungsmittel versickern im Schotter- und Sandboden. Umweltauflagen gibt es keine, außer dass sie für Motorwäschen kein Fettlösemittel verwenden dürfen.

Das Putzen und Herrichten von Arminius erweist sich als schwierig, da jeder Aussteller, der gerade Zeit hat, mit uns reden und das Fahrzeug ansehen will. Irgendwann ist aber auch das geschafft.

Amado, Arizona – Auf zur Overland Expo

Mittwoch, März 30th, 2011

Die Overland Expo in Amado, Arizona, ist unser nächstes Etappenziel. In Europa gibt es zahlreiche solcher Veranstaltungen, aber in Nordamerika ist das eher rar. Die Overland Expo findet zum dritten Mal auf Betreiben der „Erfinderin“ und Organisatorin Roseann Hanson statt. Alles dreht sich um Allrad-Reisen. Es ist gleichzeitig Verkaufsmesse für Fahrzeuge und Zubehör, Treffpunkt für Globetrotter, sowie Trainings- und Veranstaltungsforum. Es werden Geländefahrkurse angeboten, Reifen- und „Busch“-Reparaturen, Winschen, Proviantieren und Kochen unterwegs, medizinische Selbstversorgung, Reisen mit Kindern oder Hunden. Das Angebot ist umfangreich. Einige erfahrene und professionelle Globetrotter halten Dia- und Filmvorträge, darunter auch die Reiseschriftsteller Lois Pryce und Chris Scott.

Chiricahua National Monument, Arizona – Die artenreiche Himmelsinsel

Dienstag, März 29th, 2011

Der Kleinbus fährt pünktlich um 8:30 Uhr am Besucherzentrum ab und bringt uns auf den Berg zum Ausgangspunkt unserer Wanderung im Chiricahua National Monument südöstlich von Tucson. Der Bus fährt nur einmal am Tag und bietet 14 Plätze, aber eine telefonische Reservierung ist nicht möglich man muss schon persönlich vorsprechen. Daher beeilten wir uns gestern Abend, rechtzeitig im Visitor Center anzukommen und anschließend einen von 25 Plätzen auf dem Campground zu erhaschen, was sich als reine Glückssache erwies, da nur einer von den drei verbliebenen Plätzen groß genug und einigermaßen eben für Arminius war.

Wer sich Arizona als flache mit Kakteen bestandene Wüste vorstellt, hat nur zur Hälfte Recht. Es gibt zahlreiche durch Wüstengebiete voneinander getrennte Gebirgszüge, die man Sky Islands nennt, Himmelsinseln, denn nur größere Tiere oder Vögel können von einem Gebirge zum nächsten wandern. Auch die europäischen Alpen sind eine Himmelsinsel. Kleine Tiere sind dort eingeschlossen und somit haben sich in zahlreichen Gebirgen endemische Arten entwickelt. Insgesamt 40 solcher Sky Islands gibt es in Arizona, New Mexico und Mexiko. Sie gehören zu den drei Megazentren der Artenvielfalt auf unserm Planeten. Hier leben bis zu 1200 Pflanzen- (davon 233 Bäume) und 70 Säugetierarten, sowie 136 Reptilien und Amphibien. Die Hälfte der in Nordamerika vorkommenden 295 Vogelarten sind hier zu beobachten.

Auf der kurzen Busfahrt schließt Richard sich uns an. Der 68jährige Witwer aus Tucson ist die einzige alleinstehende Person heute Morgen, doch er wandert nicht gern alleine. Es macht ihm auch nichts aus, dass wir eine längere Wanderung als die anderen Mitfahrer planen. Das Chiricahua National Monument hat ausgesprochen schöne Wege, aber wenn man nur einen Tag Zeit hat, fällt die Entscheidung schwer. Die einzelnen Trails haben Verbindungspfade, und selbst wenn man alle miteinander verbindet kommt man auf wenig mehr als 14 bis 16 km. Die schönsten Bereiche sind zum einen der Echo Canyon, wo man durch ein herrliches Labyrinth aus Steintürmen läuft. Vor rund 27 Mio. Jahren brach ein Vulkan acht- oder neunmal aus, spuckte Asche, Vulkansand und heiße Gase aus, die auf dem Erdboden zu Rhyolit-Tuff zusammen buken. Durch Anhebung des Erdbodens zerbrach das Gestein und erodierte anschließend zu Säulen und anderen bizarren Formen.

Die wiederum sind auf dem zweiten Höhepunkt der Wanderung zu sehen: Auf dem Heart of Rocks Loop gibt es verschiedene „balancierende“ Steine, „küssende“ Steine oder eine steinerne Ente. Am Ende kann man entweder zum Ausgangspunkt der Wanderung zurücklaufen, wenn man sein Auto dort abgestellt hat, oder zum Visitor Center hinuntergehen, wenn man sich mit dem Bus hat hochfahren lassen. Letztere Möglichkeit bietet nicht nur den entscheidenden Vorteil, dass die Wanderung bis auf einige steile Bergpassagen hauptsächlich bergab führt. Außerdem steigt man aus über 2100 m hohen Bergen mit Föhren und Tannen in mittlere Lagen ab, wo Kiefern und Eichen wachsen. Am Ende des Tages befindet man sich in einer Halbwüste, wo Kakteen, Yuccas und Bärengras wachsen.

Richard ist außergewöhnlich durchtrainiert. Wir haben heute nicht nur eine der besten Wanderungen der letzten Monate gemacht, sondern auch einen interessanten Gesprächpartner gehabt, der wiederum von unserem gemeinsamen Tag so angetan ist, dass er uns für nächste Woche nach Tucson einlädt.

Tucson, Arizona – Die Wüste lebt

Montag, März 28th, 2011

Das Arizona-Sonora Desert Museum begeistert uns nicht ganz so, wie es uns durchgängig alle Reiseführer und Bewohner Tucsons Glauben machen wollen. Das liegt natürlich an uns, da Zoos immer gemischte Gefühle in uns hervorrufen. Denn das ist das Wüstenmuseum: eine Mischung aus botanischem Garten mit über 1200 Pflanzen und Zoo mit 300 lebenden Tierarten, alle in ihrer natürlichen Wüstenumgebung. Dazu kommen sehr schöne Mineralienausstellungen und weitere Themen. Das Desert Museum ist nur wenige Minuten vom Campingplatz entfernt und so beginnen wir unsere Tour am frühen Morgen. Doch schon wenig später füllt sich das Gelände mit mehr Erwachsenen und Kindern, als das an einem Montagmorgen zu erwarten gewesen wäre.

Natürlich ist die geballte Ansammlung verschiedener Wüstenpflanzen einmalig. Die meisten davon kann man aber bei Wanderungen draußen, ohne 14,50 $ Eintritt pro Person (im Winter) zu bezahlen, auch sehen. Das gilt ebenso für viele der Tierarten. Obwohl man vielen Tieren vielleicht etwas näher kommt als in der Natur. Das gilt beispielsweise für die beiden begehbaren Vogelhäuser, wo 40 verschiedene Vogelspezies in dem einen und ausschließlich Kolibris in dem anderen umherfliegen. Die Großkatzen wie Puma und Ozelot haben begrenzte Reviere und ziehen es vor, irgendwo im Schatten dösend auf die nächste Fertigmahlzeit zu warten. Auch der seltene mexikanische Wolf hat weit weniger Auslauf als ihm zustehen würde – allerdings würde man ihn sonst auch kaum zu Gesicht bekommen.

Recht agil und munter wirken zwei typische hiesige Wüstenbewohner: das Javelina und der erst kürzlich aus dem Süden zugewanderte Coatmundi. Javelinas heißen im Deutschen Halsbandpekaris oder schlicht Pekaris. Sie sehen unseren europäischen Wildschweinen sehr ähnlich und benehmen sich fast so, sind aber keine Schweine und nicht näher mit diesen verwandt. Die bis zu 60 cm großen Tiere wühlen im Boden nach Fressbarem, ihre Lieblingsspeise aber sind die stacheligen Feigenkaktusfrüchte, von denen sie geschickt die Schale abziehen, sofern sie nicht allzu hungrig sind. Sonst fressen sie alles mit Haut und Stachel. Sie sind extrem kurzsichtig, besitzen aber einen guten Geruchssinn und scharfe Eckzähne. Aggressivität ist den Pekaris fremd, es sei denn es geht um die Verteidigung ihrer Jungen.

Coatmundis wanderten vermutlich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Nordamerika ein. Die waschbärähnlichen Tiere haben eine spitze Nase und einen langen buschigen Schwanz, den sie beim Klettern auf Bäume geschickt einsetzen. Coatmundis oder kurz Coatis sind südamerikanische Nasenbären und werden in Mexiko chulos – Banditen – genannt. Was vermutlich daher kommt, dass sie von Insekten über Kleintiere, Schlangen, Abfall und Aas bis hin zu Gemüse, Früchten und Kakteen so ziemlich alles jagen und verschlingen. Und das auch noch in Horden von bis zu 40 Tieren. Die möchte man lieber nicht im Vorgarten haben.

Die Tierpfleger veranstalten auch Shows mit ihren Schützlingen. So gibt es z.B. eine Echsenvorführung und einen Raubvogelfreiflug. Ans sich gut gemacht, aber eben auch extrem gut besucht. Das Desert Museum bringt seine Botschaft, Verständnis zu wecken für das Ökosystem Wüste sehr gut rüber. Ein Besuch ist ideal für Kinder, Menschen, die Zoos mögen und solche, die keine Zeit oder keine Lust haben, die Wüste langwierig zu erwandern. Wer trotz der guten Absicht beim Anblick von Tieren hinter Gittern Depressionen bekommt und nicht traurig ist, den einen oder anderen Wüstenbewohner nicht persönlich kennengelernt zu haben, mag über die Einsparung des hohen – wenn auch angemessenen – Eintrittspreises nachdenken.

Saguaro National Park, Arizona – Kaktuswohnung mit Aussicht

Sonntag, März 27th, 2011

Der Saguaro National Park ist in zwei Teile untergliedert: die etwas weniger attraktive Rincon Mountain Unit östlich von Tucson, wo entweder ziemlich überalterte oder sehr junge Saguarokakteen wachsen. In der Tucson Mountain Unit westlich der Stadt findet man dichten Kakteenbewuchs aller Altersstufen und viele Wandermöglichkeiten von wenigen Hundert Metern Länge bis über ein Dutzend Kilometer. Der Winter ist hier Hochsaison, im Sommer ist es den meisten zu heiß – es handelt sich schließlich um eine Wüste. Auch im direkt südlich anschließenden Tucson Mountain Park gibt es jede Menge Kakteen und Wanderwege.

Die Namensgeber dieses Nationalparks sind die größten Kakteen der Erde: Das längste gemessene Exemplar war 18 m hoch, hatte 50 Arme und war 250 Jahre alt. Saguarokakteen sterben an Alter, Blitzschlag, Verdursten, Frost oder Umweltveränderungen. Sie besitzen ein inneres Gerippe aus vertikalen Holzstreben zu Stabilisierung, ein schwammartiges Gewebe, das in großen Mengen Wasser speichern kann und eine stachelige Außenhaut, die akkordeonförmig gefaltet und somit dehnbar ist. Erst im Alter von 75 Jahren beginnen sie, Seitenarme zu bilden. Die Tohono O’odham Indianer stellen aus den Früchten Mehl, Konfitüren, Sirup und Wein her. Tieren dienen sie auch als Wohnstatt. Während der Goldspecht die bodennahen vier Meter bewohnt, bevorzugt der Gilaspecht die Penthousesuiten darüber. Beide Vogelarten hacken sich jedes Frühjahr eine neue Höhle, die der Kaktus zum Schutz gegen Austrocknen mit holzartigem Material auskleidet. Alle anderen geflügelten Bewohner beziehen die verlassenen Apartments.

Auch mit dem Auto kann man schöne Rundfahrten durch die Parks unternehmen. Der Bajada Loop Drive führt als 10 km lange Schotterpiste durch den Saguaro National Park, die asphaltierte McCain Loop Road durch den Tucson Mountain Park, wo sich auch der Gilbert Ray Campground befindet, den wir uns für heute aussuchten. (20 $, nur mit 30-A-Elektro Hook-up, Toiletten, keine Duschen.) Kojoten sind wahre Anpassungskünstler. Vom feucht-kalten Kanada bis in trocken-heiße Wüsten sind sie zu Hause. Doch selten hörte ich sie so zahlreich, laut und nah bellen und heulen wie auf diesem Campingplatz. Der Gilaspecht hackt nicht nur Höhlen in Saguaros und Löcher in Baumrinde, um an Insekten zu kommen. Er pickt auch, um Weibchen anzulocken und um sein Revier kenntlich zu machen. Was ist da schöner, als ein bisschen mehr Lärm zu machen als üblich? Um den Campingplatz stehen Laternen mit metallenen Hauben, die effektive Resonanzkörper abgeben. Zwei Spechte auf gegenüberliegenden Seiten des Campingareals haben die Laternen für sich entdeckt und hämmern, was das Zeug hält, um dem Widersacher mitzuteilen: bis hierhin und nicht weiter.

Tucson, Arizona – Unantastbare persönliche Freiheit

Samstag, März 26th, 2011

Tucson liegt 100 Meilen südöstlich von Phoenix und musste Anfang des 20. Jahrhunderts ihre Hauptstadtfunktion an letztere abgeben. Mit gut einer halben Million Einwohner und knapp einer Million mit Umland ist sie dennoch zweitgrößte Stadt Arizonas und wichtiges Wirtschaftszentrum. Die Fahrt auf der geschäftigen I 10 lässt uns manchmal schauern. Etwa 45 % der motorisierten amerikanischen Menschheit telefoniert mit dem Handy beim Fahren. Weitere 45 % texten wie wild auf ihrem Mobiltelefon herum und schenken dem Verkehr nur gelegentlich ihre Aufmerksamkeit. Zumindest im städtischen Bereich sind vielleicht nur 10 % bei der Sache. Gerade an Autobahnauffahrten führt das gelegentlich zu Komplikationen, wenn SMS-schreibende Fahrzeugführer am Ende des Beschleunigungsstreifens unerwartet feststellen, dass ein Handlungsbedarf ihrerseits besteht. Umgekehrt ist es genauso schwierig, wenn man selbst auf den Freeway auffahren möchte, neben sich aber einen mobil telefonierenden Artgenossen hat, der je nach Gesprächsstimmung unberechenbar mal mehr, mal weniger Gas gibt.

Wie hoch mag wohl der Prozentsatz an Unfällen sein, die durch Telefonieren oder Texten mit dem Handy verursacht werden? Permanente Radio- und Plakatkampagnen vergleichen die Gefährlichkeit von text and drive mit Alkohol am Steuer. Wenn aber ein amerikanischer Bundesstaat versucht, ein Gesetz gegen diese gefährliche Unsitte zu erlassen, ertönt ein allgemeiner Aufschrei. Das sei ein Eingriff in die Privatsphäre, der Staat solle sich gefälligst aus den Privatangelegenheiten seiner Bürger heraushalten. Die persönliche Freiheit eines Amerikaners ist eben unantastbar und dazu gehört anscheinend auch, andere Menschen auf der Straße wegen Unaufmerksamkeit umbringen zu dürfen.

Phoenix, Arizona – Amerika, du machst mich Staunen

Freitag, März 25th, 2011

Phoenix ist Hauptstadt Arizonas und mit 1,6 Mio. Einwohnern in der Stadt bzw. über 4 Mio. mit Umland eine der am schnellsten expandierenden Städte der USA. Grund ist das sonnige trockene Klima in Verbindung mit (noch) reichlich vorhandenen Wasserreserven. Die Wüstenmetropole hat für Besucher nur bedingt Spannendes zu bieten, daher nutzen wir den Tag zum Arbeiten, Planen und Nachdenken über ein Land, das wir bald verlassen werden, das uns Europäern so vertraut und doch wieder fremd ist.

Was mich beeindruckt ist die Flexibilität der Amerikaner und die Chancen, die das Land bietet. Einen Job finden mit 50 oder 60? Kein Problem. Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen, Teamgeist, Arbeits- und Lernwille werden weit höher eingestuft als formale Ausbildung und geradlinige Karriere. Der Verlust des Arbeitsplatzes ist kein Weltuntergang, sondern Chance zum Neuanfang. Oft beschließen Amerikaner in der Mitte oder gegen Ende ihres Arbeitslebens an einen Ort ihrer Wahl zu ziehen, der ihnen klimatisch oder landschaftlich besser entspricht und dort einen Neuanfang – privat und beruflich – zu wagen.

Was mich beängstigt ist die Intoleranz, die wir an mancher Stelle erfahren haben, auch wenn sie nie gegen uns gerichtet war. Das können religiöse Ansichten sein, die mit fast militanter Vehemenz verteidigt werden, oder auch politische. Obwohl Barack Obama von der Mehrheit des Volkes zum Präsidenten gewählt wurde, ist er außerordentlich umstritten. Ablehnung und sogar Hass werden in aggressiver und diffamierender Weise nach außen getragen. Anti-Obama-Aufkleber sind noch die harmloseste Variante. Selbst die Medien sind sich nicht zu schade, tonnenweise Schmutz über dem Präsidenten auszukippen. Er wird unter anderem beschuldigt, kein echter Amerikaner per Geburtsrecht zu sein. Das nennt sich Meinungsfreiheit.

Was mich erstaunt ist, mit welcher Konsequenz Gleichstellung praktiziert wird. Beispiel Behinderte: Überall gibt es rollstuhlgerechte Toiletten, Hotelzimmer und sogar entsprechende Wanderpfade in den National und State Parks. Mit der erfreulichen Konsequenz, dass die USA ein ausgesprochen rollstuhlfahrerfreundliches Reiseland sind. Behinderte haben das gleiche Recht auf Bildung wie Nichtbehinderte und können nicht gezwungen werden, eine gesonderte schulische Einrichtung zu besuchen, die zugegebenermaßen nicht immer die gleiche Ausbildungsqualität bietet. Das führt zu obskuren Auswüchsen wie bei einem Mädchen, das dermaßen allergisch gegen Erdnüsse ist, dass selbst Mikrospuren davon lebensbedrohlich sein könnten. Ein Spezialteam entseuchte die Schule. Alle Mitschüler müssen beim Betreten des Gebäudes die Schuhe ausziehen, Hände waschen und den Mund ausspülen. Die USA bieten übrigens auch die Möglichkeit der Heimschulung. An einer anderen Schule in Glendale, Arizona, gibt es drei Gehörlose – in unterschiedlichen Klassen natürlich. Da diese Schüler den Lehrervortrag nicht verstehen, muss die Schule drei teure Gebärdensprachen-Simultanübersetzer einstellen. Tracy ist eine davon.

Phoenix, Arizona – Mit dem Fahrrad um die Welt

Donnerstag, März 24th, 2011

Der Hwy # 152 windet sich malerisch über die Mimbres Mountains, die wie die gestern besuchten Sandia Mountains auch teil der versprengten Rocky Mountain Bergkette sind. Die Santa Rita Kupfermine kurz vor dem Dorf Hanover hat sich in über 200 Jahren Bodenschatzausbeutung mehrere hundert Meter tief in die Erde eingegraben. Lehrreiche Paneele am Narbenloch informieren darüber, wie wunderbar und effektiv die Wiederbegrünung nach Stilllegung der Tagebauaktivitäten funktioniert. Das Dorf Santa Rita gibt es schon lange nicht mehr. Unglücklicherweise wurde es auf einem besonders reichen Kupfererzvorkommen erbaut und musste dem unstillbaren Hunger der Schaufelbagger und Förderbänder weichen. Silver City hat seine Existenz in der Nach-Silber-Zeit ebenfalls dem Kupfer zu verdanken. Außerdem versucht die Stadt Kapital zu schlagen aus dem berüchtigten Killer Billy the Kid, der hier seine Heimat hatte. Quer durch das Land der Apachen fahren wir nach Miami, Arizona. Unweit davon treffen wir in den Pinal Mountains zwei Fahrradfahrer aus Malaysia, die in 288 Tagen die Welt umrunden wollen. 21.000 km haben sie bereits geschafft: von Malaysia über China und die Türkei nach Europa; über Griechenland, Italien und Frankreich bis nach England, und von dort per Flugzeug nach Miami, Florida. Ihre Reise soll sie von Los Angeles über Japan und China wieder in ihre Heimat bringen. Kurze Zeit später tauchen die ersten Saguaro Kakteen auf, diese riesigen vielarmigen Kakteen, die in unseren Augen das Bild des äußersten US-Südwestens und Mexiko aus zahlreichen Westerfilmen so prägen.

Die Verabredung mit Tracy und Mike in Phoenix, Arizona, haben wir einer Zufallbegegnung zu verdanken. Im Juli vergangenen Jahres feierten wir mit ihnen und ein paar Kanadiern eine Party vor den Liard Hot Springs auf dem Alaska Highway in Kanada und verloren seitdem Wir dürfen ein Restaurant fürs Dinner wählen und entscheiden uns für ein typisch amerikanisches Barbecue – mexikanisches Essen werden wir wohl noch lange genug bekommen.

Truth or Consequences, New Mexico – Der neue Staatsfeind Nummer eins

Mittwoch, März 23rd, 2011

Hoch über der flachen Wüste Albuquerques thronen die Sandia Mountains. Eine Rundfahrt führt uns von der I 25 über den Sandia Canyon in die Berge. Zwischendurch sind zehn Meilen der Piste unasphaltiert, recht rau und stellenweise schneebedeckt, im Prinzip aber für Pkw und kleine Camper machbar. Die Bergstraße endet an der Sandia Crest Aussichtsterrasse auf 3.250 m Höhe. Hier oben bleiben die Temperaturen auch heute Mittag unter dem Gefrierpunkt. Dafür ist die Aussicht über Albuquerque und halb New Mexico grandios. Die Abfahrt zur I 40 ist asphaltiert und auch für größere Fahrzeuge geeignet.

Die I 25 bringt uns dann stramm nach Süden, wo die Temperaturen auf angenehme Werte ansteigen. Wir passieren einen Ort mit dem völlig abgefahrenen Namen Truth or Consequences: Wahrheit oder Konsequenzen. Die verrückte Geschichte hinter dem Ortsnamen ist, dass der Moderator der Quizshow mit dem gleichen Namen 1950 angeboten hatte, die Show in dem Ort zu produzieren, der als erstes den Namen annimmt. Obwohl das Ganze eher wie eine dieser religiösen Eigenheiten klingt, die überall in den Staaten zu finden sind. Da die US-amerikanische Verfassung fast seit Anbeginn Trennung von Kirche und Staat sowie Religionsfreiheit vorsieht, sind nicht nur Tausende von Europäern mit eigenartigen Glaubensvorstellungen in die neue Welt geströmt. Rund 2.000 verschiedene Kirchen und Sekten existieren heute alleine im christlichen Bereich.

Eine weit verbreitete Lehre ist der Kreationismus: Die Erde ist 10.000 Jahre alt und die Bibel beschreibt detailliert und wörtlich alle naturwissenschaftlichen Abläufe. Oder hattet ihr etwa angenommen, das Buch der Bücher sei lediglich eine mythische Darstellung der Welt, verpackt in Gleichnisse? Weit gefehlt! Darwins Evolutionstheorie und andere wissenschaftliche Lehren sind Teufelszeug. Das Ganze ist bitterer Ernst. Selbst der ehemalige Präsident George Busch hängt dieser Glaubensrichtung an.

Andere Kuriositäten umfassen Haustierkrippen, Engelsheilungen oder Vortexe, aus der Erde austretende Energiewirbel, die wissenschaftlich recht umstritten sind. Nur etwa 16 % der US-Amerikaner gehören keiner Religionsgemeinschaft an. Die überwiegende Mehrheit ist Mitglied einer Kirche und glaubt vor allem auch daran. Die buntesten und kuriosesten Ausprägungen finden sich unter den 52 % Protestanten. 25 % sind Katholiken, daneben gibt es Mormonen, Juden, Buddhisten und andere. Religionsfreiheit ist aber nicht gleich Toleranz. Werden so manche exotische Sekten wie Scientology noch akzeptiert, hört der Spaß bei Moslems auf: Spätestens seit 11. September 2001 ist der Islam Staatsfeind Nummer eins und hat damit erfolgreich Kommunismus und kalten Krieg abgelöst.

Santa Fe + Albuquerque, New Mexico – Die Zeltstadt aus Stein

Dienstag, März 22nd, 2011

Sturm und anschließend Regen haben holen uns in der Nacht ein, doch wenigstens ist am Morgen die Luft vom aufgewirbelten Sand gereinigt. Im Vergleich zu Albuquerque, mit über einer halben Million Einwohner New Mexicos einzige echte Großstadt, ist die Hauptstadt Santa Fe mit 72.000 Bürgern eher klein. Dafür ist die Kapitale eine der ältesten Städte der USA, die von Weißen besiedelt wurden. Ihre hübsche Adobe-Architektur aus der Pueblo-Kultur hat sich die Stadt erhalten. 150 Jahre American Way of Life konnten 250 Jahre spanisch-mexikanische Kultur nicht auslöschen. Auf 2.000 m Höhe treiben bei 7° C sogar ein paar Schneeflocken umher. Auf der zentralen Plaza stehen das älteste Haus der USA, eine Kathedrale, eine Kapelle und diverse Museen.

Zwischen Santa Fe und Albuquerque liegt östlich der I 25 das Kasha-Katuwe Tentrocks National Monument. Hier schufen die Elemente im hellgrauen Vulkangestein äußerst seltsame Hoodoos mit spitzen Kegeln. Manche mögen diese Formen an Tipis erinnern – daher der Name Tentrocks, Zeltfelsen – andere vielleicht an Zwergenzipfelmützen oder gar an abschussbereite Raketen. Die gut fünf Kilometer lange kombinierte Wanderung Cave Loop Trail und Canyon Trail führt durch einen sehr hübschen hellen Slot Canyon und anschließend steil einen Berg hinauf, von wo aus man einen fotogenen Überblick über die steinerne Zeltstadt erhält.

Zurück in Albuquerque hat Brad einige Unimogfahrer aus der Umgebung zu einem Barbecue zusammengetrommelt. Wir schießen das ultimative Foto mit vier Unimogs in einer Reihe.

Petrified Forest National Park, Arizona – Orkan im Steinwald

Montag, März 21st, 2011

Immer wilder tobt der Wind. Als wir den Giant Logs Trail hinter dem Besucherzentrum ablaufen, kann man die Kamera schon fast nicht mehr halten. Auf dem Crystal Logs Trail ein paar Kilometer weiter wird sogar das Laufen oder gar Stehen schwierig Wir müssen uns weit in den Wind lehnen, um nicht einfach weggeweht zu werden. Unser Windmesser zeigt Böen von bis zu 111 km/h an, das entspricht Windstärke 11, orkanartiger Sturm. Das Atmen im Luv fällt schwer, die Lunge schmerzt wegen der Druckunterschiede. Selbst die Ohren tun weh, wenn die Zugluft aufs Trommelfell donnert. Mir ist schwindlig im Kopf, und klares Denken fällt schwer. Die statische Aufladung ist schon so hoch, dass es einen Funken gibt, als Jörg den Autoschlüssel ins Türschloss steckt. Flagstaff vermeldet bereits Schnee, über dem Grand Canyon ist ein Blizzard ausgebrochen (zum Glück sind wir nicht dort). Es gibt Warnungen, die Interstate 40 möglicherweise zu sperren. Die milchig-gelben Sonnenuntergänge der letzten drei Tage ohne einen Schimmer von orange oder rot hatten das Unwetter bereits angekündigt.

Wir wollen den Tag dennoch so gut wie möglich nutzen und uns die wunderschönen farbigen versteinerten Bäume des Nationalparks nicht entgehen lassen. Überall liegen verstreute Stammteile herum. Wo sich größere Ansammlungen oder besonders farbige befinden, wurden Aussichtspunkte oder kurze Spazierwege eingerichtet. Aber wie kamen die Hölzer mitten in die Wüste und wie wurden sie zu Stein?

Vor Jahrmillionen, also noch Dinosauriers über die Erde streiften, war diese Ebene fruchtbar, bewaldet und mit Flüssen durchzogen. Überschwemmungen rissen Bäume mit sich und deponierten sie flussabwärts in einem Sumpfgebiet, wo die Stämme mangels Sauerstoff nicht verrotten konnten. Im Laufe der Zeit wurden die Marschen von diversen Lagen Schlamm, Asche, Sand und immer wieder auch von Seen oder Meeren bedeckt. Einsickerndes Wasser reicherte sich mit Mineralien und in der Ascheschicht vor allem mit Kieselerde an und tränkte die begrabenen Bäume. Die Kieselerde kristallisierte in den Pflanzenzellen aus und füllte sie schließlich mit dem daraus entstehenden Quarz. Wird der Versteinerungsprozess an dieser Stelle, z.B. durch Wassermangel, unterbrochen, behalten die Stämme eine braune Farbe und ihre Holzstruktur. Erst beim Anfassen merkt man, dass es sich um Stein handelt.

Wird die Versteinerung fortgesetzt, ersetzt der Quarz bald auch die Zellwände und die mitgeführten Mineralien färben den Stein bunt. Eisen bringt gelbe, orange, rote, schwarze und Ockertönungen hervor. Blau, lila, braun, schwarz und farnartige Muster hingegen stammen von Mangan. Karbon, Chrom und andere Minerale können ebenfalls präsent sein. Die vollständige Versteinerung erzeugt eine Pseudomorphose: eine Holzkopie. Durch Anhebung des Bodens und Erosion kamen die Bäume nach und nach ans Tageslicht. Erdbewegungen verursachten Risse in den Stämmen, Wasser und Frost spalteten sie und hinterließen Bruchstücke, die wir heute sehen.

Neben den Versteinerungen gibt es im Petrified Forest National Park Fossilien, ein paar Ruinen und Petroglyphen zu sehen. Vor allem im Nordteil des Parks bekommt man schöne Ausblicke in die Painted Desert, zu Deutsch farbige Wüste, gestreifte Steinhügel ähnlich der Badlands in South Dakota, die bei unterschiedlichem Lichteinfall jeweils anders wirken. Im Moment jedoch sind die Aussichten wegen des Sandsturms eher trübe. Bevor das Wetter irgendwelche anderen Dummheiten macht, lassen wir uns vom Rückenwind nach New Mexico bis nach Albuquerque schieben, um den Sturm auf unseren Fersen wissend. Hier erwarten uns Laura und Brad bereits mit Spaghetti und Bier. Die beiden haben einen Unimog 416 Doka mit winziger Camperkabine. Brad hatte uns vor ein paar Monaten eingeladen, nachdem er unsere Website entdeckt hatte.

Flagstaff, Arizona – Vulkankegel und Indianersiedlungen

Sonntag, März 20th, 2011

Zwei weniger beachtete National Monuments liegen nördlich unweit von Flagstaff an einem Rundweg am Hwy # 89: das Sunset Crater Volcano und das Wupatki National Monument. Der Sunset Crater ist Teil des großen San Francisco Volcano Field im nördlichen Arizona, das mit der kalifornischen Stadt lediglich den Namen gemein hat. Seit 6 Mio. Jahren tritt in dieser vulkanaktiven Zone immer wieder Magma aus. Die Eruption des Sunset Crater fand in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts statt. Die hier lebenden Indianer hatten sich mitsamt Hab und Gut in Sicherheit bringen können. Trotz der langen Zeitspanne wächst die Vegetation nur spärlich auf dem schwarzen Kegel. Grund sind die geringen Niederschläge. Pechschwarze Lavaströme stehen in krassem farblichen Gegensatz zur Umgebung. Dort, wo eisenhaltiges Lavagestein mit Feuchtigkeit und Sauerstoff in Berührung kam, färbt es sich rot. Miniaturvulkane, sogenannte spatter cones = Spritzkegel entstehen, wenn ein Lavastrom an der Oberfläche erstarrt und nachfließende Lava durch einen Riss entweicht.

Auf dem gleichen Rundweg schützt das Wupatki National Monument einige altindianische Siedlungen. Das Wukoki Pueblo zum Beispiel ist ein unübliches dreistöckiges Haus, in dem vermutlich im 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts zwei bis drei Familien wohnten. Das Wukoki – in der Sprache der Hopi großes Haus – kann auch von innen besichtigt werden. Ungewöhnlich ist auch die lichte Bauweise und die exponierte Lage auf einem Hügel, die Rundumblick in die gesamte Umgebung erlaubt, während sich die meisten Dwellings eng an Felsen und unter Überhänge schmiegen.

Der Petrified Forest National Park, den wir morgen besuchen werden, bietet weder Camping noch andere Übernachtungsmöglichkeiten. Am Südeingang steht auf beiden Straßenseiten je ein Souvenirshop, die eine Art kostenlosen Campingplatz eingerichtet haben mit Picknicktischen und sogar einigen Stromanschlüssen. Nebenbei kann man natürlich in den Läden wunderschöne Souvenirs aus versteinertem Holz (von Privatgelände) kaufen.

Flagstaff, Arizona: Das Tor zum Grand Canyon

Samstag, März 19th, 2011

Eine E-Mail überrascht uns heute Morgen: Rick, der nette Highway Patrol Officer vom Joshua Trees National Park, hat sich in unser englisches Gästebuch eingetragen. Rick ist wirklich ’ne Wucht von Polizist.

Flagstaff zählt mit 60.000 Einwohnern zu den größten Städten Arizonas. Sie ist Ausgangspunkt für Ausflüge zum South Rim des Grand Canyon National Park. Da wir beide Trails, die in den Canyon hinunterführen, vor wenigen Jahren schon komplett gewandert sind und unsere Zeit langsam knapp wird, lassen wir dieses absolut sehenswerte Naturwunder diesmal aus. Flagstaff liegt auf rund 2000 m Höhe und so wundert es nicht, dass es anstelle sommerlicher Temperaturen nur noch 11° C hat und die Schneehaufen auf den Parkplätzen vor den Supermärkten nur langsam vor sich hinschmelzen. Es gibt eine hübsche Innenstadt mit alten renovierten Ziegelhäusern, die Außenbezirke haben sich mit ihrer kommerziellen Infrastruktur auf den Grand-Canyon-Tourismus eingerichtet. Dennoch sind die Leute hier entspannt und freundlich, im RV-Park am Südrand der Stadt dürfen wir sogar unseren Wassertank kostenlos auffüllen.

Seligman, Arizona – Die historische Route 66

Freitag, März 18th, 2011

Die Route 66 war die erste und ursprünglich einzige Ost-West-Straßenverbindung in den Vereinigten Staaten. Einst verband sie Chicago mit Los Angeles, bevor sie auf tausenden Kilometern von Interstates überbaut und durch diese ersetzt wurde. Die verbliebenen Teilstücke verkommen zusehends bis auf wenige Ausnahmen. Heute besteht die Straße größtenteils aus Nostalgie, Mythos und Einsamkeit. Wir befahren die Strecke von Amboy, Kalifornien, bis Seligman, Arizona. Meist ist sie nur eine lange schnurgerade Piste. Eine Ausnahme bildet der Abschnitt um Oatman, wo man auf attraktiver Route in steilen Serpentinen auf dem 1082 m hohen Sitgraves Pass die Black Mountains überquert. Hier streunen auch die Wild Burros genannten Wildesel herum in der Hoffnung, von Vorbeifahrenden gefüttert zu werden, was immer wieder zu Unfällen führt. Bei den Eseln handelt es sich, genau wie bei den amerikanischen Wildpferden, um verwilderte, ursprünglich domestizierte Tiere, die entweder freigelassen worden oder ausgebrochen sind, denn beide Arten gab es auf dem amerikanischen Kontinent vor dem Eintreffen der Spanier nicht.

Da wir in Kalifornien das Tanken wegen der hohen Spritpreise auf ein Minimum reduziert haben, müssen wir heute Diesel bunkern. Den absoluten USA-Rekord nach unseren bisherigen Beobachtungen hält eine Tankstelle an der Route 66 in Kalifornien mit 5,10 $ pro Gallone Diesel. Stattdessen tanken wir in Kingman, Arizona für 3,90 $. Bemerkenswert aber finde ich den Bettler, der sofort auf uns zukommt und uns seine Cola anbietet. Als wir dankend ablehnen, schenkt er Jörg eine frisch geprägte glänzende Dollarmünze aus seiner Sammelbüchse. Sehen wir schon aus, als hätten wir es nötiger als er? Sind die Menschen in Arizona einfach freundlich?

Der Großteil der auf Tourismus ausgerichteten Infrastruktur ist verfallen oder nicht mehr existent. Es gibt lediglich noch ein paar heruntergekommene Motels, Pubs oder Diners. Im Ort Seligman ist das Ganze mit Charme vergammelt und weitgehend erhalten. Etliche Souvenirshops mit fairen Preisen laden zum Stöbern ein. In den Diners bekommt man ganz traditionell Milchshakes, Hotdogs und Burgers. Wir kehren in Delgado’s Snow Cap ein, wo wir vor ein paar Jahren schon einmal waren. Unsere Visitenkarte von damals, die wir wie viele Besucher an eine der Wände gepinnt hatten, scheint unter mehreren Lagen von Neuzugängen untergegangen zu sein. Wir hinterlassen eine neue. Das Diner ist mit viel Witz und Humor aufgezogen. An der Eingangstür befinden sich zwei Türgriffe, von denen nur eine funktioniert. Auf der Toilette befindet sich eine – hoffentlich nicht angeschlossene – Videokamera. Verlangt man nach Klebeband für die Visitenkarte, kann es einem passieren, dass man stattdessen eine Musikkassette erhält. Das Wort dafür ist im Englischen das gleiche: tape. Auf dem Parkplatz vor dem Diner stehen liebevoll restaurierte und angemalte alte Autos. Der Familienbetrieb in dritter Generation florierte sicher einstmals, als Harleyfahrer und Hippies hier einkehrten. Heute ist es nur noch ein Relikt der Vergangenheit, das immerhin noch in einigen Reiseführern erscheint.

Joshua Tree National Park, Kalifornien – Ein Baum mit seltsamem Namen

Donnerstag, März 17th, 2011

Unser heutiges Ausflugsprogramm muss gekürzt werden, da wir erst mittags losfahren. Zu viel gibt es zu erzählen, zu viele Informationen auszutauschen, und ein Treffen auf der Baja California in Mexiko mit Nadine und Mike und ihren Kindern will auch vereinbart werden. Ingrid und René mit Familie dagegen werden langsam Richtung Osten fahren und ihre einjährige USA-Reise beenden. Bei uns reicht es noch für ein Abfahren der 29 km langen Geology Tour Road, wo man die unterschiedlichen Gesteinsformationen des Parks besonders gut sehen kann.

Der westliche Parkteil befindet sich größtenteils auf über 900 m Höhe in der Mojave-Wüste, einer sogenannten Hochwüste. Nur in diesen Lagen wachsen die Joshua Trees, die dem Park ihren Namen gaben, außerdem andere Yuccas, Feigenkateen, Eichen, Wacholder und Steinkiefern wachsen. Frühe spanische und mexikanische Wissenschaftler sprachen despektierlich vom Kohlkopfbaum. Die Mormonen erinnerte das Agavengewächs an den Propheten Josua, der seine Arme hilfesuchend gen Himmel wirft. Dieser Name blieb dem kaktusähnlichen Baum erhalten. Sein bizarres Aussehen verdankt er einem Käfer, dessen Larven die Wachstumsknospen des Stammes fressen und ihn so zu krüppelartigem Wachstum zwingen.

Im Zentralbereich des Joshua Tree Nationalparks befindet sich das Wonderland of Rocks. Der Kurzwanderweg Hidden Valley führt sehr schön durch die Steinformationen aus Monzogranit. Vor rund 130 Mio. Jahren wurde ein Teil der Erdkruste in den flüssigen Erdkern gepresst, aufgeschmolzen und stieg in großen Blasen wieder bis unter die Erdoberfläche auf. Spannungen beim Erkalten spaltete das Gestein zu Finnen, Säulen und Felsbrocken. In Wasser gelöste Kohlensäure griff die Oberflächen, insbesondere die Kanten an, löste Sandkörner ab und gab den Steinen langsam ihre abgerundete Form.

Ein schönes Beispiel dafür findet sich auch außerhalb des Parks, etwa 30 km nördlich. Der Giant Rock ist der größte Felsmonolith der westlichen Hemisphäre. Leider schürten einige neuzeitliche Mitbürger vor ein paar Jahren ein allzu großes Feuer unter einem der Überhänge, und ein großer Brocken spaltete sich vom Fels ab. Auch die zahlreichen Graffitis und Sprüche tragen nicht zur Verschönerung der Naturerscheinung bei. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz fahren wir noch ein paar Kilometer weiter in die unbewohnte Wüste hinein. Natürlich wissen wir, dass wir uns ganz dicht an der Twentynine Palms Marine Corps Base befinden. Was wir nicht wussten ist, dass die Jungs nächtliche Transporthubschrauberflüge direkt über unserem Stellplatz durchführen.

Joshua Tree National Park, Kalifornien – Die Ehrenrettung der kalifornischen Polizei

Mittwoch, März 16th, 2011

Der Ruf der kalifornischen Polizei ist endgültig wiederhergestellt. Das ist Rick zu verdanken. Wir fahren auf der Interstate 10 zum Joshua Tree Parkeingang. Auf dem Seitenstreifen steht ein Dienstfahrzeug der Highway Patrol, was in etwa unserer Autobahnpolizei entspricht. Der Beamte kontrolliert einen Pkw, aber während sein Blick uns folgt, dreht sich sein Kopf um ganze 180°. Ich habe das Gefühl, das soll nicht unsere letzte Begegnung sein. Die nächste Ausfahrt bringt uns auf den Zubringer zum Nationalpark. Wir halten kurz an, um eine Familie auf der anderen Straßenseite zufragen, ob alles in Ordnung ist. Die Frau liegt am Boden, doch sie ruht sich nur aus. Als wir wieder anfahren, ertönt hinter uns ganz kurz eine Sirene. Ein Blick in den Seitenspiegel bestätigt: Es ist die Highway Patrol. „Wetten der hat unsere deutschen Nummernschilder gesehen und fragt jetzt danach?“, sage ich. Und so kommt es.

Doch der Officer sagt guten Tag, ist sehr freundlich und will dann ganz von alleine wissen, ob wir das Fahrzeug importiert haben. Die Touristen-mit-eigenem-Fahrzeug-Erklärung versteht er auf Anhieb und innerhalb von Millisekunden. Er will den Fahrzeugschein sehen, aber keine Pässe. Er kommt zu Beifahrerseite, um das Papier in Empfang zu nehmen, wirft nur einen flüchtigen Blick darauf, um dann zum eigentlichen Thema zu kommen: Ob wir eine Fotosession mit ihm wollen. Natürlich! Ich bin begeistert. Er bittet uns auszusteigen. (Bei einer Verkehrskontrolle in Nordamerika sollte man niemals ohne Aufforderung sein Fahrzeug verlassen.) Er heißt Rick und hat wie so viele deutsche Vorfahren. Wir fotografieren uns gegenseitig vor unseren Autos. Wir dürfen uns sogar ins Polizeiauto setzen und ein paar Knöpfe drücken. Das umfangreiche Waffenarsenal des Officers steckt vertrauensselig zwischen den Sitzen. Der Afroamerikaner von der anderen Straßenseite, der das Geschehen interessiert beobachtet und irgendein interessantes Schauspiel erwartet hat, schüttelt ungläubig den Kopf. „Ihr habt’s geschafft!“ wiederholt er ständig. Wir glauben wieder an das Gute im kalifornischen Polizeibeamten. Danke Rick!

Nachdem wir uns in der Cottonwood Ranger Station am Südeingang des Parks das Informationsmaterial abgeholt haben, machen wir uns auf den langen Weg zur Lost Palm Oasis. Die Wanderung führt abwechslungsreich über viele Hügel auf und ab durch die Landschaft der Colorado-Wüste, die wiederum Teil der weit größeren Sonora-Wüste ist, die sich vom südlichen Arizona bis nach Mexiko spannt. Hier befindet sich der tiefer gelegene östliche Parkteil zwischen 300 und 900 m Höhe, wo würzig duftende Kresosotbüsche, Yuccas und diverse Kakteen wachsen. Darunter befinden sich Cylindropuntia, die wegen ihres „kuscheligen“ Aussehens im Englischen viel anschaulicher auch Teddy Bear Cholla genannt werden – Schmusen dennoch nicht empfohlen.

Ein paar Schopfwachteln rasen über den Weg und auch der kalifornische Eselhase hat es eilig. In einem zwischen Ästen gesponnenen Kokon schlüpfen Schmetterlingsraupen aus ihren Eiern, was eher unappetitlich aussieht. Viele Kakteen stehen in Blüte. Endlich erwachen auch die Reptilien aus ihrem Winterschlaf. Der Chuckwalla, eine Leguanart, wird bis zu 45 cm groß, wovon nur knapp die Hälfte auf den Körper entfällt, der Rest ist Schwanz. Bei Gefahr pumpt er seine Lunge auf und verklemmt sich so in einer Felsspalte, wo er nicht herausgezogen werden kann. Wir sehen sogar eine Wüstenschildkröte, die in dem steilen Gelände mit bröseligem Granitsand auch so ihre Probleme hat. Da macht es durchaus Sinn, dass sie sich nur langsam bewegt, denn würde sie ernsthaft abrutschen und auf dem Rücken landen, wäre das ihr Todesurteil.

Die Wanderung beginnt in einer Oase aus Fächerpalmen und Baumwollpappeln. Gleich dahinter findet man ein paar Steine mit tief eingegrabenen Mahllöchern, in denen Generationen von Indianern ihr Getreide mahlten. Am Ende erreicht man die Lost Palm Oasis, eine natürliche Fächerpalmenoase, die größte im Park, mit an die Oberfläche tretendem Grundwasser. Entlang von Verwerfungen, die sich durch Erdbeben bilden, steigt Wasser zur Erdoberfläche und ermöglicht das Entstehen von Oasen. Die Wanderung ist 13 km lang. Man sollte mindestens ein, zwei Kilometer mehr einplanen für das Erkunden des Canyons, in den man zum Ende steil hinabsteigt.

Etwa in der Mitte des Parks befindet sich der Cholla Cactus Garden, wo tausende Cylindropuntia wachsen. Dann beginnt die Suche nach einem Campingplatz. Trotz allgemeiner Aussagen, es wäre reichlich Platz, ist das nicht so. Ergebnislos landen wir im hintersten Eck selbst des großen Jumbo Rock Campgrounds, wo sich eine Frau fast vor Arminius wirft. „Wir kennen Euch, wir wissen, wer Ihr seid. Wir haben schon von Euch gehört von Leuten, die Ihr bald kennenlernen werdet.“ Wie bitte?!? Ein Schweizer Ehepaar hatte sein Wohnmobil mit der gleichen Fähre nach Halifax / Kanada verschifft wie wir. Wir sind uns nie begegnet, doch es hatte sich unsere Webadresse notiert. Erst vor Kurzem nahmen die Globetrotter Kontakt mit uns auf und wir vereinbarten ein Treffen Ende des Monats auf der Outdoormesse Overland Expo in Amado, Arizona. Dieses Paar hatte vor Kurzem die vierköpfige schweizerische Weltreisefamilie getroffen, die jetzt vor Arminius steht und die wiederum mit einer anderen Familie aus der Schweiz Freundschaft geschlossen hat, die auf dem Nachbarplatz parkt. Sie laden uns ein, einfach bei ihnen stehen zu bleiben, da die Campingregeln Doppelbelegung der Plätze zulassen. Es gibt Lagerfeuer, selbstgebackenen Kuchen und viel zu erzählen.

Palm Desert, Kalifornien – Sommerhitze

Dienstag, März 15th, 2011

Es gibt auch nette Polizisten in Kalifornien. Zum wiederholten Male stoppt ein Dienstfahrzeug der nahen Polizeistation an unserem Unimog. Stets aber versichern die Beamten, nur neugierig zu sein und unser Fahrzeug zu bewundern. Dann machen wir uns auf den Weg, bevor uns unsere Kleider nicht mehr passen. Irgendwie müssen wir über die San Jacinto Mountains drüber, um ins nächste Tal zu kommen. Durch den grünen Bautista Canyon führt eine kurvige Straße, zunächst asphaltiert, später Schotter, die dann in die Berge hineinführt. Auf halber Höhe steht das Bautista Camp, ein Gefängnis für minder schwere Kriminelle wie Scheckbetrüger oder andere. Zwischen den Bäumen ducken sich die Wohnhäuser, der niedrige Zaun soll eher Außenstehende vom versehentlichen Eindringen abhalten. Die Insassen kümmern sich um Straßenwartung und dergleichen. Im Tal hinter den Bergen hat man den kühlenden Einfluss des Pazifiks hinter sich gelassen. Es hat drückende 35° C, die sich erst langsam abkühlen, als wir auf der anderen Seite wieder hochfahren und am Rande des Joshua Tree National Park hoffen, Kühlung zu bekommen.

Hemet, Kalifornien – Wiener Schnitzel statt Hotdog

Montag, März 14th, 2011

Wiener Schnitzel kommen auch in Amerika gut an. Das gesamte Fleisch verschwindet zusammen mit eineinhalb Kilo Kartoffeln, ein paar Gurken und anderem ratzeputz in fünf hungrigen Mündern. Übrigens serviert die amerikanische Fast-Food-Kette wienerschnitzel – falls dort jemand aus Versehen landet – lediglich Hotdogs und Burger und keine Schnitzel.

Hemet, Kalifornien – Was ist ein Kalb?

Sonntag, März 13th, 2011

Die Männer wünschen sich ein deutsches Essen. Ich mache ein paar Vorschläge, aber bei Wiener Schnitzel leuchten die Augen auf. Die amerikanische Familie hat noch nie welche gegessen, weiß nicht einmal, was das ist. Vielleicht so was wie Hotdogs? Zusammen mit Kartoffelsalat soll das unser morgiges Abendessen werden. Zunächst aber nehmen uns John und Virginia mit auf einen Sonntagsausflug. So weit das Auge reicht erstrecken sich Zitrusfelder: Orangen-, Zitronen- und Grapefruitbäume attraktiv vor schneebedeckten Bergen, die alle voller bunter Früchte hängen, reif zur Ernte. Was mir völlig unbekannt war ist, woher Grapefruits – wörtlich Traubenfrüchte – ihren Namen haben. Im Gegensatz zu anderen Zitrusarten hängen sie nicht einzeln, sondern in Trauben am Baum.

Da es in den USA keine gesetzlichen Ladenschlusszeiten gibt, haben die meisten Geschäfte auch sonntags geöffnet, viele Lebensmittelläden sogar 24 Stunden am Tag. Ich will meinen Einkauf für morgen erledigen. Ich möchte die Originalversion mit Kalbfleisch servieren. An der Fleischtheke gibt es kein Kalb, also frage ich den jungen Verkäufer hinter der Theke. Der sieht mich an, als hätte ich Hundekiemen oder Schlangeschenkel verlangt. „Kalb? Was war das doch gleich mal – Schwein? Nicht? Ich hab’s gleich…das war Lamm, oder?“ „Nicht ganz“, kläre ich ihn auf, „das ist mehr so etwas wie eine Babykuh. Junges Rindfleisch sozusagen“. Das Licht der Erleuchtung umflort ihn, als er mich stolz zum Tiefkühlregal führt und mir die Kalbsleber präsentiert. Das war nun nicht genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Zum Glück hat der junge Man einen etwas erfahreneren Kollegen, der weiß, dass im Kühlregal eine einzige Sorte Kalbfleisch liegt: Es sind Schnitzel.

Hemet, Kalifornien – Eigenreparatur

Samstag, März 12th, 2011

Jörg repariert unseren Kabinenschaden mit einem Glasfaserreparaturset und lackiert das Ganze mit von uns mitgebrachter Farbe über. Den langen Kratzer poliert er so gut wie möglich aus. Danach sieht alles so gut wie neu aus. Da in Steves Werkstatt das meiste vorhanden war, belaufen sich unsere Materialkosten auf ganze 7 $.