Archive for Dezember, 2010

Colorado National Monument, Colorado – Die kälteste Silvesterfeier

Freitag, Dezember 31st, 2010

Das Colorado National Monument bei Grand Junction, das wir vor einigen Wochen im November besucht hatten, feiert seinen 100. Geburtstag. Und das am Silvesterabend mit einer großen Feier, zu der alle Bürger eingeladen sind. Nix wie hin. Trotz oder gerade wegen -20° C und 20 cm Schnee wird es eine ganz spezielle Party, und es kommen viele Leute. Die Ranger entzünden Feuer, an denen man kostenlos verteilte Marshmallows am Stock rösten kann. Ich hasse Marshmallows, aber das ist momentan egal. Bei der Kälte ist Energieaufnahme am wichtigsten. Die Feuer wärmen nicht sonderlich, die Hitze verpufft einfach im All. Es gibt heiße Schokolade und Cider (naturtrüben Apfelsaft mit Zucker, Zimt und anderen Gewürzen) und als Höhepunkt ein aufwändiges Feuerwerk vor steinerner Kulisse. Happy New Year!

Fruita, Colorado – Schnee horizontal

Donnerstag, Dezember 30th, 2010

Zum ersten Mal nach gut zweieinhalb Monaten USA ist es richtig Winter. Es ist bitterkalt und der Wind schleudert den Schnee horizontal über die Erde. Die Schneedecke wächst. Mit gemischten Gefühlen betrachten wir das Foto, das uns andere weltreisende Bekannte vom Strand in Belize geschickt haben: Palmen, Sonne, Hängematte. Sie hatten auf Nordkanada und Alaska verzichtet und die USA rasch durchquert. Doch nein, ich möchte weder den wunderschönen Norden des Kontinents noch das ereignisreiche Colorado und Utah missen. Unsere Heizung funktioniert, die Kabinenisolierung ist hervorragend, der Motor springt an. Und eines schönen Tages werde auch ich Euch ein Bild mit Strand, Meer und Palmen schicken können.

Grand Junction, Colorado – Schnelligkeit versus Qualität

Mittwoch, Dezember 29th, 2010

Stöbern durch ausländische Supermärkte finde ich ausnehmend spannend. Was es wohl so alles gibt? Wir sind einmal wieder in Grand Junction zum Einkaufen, aber das Angebot in amerikanischen Supermärkten unterscheidet sich nicht gravierend von dem deutscher. Nur die Variationen sind geringer. Es gibt fast überall das gleiche, und die Lebensmittelauswahl ist recht eingeschränkt. Weißer Pfeffer kann schon zum Problem werden; frischer Basilikum, überhaupt frische Kräuter sind wohl wenig gefragt. Auf den ersten Blick wirkt das oft anders. Riesige Regalreihen sind bepackt mit einer Unzahl von Flaschen, Kartons, Packungen. Aber es ist dutzendmal das gleiche Produkt, nur von einer anderen Firma hergestellt. Nehmen wir Kaffee: helle Röstung, dunkle Röstung, entkoffeiniert, Ende. Tomatenketchup gibt es von x verschiedenen Herstellern, doch Geschmacksvarianten gibt es kaum. Chiliketchup? Manchmal. Curryketchup? Fehlanzeige. Käse, Schinken, Joghurt gleichen sich ebenfalls. Reich hingegen ist die Auswahl an Dosensuppen, Dosennudelgerichten und Tiefkühlfertiggerichten.

Wir hatten mit Malcolm über die Schwierigkeit gesprochen, die Zutaten für unsere Plätzchen zu finden. Als ich den Verdacht äußere, in den USA würden die Rezepte andere Ingredienzien erfordern, schüttelte er den Kopf. Nein, in den Staaten verwende man schlicht Backmischungen. Egal in welchem Lebensbereich, wichtig sei, dass der Job irgendwie erledigt werde. Und das möglichst schnell. Qualität sei nachrangig. Das komme noch aus der Zeit der frühen Siedler, als es nichts gab in diesem Land und man zusehen musste, wie man überlebt und wie man die Arbeit irgendwie macht. Das, meint Malcolm, macht die USA schnell und innovativ. Wenn auch nicht qualitativ hochwertig. Das sei eher Europas Stärke. Da ist was dran, oder?

Fruita, Colorado – Positionswechsel

Dienstag, Dezember 28th, 2010

Weiterreisen wäre schön, aber wir wechseln unseren Standort nur zu Joshua nach Fruita, einige Meilen weiter westlich. Wir hatten den deutschstämmigen Josh und seinen Freund Cullen am Tag der offenen Tür in Palisade kennengelernt. Cullen bezeichnet sich als Handwerker, er entwirft und baut z.B. Möbel auf Bestellung. Er liebt Naturmaterialien und näht seine Wollhemden und Lederhosen selbst, genau wie er seine Wollmützen strickt. Er baute vor einigen Jahren schon einmal eine Unimog-Camperkabine aus und ist entsprechend fasziniert von Arminius. Joshua dagegen arbeitet vorrangig mit Metall. Er kauft ältere Fahrzeuge – Fahrräder, Motorräder, Autos – und baut sie um oder restauriert sie. Er stellt auch neue Sachen her wie Elektrofahrräder, Lastenfahrräder mit verlängerten Rahmen, GPS-gesteuerte Modellflugzeuge für Filmaufnahmen zum Beispiel von Fahrradrennen oder Mini-Gasballons für lautlose Videoaufnahmen von Bergsteigern.

Nach unseren Gänsehauterfahrungen auf Utahs Off-Road-Trails, wo wir zwei Mal fast stecken geblieben wären, sind wir zu dem Schluss gekommen, eine Winsch wäre ein wünschenswertes und nützliches Accessoire. Im Internet haben wir eine qualitativ hochwertige Winsch aus einem Liquidationsverkauf zu gutem Preis gefunden, aber damit ist es noch nicht getan. Joshua hat sich spontan angeboten, mit uns die Winsch an unseren Unimog anzubauen. Seine Werkstatt ist eine Fundgrube endlos vieler Spezialwerkzeuge. Sein Grundstück mit Teich ist riesig und bietet alles, was ein Full-Hook-up-Campingplatz offerieren würde. Allerdings bedeutet das für uns eine Verzögerung der Weiterreise. Erst mal müssen wir auf das Eintreffen der Winsch warten, dann muss die Arbeit getan werden. Aber wir scheinen unser Herz in Grand Junction verloren zu haben, schließlich sind wir schon zum dritten Mal hier und in der Umgebung.

Palisade, Colorado – Ein Glühwürmchen im Weltall

Montag, Dezember 27th, 2010

Am Abend sind wir – mittlerweile zum dritten Mal – bei Jerry und Donna zum Filmkucken in ihrem eindrucksvollen Heimkino eingeladen. Die Nachbarn von Pam und Malcolm sind wie wir alle Fans von Firefly – „Glühwürmchen“. Die Science-Fiction-Serie über ein Raumschiff namens Firefly, dessen Crew und deren Abenteuer im All wurde eingestellt, bevor alle abgedrehten Folgen ausgestrahlt worden waren. Die Gags und Pointen stellten sich als zu intelligent und anspruchsvoll für das 18- bis 36-jährige männliche Zielpublikum des amerikanischen Privatsenders heraus. Der Firefly-Produzent wollte sein Publikum nicht enttäuschen und drehte einen Kinofilm, um seiner Idee einen Abschluss zu verleihen. Bei Jerry und Donna mit ihren – sichtbaren – deutschen und holländischen Wurzeln sehen wir uns heute Abend den Abschlussfilm an, der sich nicht auf der DVD mit den Serienfolgen befindet, die Malcolm uns vermacht hat. Schade, dass es diese Science-Fiction-Serie nicht ins deutsche Fernsehen geschafft hat.

Palisade, Colorado – Tag der offenen Tür

Sonntag, Dezember 26th, 2010

Wie in Europa auch ist der zweite Weihnachtsfeiertag nicht immer streng der Familie vorbehalten, sondern durchaus auch Freunden und Bekannten. Pam und Malcolm veranstalten einen Tag der offenen Tür. Den ganzen Nachmittag gehen Nachbarn und Freunde aus der Umgebung ein und aus, es gibt Getränke, Snacks und Plätzchen, viele neue Bekanntschaften und Gespräche.

Palisade, Colorado – Der erste Weihnachtsfeiertag

Samstag, Dezember 25th, 2010

Nach einem leichten Frühstücksimbiss packen alle ihre Geschenke aus. Was auffällt ist, dass Schenken eine höhere Wichtigkeit zu besitzen scheint als bei uns. Weihnachtskarten aus ganz USA von Freunden, ehemaligen Nachbarn oder Arbeitskollegen sind eingetroffen. Ganz oft werden auch Geschenke im ganzen Land umher gesandt. Selbst Nachbarn bringen Präsente. Dann gibt es ein Brunch, und am Abend schließlich einen Braten. Auch hier entscheiden regionale Gewohnheiten oder familiäre Bräuche. Bei uns gibt es Roastbeef, üblich sind aber auch, so habe ich mir sagen lassen, Pute, während Gänse und Enten eher seltener gegessen werden.

Palisade, Colorado – Weihnachten auf amerikanisch

Freitag, Dezember 24th, 2010

Amerikanische Weihnachten unterscheiden sich gar nicht so sehr von europäischen. Wir erleben natürlich kein Fest mit kleinen Kindern, aber im Kreis der Familie. Der Kitsch drum herum ist auch nicht schlimmer als bei uns. Was ich hingegen sehr schön finde, ist, dass viele Menschen ihre Gärten mit Lichterketten dekoriert haben, ganz so wie es bei uns früher der Fall war. In Deutschland ist dieser Brauch mit den gestiegenen Energiepreisen weit zurückgegangen. Aus umwelttechnischen Gesichtspunkten ist es natürlich besser, auf den beleuchteten Weihnachtsschmuck zu verzichten – aber schön ist es trotzdem.

Pam und Malcolm haben Pams Eltern zu Gast und uns zwei. Es gibt einen Weihnachtsbaum und weitere Dekorationen und ein festliches Abendessen (in diesem Fall Fisch). Ein traditionelles Essen am Weihnachtsabend gibt es nicht, habe ich mir sagen lassen, es ist regional sehr unterschiedlich. Sehr viele Familien haben ihre Bräuche aus ihren Heimatländern mitgebracht und servieren das, was bei ihren Vorfahren Brauch war.

Nur Geschenke gibt es am Heiligen Abend noch nicht. Darauf werden wir bis morgen Vormittag warten müssen. Aber auch das ist in einigen evangelischen Bereichen Deutschlands und in anderen Gegenden Europas durchaus üblich.

Grand Junction, Colorado – Brot und Besuch

Donnerstag, Dezember 23rd, 2010

Heute backen wir noch ein riesiges Kartoffelbrot. Schließlich geht nichts über deutsches Brot. Das finden die Amis übrigens auch. Wir teilen ja gerne. Dann bekommen wir Besuch. Von einer Nachbarin von Pam und Malcolm, die gar nicht genau wissen, wo wir stehen. Aber ein anderer Nachbar hat Arminius vor dem Baumarkt fasziniert entdeckt, fotografiert und auf Facebook gestellt – mit Angabe des Stellplatzes. Ohne uns zu kennen oder getroffen zu haben. Die Dame wiederum meinte lapidar, sie kenne uns bereits und könnte ihm (dem anderen Nachbarn) ein Treffen vermitteln, wenn er möchte. Sie kenne uns schon von unserem letzten Besuch zu Thanksgiving. Sie klopft an unsere Türe und lädt sich ein zum Plaudern. Na dann bis zum Wiedersehen am Sonntag, da gibt es ein großes Treffen bei Pam und Malcolm mit ganz vielen Leuten.

Grand Junction, Colorado – Plätzchenbacken im Amerika

Mittwoch, Dezember 22nd, 2010

Weihnachten ist Plätzchenbacken. Und natürlich braucht man Mitbringsel, wenn man eingeladen ist. Ich habe mich für zwei ganz traditionelle deutsche Backrezepte entschieden, um ein Stückchen deutscher Weihnachtskultur nach Amerika zu bringen: Vanillekipferl und Einäuglein – Ihr wisst schon, zwei Butterplätzchen mit Marmelade zusammengeklebt, das obere hat ein Loch. Da geht es aber schon los, denn offensichtlich haben die Amis andere Rezepte als wir uns brauchen andere Zutaten. Für die Butterkekse benötige ich Zitronenschale. Obwohl ich Biozitronen zu unverschämten Preisen finde, scheint die Schale trotzdem nicht genießbar zu sein. Ersatzweise kaufe ich natürliches Aroma aus Zitronenöl. Das wird gehen. Schwieriger ist das mit den Kipferln. Bei den Backzutaten gibt es ganze, gehobelte oder gestiftelte Mandeln, aber keine gemahlenen. In der Reformabteilung sichte ich weißes glutenfreies Mandelmehl für einen indiskutablen Kaufbetrag. Wir nehmen die gehobelten und mahlen sie selbst, was gar nicht so einfach ist, da Mandeln wörtlich eine harte Nuss sind. Das nächste Problem ist Vanille. Es gibt sie lediglich als künstliches Aroma in flüssiger Form. Keinen Vanillezucker und kein Puder. Ich brauche das aber zum Bestäuben. Was will ich mit Essenz? Alternative ist, Vanillezucker aus Puderzucker und Vanilleschoten selbst herzustellen. Schmeckt eh am besten. Nur leider ist das fast unerschwinglich. Eine einzige Schote kostet bis zu 15 $! Die spinnen ja wohl. Selbst im Wal-Mart. In einem meiner Kundenkarten-Supermärkte finde ich das Angebot: zwei Schoten für acht statt 16 $, wenn man die Kundenkarte besitzt. Ich greife zu.

Stellt Euch vor, ihr stellt Euch mit einem Camper auf dem Parkplatz vom Praktiker Baumarkt, schmeißt euren Generator an und beginnt, Plätzchen zu backen. Welche Reaktionen würde das wohl hervorrufen? Hier stört sich niemand daran. Nur die Angestellten, die anscheinend alle schon unsere Website durchgepflügt haben, schauen von Zeit zu Zeit vorbei. Oder ein paar der Kunden.

Die ganze Bude ist voll mit Keksen. Sie sind köstlich.

Grand Junction, Colorado – Wie bei alten Bekannten

Dienstag, Dezember 21st, 2010

Am Walt-Mart Parkplatz stoppt mich ein junger Mann. Er habe uns vor einigen Wochen schon einmal gesehen, als wir vom Parkplatz in Fruita, Colorado (nur ein paar Meilen von Grand Junction entfernt) in Richtung Grand Junction gefahren seien. Er konnte sich nicht mehr mit uns unterhalten, aber er habe sich unsere Web-Adresse notiert und auf der Interstate gestaunt, wie zügig wir unterwegs seien. Es stellt sich heraus, dass er den gleichen Unimog U 1300L gleichen Baujahres erst kürzlich von der belgischen Armee gekauft hat. Natürlich hat er tausend Fragen.

Gegen Abend stellen wir uns auf unseren altbewährten ruhigen Stellplatz am Baumarkt. Schon seit Alaska haben wir die Erfahrung gemacht, dass man da gut steht. Es ist ruhiger als auf Supermarktplätzen, da weniger Kundenverkehr und nachts geschlossen ist. Niemand hat etwas dagegen, wenn wir über Nacht parken und freien Wi-Fi-Zugang gibt es fast immer. Einer der Angestellten macht Feierabend. Wir kennen ihn nicht, aber er begrüßt uns wie alte Bekannte. „Mensch, wo wart ihr denn so lange? Was habt ihr in der Zwischenzeit gesehen? Ihr wart doch vor einem Monat schon mal hier!“ Stimmt.

Ein anderer Mann versichert uns, dass er uns schon den ganzen Tag verfolgt. Auf sämtlichen Einkaufsmarktparkplätzen seien wir aufgetaucht, und endlich treffe er uns persönlich an, um zu fragen, was dieses „Biest“, mit dem wir rum fahren, eigentlich so sei. Stimmt alles. Weihnachtseinkäufe macht man auch mit einem Camper.

Grand Junction, Colorado – Ausgerechnet Colorado

Montag, Dezember 20th, 2010

Es hätte so schön werden können – altes Ziel, neue Strecke. Nach vielen rotsteinigen Wochen mal wieder durch die Berge fahren mit hübschen Tannenbäumchen. Aber weder Wetter- noch Straßenzustandsbericht lassen erkennen, dass das eine gute Idee ist. Es liegt schon Schnee und Eis, im Hochland schneit es weiter, hier im Tiefland regnet es wenigstens nur. Stattdessen fahren wir zum x-ten Mal über Monticello und Moab auf die # 128 und die I 70 nach Grand Junction, Colorado. Wo wir auch schon zum dritten Mal landen. Das hat natürlich seinen Grund: Bald ist Weihnachten. Pam und Malcolm aus Palisade haben uns noch einmal eingeladen. Und was sind schon 300, 400 Meilen? Auf geht’s!

Lake Powell, Utah – Leere Fähre

Sonntag, Dezember 19th, 2010

Diesmal fahren wir den Burr Trail Richtung Süden zum Ende am Lake Powell, während die Franzosen nach Norden auf die Nottom Road einbiegen, wo wir vor zehnTagen hergekommen sind. Der Regen von heute Nacht hat den Lehm, mit dem der Straßenschotter vermischt ist, feucht und glatt werden lassen. Wir sind froh, nicht dem Off-Road-Trail vom Kodachrome Basin gefolgt zu sein. Ansonsten ist auch dieses Stück Straße absolut einen Besuch wert, auch wenn die buntgestreiften Berge und der rote Long Canyon ohne Sonne nicht so recht leuchten wollen. Am späten Mittag erreichen wir den Powell See. Weder an der Fähre noch im Visitor Center ist jemand, es sind nicht einmal Fahrzeiten angeschlagen. Leider war ich vom Kodachrome Park aus auch telefonisch nicht zur Fähre durchgedrungen. Zum Glück ist die Tankstelle in der Bullfrog Marina besetzt und wir erfahren, dass die zweite und letzte Fähre des Tages um 15:30 Uhr geht.

Wir sind die einzigen Fährpassagiere und erfahren, dass wir in fünf Tagen das dritte Fahrzeug sind, das übergesetzt wird. Dafür berechnet man uns freundlicherweise nur den Pkw-Tarif von 25 $. Zwei Tage pro Woche steht die Fähre still und ab Ende des Monats wird sie für zwei Monate außer Betrieb genommen. Wieder einmal Glück gehabt. Von Halls Crossing aus folgen wir Hwy # 276 den Redhouse Cliffs entlang, dunkelroten Klippen mit grauen und violetten Schattierungen. Die Landschaft ist so rot, dass das sogar auf die Wolken abfärbt. Durch Reflektion der Umgebung wirken die grauen Wolken von unten rot. Dann nehmen wir den ebenfalls empfehlenswerten Hwy # 95 und landen wieder in Blanding.

Kodachrome Basin State Park, Utah – Ein Farbfilmpark im Dämmerlicht

Samstag, Dezember 18th, 2010

Umschlungen vom Grand Staircase – Escalante liegt das Kodachrome Basin am Rande des Ortes Cannonville. Eine National Geographic Expedition hatte 1949 diesem Gebiet den plakativen Namen des bekannten Kodak Diafilms verliehen – mit Genehmigung der Firma Kodak natürlich. Grund dafür waren die intensiven Farben der in verschiedenen Rottönen leuchtenden Steine, der gelben Wildblumen und grünen Büsche vor stahlblauem Himmel. Davon ist heute leider nichts zu sehen. Nach langen Wochen Sonnenscheins ist es trübe und von Zeit zu Zeit nieselt es etwas. Wir haben trotzdem 6 $ investiert, um uns im State Park umzusehen, denn hier gibt es eine geologische Besonderheit, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist. Fast 70 monolithische Turmspitzen ragen zwischen zwei und 52 Meter in den Himmel. Sie scheinen aus dem Talboden oder dem Sandstein zu wachsen. Der Ursprung dieser Sand Pipes, Sandpfeifen, ist nicht völlig geklärt. Wissenschaftler glauben, dass die Türme vor 65 Mio. Jahren unterirdische Quellen oder Geysire darstellten, ähnlich wie im Yellowstone Park. Mit der Zeit füllten sich die Geysirkanäle mit kalzithaltigem Sediment, das die Öffnungen zuzementierte. Während der umgebende weichere Sandstein erodierte, blieben die Kaminfelsen stehen.

Das feuchte Wetter ändert unsere Reisepläne. Zum einen möchten wir bei dem bedeckten Himmel ungern die schönsten Naturparks besuchen. Zum anderen macht die Feuchtigkeit die unbefestigten Wege schlüpfrig. Eigentlich hatten wir vor, vom Kodachrome Basin aus die Skutumpah und Johnson Canyon Road # 500 durch Grand Staircase – Escalante National Monument nach Süden zu nehmen und in der Gegend von Page/Arizona die nächsten Unternehmungen zu tätigen. Der Ranger im Kodachrome Park scheint unsicher zu sein, was er uns raten soll, aber er lässt uns telefonieren und die Straßenzustände abfragen. Er klärt uns auf, dass die # 500 eine reine „Schmutzstraße“ ist und aus Lehm besteht, der bei geringer Feuchtigkeit schmierig wird. Zudem ist der Weg seitlich abschüssig in eine Schlucht hinein, wir könnten ohne Zutun abrutschen. Mit Bergungsfahrzeugen sei bei dem Wetter nicht zu rechnen, die würden das Risiko nicht eingehen. Aber wir könnten es ja versuchen… Uns steht der Sinn nicht nach Risiko und wir entschließen uns spontan für eine Fährfahrt auf dem Lake Powell. Über Escalante Town und Boulder fahren wir zurück auf den ach so dramatischen Burr Trail. Im Long Canyon gibt es noch einen kurzen, vielleicht 100 m langen und nicht sehr engen Slot Canyon, dafür mit extrem hohen Wänden. Wir brauchen anhand der Beschreibung vom Visitor Center Escalante gar nicht zu suchen, denn auf dem Seitenstreifen bei der Schlucht steht der MAN der Franzosenfamilie. Gemeinsam fahren wir mit vertauschten Beifahrern die atemberaubenden Serpentinen des Burr Trail hinab und suchen uns einen Platz, wo wir den Abend und die Nacht gemeinsam verbringen können.

Bryce Canyon National Park, Utah – Das elegante Steinchaos in orange und weiß

Freitag, Dezember 17th, 2010

Die Steinwunder Utahs finden kein Ende und sehen an jeder Ecke, in jedem Park wieder anders aus. Im Bryce Canyon National Park hat Wettererosion eine bizarre Welt voller Nadeln, Säulen, Zinnen und Türmchen geschaffen. Die meisten von Ihnen sind am Fuß apricotfarben und verlaufen nach oben hin zu weiß. Kommt man den Hoodoos näher, erkennt man sämtliche Gelb-, Rot- und Purpurschattierungen. Möglich wird dies durch eisenhaltige Sedimente. Der Name Bryce Canyon indessen ist irreführend. Bryce war der Familienname eines Mormonenpionierpaares, das für einige Jahre hier eine Ranch besessen hatte. Ein Canyon ist der Park eigentlich auch nicht. Zwischen der Abbruchkante des Paunsaugunt Plateaus und dem östlich mehrere hundert Meter tiefer gelegenen Tropic Valley erstreckt sich auf 40 km Länge ein Streifen skurriler Sandsteinfelsreste.

Auf der 18 km langen Panoramastraße auf winterlich-kalten 2500 bis 2800 m Höhe kann man von etlichen Aussichtspunkten ins Märchental hineinschauen und -fotografieren. Wie fast immer erschließt sich die wahre Schönheit nur dem Fleißigen. Die Rangerin rät uns sogar, die Wanderung am Morgen der Rundfahrt vorzuziehen, bevor Eis und Schnee auf den Wegen antauen und Matsch den Pfad noch glitschiger macht als die gefrorene Variante. Diese Befürchtung bewahrheitet sich heute nicht, denn es bleibt unter dem Gefrierpunkt. Wir wählen die Route vom Sunset Point entlang der Abbruchkante zum Sunrise Point, dann der kombinierte Queens Garden und Navajo Loop. Hier kann man noch den Peek-A-Boo Loop anschließen, was die 5-km-Wanderung verdoppelt. Den Navajo Loop können wir wegen Steinschlag nicht vollenden und müssen zurück zu Queens Garden, um die 200 Höhenmeter, die wir vorher hinuntergewandert sind, an anderer Stelle wieder hoch zu schnaufen. Der Blick von unten auf die Hoodoos ist ein völlig anderer als nur von den Aussichtspunkten – eine wunderbare Erfahrung, die man nicht verpassen sollte.

Am Sunset Point angekommen ziehen sich die Wolken immer weiter zusammen und es beginnt zu schneien. Entlang der Panoramastraße wollen uns keine rechten Fotos mehr gelingen, so dicht ist das Schneetreiben mittlerweile. Wir verlassen Bryce Canyon und begeben uns in etwas tiefere Lagen in der Hoffnung auf mildere Nachttemperaturen.

Geburtstagswünsche nach Deutschland

Donnerstag, Dezember 16th, 2010

Verspätet und dennoch von Herzen gratulieren wir Herrn Schubert aus Kleinosterhausen zum 60sten Geburtstag. Alles Gute und singt weiterhin so schön im Männerchor und auf dem Sängerfest!

Escalante, Utah – Amerikanische „Eisenfrauen“ und eine französische Weltreisefamilie

Donnerstag, Dezember 16th, 2010

Bei Escalante Outfitters bekommt man so ziemlich alles, was man braucht: Internet, Kaffee, Bier, Kleidung, Ausrüstung und einen Führer, wenn man sich irgendwohin nicht alleine traut oder an eine Stelle möchte, die man selbst nicht finden würde. Hier treffen wir noch einmal Camille aus Kalifornien und Theresa aus Illinois, die beiden Wandersfrauen von gestern und erhalten gleich Einladungen zu ihnen nach Hause. Wir hatten recht: Sie laufen Triathlon und haben schon an vielen Iron-Man-Veranstaltungen teilgenommen. Dass die beiden in wenigen Jahren in Rente gehen wollen, also nicht mehr ganz so jung sind, flößt umso mehr Respekt ein.

Wir verlassen Escalante und den Park vorerst auf Hwy # 12 West zum Bryce Canyon National Park, werden aber noch einmal zum Escalante Park zurückkehren. Schon jetzt steht für uns fest, dass Grand Staircase – Escalante National Monument eine der grandiosesten Landschaften Nordamerikas ist. Gerade die Vielfalt, die Unberührtheit und Unentwickeltheit machen für uns den Reiz aus. Hier könnten wir Wochen verbringen. Wir werden zu einer anderen Jahreszeit hierhin zurückkehren.

Unterwegs treffen wir Tembo. Das ist der Allrad-MAN-Truck einer französischen Familie, die schon seit über sieben Jahren in Afrika, Asien und Amerika umherreisen. Allerdings kommen sie nur langsam voran, da die beiden Teenager mindestens je einen halben Tag unterrichtet werden müssen. Die Tochter soll im nächsten Jahr in Frankreich ihr Abitur ablegen und anschließend zur Universität gehen. Wir tauschen Tipps, Informationen und Adressen aus, dann geht es weiter.

Grand Staircase – Escalante NM, Utah – Zum Gruseln schön – die engen Schlitzschluchten

Mittwoch, Dezember 15th, 2010

Eines der ganz dramatischen Naturschauspiele, die Wasser im Grand Staircase – Escalante National Monument geschaffen hat, sind die Slot Canyons, Schlitzschluchten. Das sind ganz enge Einschnitte in den Sandstein mit hohen Wänden, von ständig oder auch nur gelegentlich fließenden Bächen mehrere Meter tief eingekerbt. Derer gibt es einige im Park, aber zwischen uns und ihnen steht der eisige Fluss. Die vier Slot Canyons des Dry Fork Coyote Gulch gelten, jedenfalls momentan, als trocken. Vor dem Vergnügen, vor allem wenn es so etwas Spezielles ist, steht meist die Arbeit. Vom Parkplatz am Beginn des Wanderweges klettert man über eine Kante ungesichert am schrägen Fels und über große Brocken in ein kleines Seitental, das schließlich im Haupttal, dem Dry Fork Coyote Gulch endet. An dieser Stelle enden auch die Steinmännchen der Ranger, sogenannte Cairns, die den 100 Höhenmeter absteigenden Pfad kennzeichnen. Den Rest des Weges muss man anhand der Beschreibungen, die man im Visitor Center erhält, oder aus anderen Wanderführern finden. Und noch eine Erfahrung macht man bereits auf den ersten Metern: Entweder klettert man über Steine, oder man läuft im weichen Sand.

Unten angekommen befindet sich gleich links die erste, Dry Fork Narrows genannte Schlucht. Das ist kein besonders enger Slot Canyon, aber prima zur Einstimmung. Die etliche Meter hohen Wände stehen anfangs drei Meter auseinander, rücken dann allmählich näher zusammen und werden am Ende niedriger. Dieser auf einfachem Sandboden zu begehenden Schlucht kann man mehrere Kilometer folgen, muss aber wieder zurücklaufen. Selbst Menschen mit Platzangst sollten hier keine Probleme haben.

Ganz anders verhält es sich mit Peek-A-Boo, der nächsten Schlucht „stromabwärts“. Es geht schon einmal damit los, dass das ovale Einstiegsloch vier Meter über dem Boden hängt. Wohlmeinende Ranger haben winzige Vertiefungen in die senkrechte Wand gekerbt, deren Sinn sich mir nicht völlig erschließt. Sie bieten weder Händen noch Füßen genügend Halt zum Aufstieg. Womit wir wieder bei meiner mangelnden Freiklettererfahrung wären. Man kann auch über eine Sanddüne steigen, 800 m außen herum laufen und von der Seite in den Canyon einsteigen. Dazu habe ich schon gar keine Lust. Wozu sind wir zu zweit? Mit eleganten (Räuberleiter), weniger eleganten (am Hintern hochschieben) und schlicht notwendigen (den anderen am Arm hoch zerren) Techniken rangeln wir uns hoch. Als wir feststellen, dass das lange nicht das Ende der Fahnenstange ist, ist es zu spät zum Umkehren. Wir robben, krabbeln, stemmen uns hoch durch Löcher, über Felsen und durch Spalten. Da das nicht ganz einfach ist und nicht immer auf Anhieb klappt, ist die Aktion von viel Gelächter begleitet. Zwei sehr sportlich wirkende Amerikanerinnen, die wir in den letzten Tagen schon ein paar Mal beim Wandern getroffen haben, lassen uns ein wenig Vorsprung. Nach ein paar Minuten erschallt auch ihr Lachen. Später versichern sie uns, dass sie diese Kletteraktion „totally crazy“, total verrückt, fanden. Dieser anspruchsvollste der Canyons endet nach etwa 400 m und wir klettern hinaus, um über den Seitenweg zurückzukehren. Ich habe mir gerade mein zweites Bienchen im Selbstlern-Kletterkurs verdient.

Über einen Kilometer weiter in einem Seitental des Coyote Gulch startet der Spooky Gulch. Dieser Albtraum für klaustrophobisch Veranlagte verengt sich rasch. Den Rucksack haben wir diesmal draußen gelassen. Die Wände stehen so eng zusammen, dass man sich seitwärts durchzwängen muss, wobei Brust und Rücken gleichzeitig an den Wänden entlang schleifen – eine Tortur für Jacke und Hosen. Nur geeignet für Bauchumfang unter 130 cm. Dann steht man vor einer Wand und denkt, dass Schluss ist. Wer hinaufklettert und weiterläuft, ist selbst Schuld. Ab hier wird es lustig, denn jetzt klettert man auf engstem Raum. Wohin mit den Knien? Wichtig ist, sich zu überlegen, wie man die Füße setzt, denn über viele Meter kann man sie nicht mehr drehen, nur Stück für Stück vorwärts schieben, so schmal ist die Passage. Nach gut 500 m ist wirklich Ende und wir quetschen uns wieder zum Eingang vor.

Es gibt noch einen vierten Slot Canyon in der Nähe mit dem Namen Brimstone. Die meisten Wanderer, so auch wir, verzichten auf dessen Besuch. Die Gefahr bei der Schlucht ist, dass man irgendwo hinunter klettert oder springt, wo man nicht wieder hochkommt. Vor wenigen Jahren war ein junger Mann dort hinuntergesprungen und nicht wieder rausgekommen. Erst nach acht Tagen fand man ihn. Zum Glück lebte er noch. Diese Schlucht sollte Leuten vorbehalten bleiben, die wirklich Erfahrung im Freiklettern haben. Kletterausrüstung kann man wegen des Platzmangels kaum mitnehmen.

Mit der Erkundung aller drei Slot Canyons bis zum jeweiligen Ende benötigen wir insgesamt vier Stunden – wie die sportlichen Damen auch. Wenn man den Anfangsabstieg hinter sich gebracht hat, sind Dry Fork Narrows und Spooky Gulch bis zu einem gewissen Punkt einfach zu erkunden und ein großer Spaß für Kinder. Peek-A-Boo erfordert klettern und stemmen an aalglatten Sandsteinwänden, ist aber die schönste und abenteuerlichste Schlucht mit ihren Verwindungen, Löchern und Brücken.

Grand Staircase – Escalante NM, Utah –Teufelsgarten, Tanzhausfelsen und Loch im Stein

Dienstag, Dezember 14th, 2010

Devils Garden ist eine Ansammlung außergewöhnlicher Steinformationen wie Säulen, Zinnen, Arches und Goblins, also Hoodoos, die wie Mützenzwerge aussehen (kein Eintritt!). Die drei verschiedenen Gesteinsschichten erodieren unterschiedlich und verstärken den Männchen-Effekt noch: Kopf, Körper, Füße. Die unterste Schicht ist hell, fast weiß, die mittlere rot und die obere gelb. Nachdem wir gestern Abend schon einmal herumgestreunt sind und einen Sonnenuntergang mit dramatisch angeleuchteten Wolken erlebt haben, nehmen wir heute Morgen die Kamera mit. Kurz nach dem Picknickplatz hört die frisch planierte Schotterstraße auf. Die außergewöhnlichen Herbstgewitter haben auch hier Narben hinterlassen. Die Straße ist noch auf etliche Kilometer mit einem höheren Pkw befahrbar, doch je weiter man auf der 100 km langen Piste fährt, desto nötiger wird 4-Rad-Antrieb. (Der Grader ist bislang noch nicht weiter gekommen.)

Einen kurzen Zwischenstopp machen wir am Dance Hall Rock, dem Tanzhausfelsen. Der riesige Fels ist halbkugelförmig ausgewaschen mit einer beeindruckenden Akustik und bietet stellenweise einen relativ ebenen Steinboden. Der Zug der Mormonen von 1880, dem wir schon einmal am San Juan Hill begegneten, war in Escalante gestartet und auf der Hole-in-the-Rock Road weitergezogen, die damals natürlich noch nicht existiert hatte. Die Gläubigen waren durch eine afrikanisch anmutende Savannenlandschaft mit rotem Sand und rauem Buschwerk gezogen. Im Westen ragen die Kliffs der Fifty Mile Mountains hoch, im Osten ist die Waterpocket Fold zu erkennen. Am Dance Hall Rock rasteten sie, musizierten und tanzten. Im Gegensatz zu vielen gläubigen Zeitgenossen hielten die Mormonen Musik und Tanz nicht für Teufelswerk, sondern, im Gegenteil, für einen Ausdruck ihres Glaubens und der Anbetung und Lobpreisung Gottes. Wenige Kilometer weiter wechseln wir übergangslos vom Grand Staircase – Escalante National Monument in die Glen Canyon National Recreational Area. Die verbleibenden 18 km Off-Road-Weg sind rau, die letzten zehn Kilometer bis Straßenende haben sogar einen etwas gesteigerten Schwierigkeitsgrad mit ein paar höheren Felsstufen.

Das Hole in the Rock ist ein weiterer Beweis der Willenskraft und Zähigkeit der Mormonen. Sie sprengten sich eine Passage durch die Felswand zum mehrere hundert Meter tiefer liegenden Colorado River und ließen ihre 26 Planwagen nacheinander gesichert mit Seilen und jeweils zehn Männern die Spalte hinunter. Unten angekommen setzten sie über den Fluss und anschließend ihre Reise fort. Heute ist dort Lake Powell angestaut und der Wasserstand weit höher. Die Stelle heißt bis heute passender Weise „Loch im Fels“. Ich habe die glorreiche Idee, zum Lake Powell hinunterzuklettern. Was die Mormonen mit all ihrem Hab und Gut geschafft haben, sollte für uns kein Problem sein. Nicht eine meiner besten Ideen. Erfahrungsgemäß ist es mit Fahrzeugen aller Art oft einfacher, bergauf zu fahren, aber schwieriger, hinunter zu gelangen. Zu Fuß ist es häufig umgekehrt. Runter geht schon irgendwie. Doch wie kommt man wieder hoch? Auf einmal sind die Stufen riesig, die Schuhe zu klobig um Halt zu finden. Später erfahren wir, dass die Mormonen den Hang weit besser präpariert und aufgefüllt hatten, als es heute der Fall ist. Oben angekommen verleihe ich mir selbst das erste Bienchen im Anfängerkurs Klettern. Dann folgen wir der ursprünglichen, zahmeren Idee, den Felsen hochzuklettern und eine gute Aussicht zu haben.

Grand Staircase – Escalante NM, Utah – Korn im Berg, Wasser aus Wand

Montag, Dezember 13th, 2010

Nach drei Tagen Schrauben, Waschen und Computerarbeiten reicht es einfach: Die Füße müssen bewegt werden. Die Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls startet am Campingplatz Calf Creek 25 km östlich vom Escalante Visitor Center an der # 12. Durch einen dicht bewachsenen Canyon mit hohen steilen Wänden geht es am Calf Creek entlang. Sogar Mitte Dezember blühen hier noch Wildblumen. Der „Kalbsbach“ erhielt seinen Namen von den frühen Siedlern, die hier Kälber mästeten. Hoch oben in den Steilwänden entdeckt man – am besten mit einem Fernglas – Getreidespeicher der Ureinwohner, sogenannte granaries. Die Fremont-Indianer hatten in abenteuerlichen Höhen kleine Grotten zugemauert, um ihre Lebensmittelvorräte zu schützen. An einer glatten Steilwand sind drei große Figuren sichtbar, mit roter Pigmentfarbe aufgemalt. Diese Piktopgraphien sind ca. 1000 Jahre alt, doch der Zweck und wen sie darstellen ist unbekannt. Piktopgraphien sind mit Farbe gemalte Bilder, während Petroglyphen in den Stein geritzt oder gepickt werden.

Am Ende des viereinhalb Kilometer langen Weges überrascht der schön gelegene Wasserfall. Der Bach stürzt von der Steilwand 40 m tief in ein flaches Becken mit Sandstrand drum herum. Im Sommer ein sicher erfrischendes Badevergnügen. Auf dem Rückweg begleiten wir eine Zeitlang eine Herde weidender wilder Truthähne. Zurück auf dem Campingplatz lassen wir uns einen Kaffee in der Sonne schmecken. Der 13. Dezember hat uns 15° C im Schatten beschert, aber die Nächte sind frostig. Der Calf Creek Trail beinhaltet kurze steile Anstiege und Sektionen mit weichem Sand, aber trockene Füße. Drei Stunden sollte man einplanen für die mäßig anstrengende Wanderung.

Wir fahren ein paar Meilen zurück in Richtung Westen und biegen dann in die Hole-in-the-Rock Road nach Süden ein. Nach 20 km halten wir am Devils Garden an, wo wir mit unserer Genehmigung campen dürfen.

Escalante, Utah –Radiomusik: Kirche, Country oder Weihnachten?

Sonntag, Dezember 12th, 2010

Radiosender sind so eine Sache in den USA. Die Stationen sind fast ausschließlich lokal, selten regional und haben oft einen Sponsor. Das ist häufig die Kirche, und so kann man sich den ganzen Tag von (moderner) erbaulicher christlicher Musik erfrischen lassen. In jedem zweiten Lied wird nicht vergessen, God bless America – Gott segne Amerika – unterzubringen. Wenn man Glück hat, strahlt der Sender stattdessen Countrymusic aus. Leider bin ich auch davon kein Fan, aber vielleicht werde ich es gezwungenermaßen. Seit Samstag nach Thanksgiving – da war es noch nicht einmal erster Advent – bedudeln einen die Radiostationen erbarmungslos mit Weihnachtsmusik. Ich habe bereits eine persönliche Hitliste aufgestellt. Ganz vorne liegen Frosty the snowman und natürlich Rudolph the red-nosed reindeer. Doch absolut herzerweichend ist es, wenn Nat King Cole „Oh Täännenbaaum, oh Täännenbaaum, du käänst mirr serr gefollen“ schmettert – huh.

Am Abend gehen wir noch einmal im Cowboy Blues essen. Wir waren vor zwei Tagen schon einmal hier gewesen, zusammen mit John und Nancy aus Michigan, die jedes Jahr auf eine sechs- bis achtwöchige Reise gehen. Wir hatten den Fotografen (was sonst, Fotografen scheinen abenteuerlustige, reise- und kontaktfreudige Menschen zu sein) und seine Frau in der Wäscherei kennengelernt. Das Cowboy Blues reklamiert für sich, die besten Margaritas im Ort zu haben. Das ist im Prinzip korrekt. Zumal es die einzigen Margaritas im Ort sind.

Escalante, Utah – Der hilfsbereite König der Kühe

Samstag, Dezember 11th, 2010

Ein Farmer, der „Kuh-König von Escalante“, wie sie ihn nennen, hat uns angeboten, auf seinem Grundstück zu stehen. Wir können in seine riesige Maschinenwerkstatt einfahren und seine Ausrüstung benutzen. So lassen sich notwendige Kontroll- und Wartungsarbeiten natürlich leichter erledigen.

Escalante, Utah – Ein Naturpark in seinen Anfängen

Freitag, Dezember 10th, 2010

Grand Staircase – Escalante National Monument ist einer der jüngsten und gleichzeitig größten Naturschutzgebiete der USA. Mit etwa einem Dritte der Größe Hessens schützt es nicht eine spezielle Naturerscheinung, sondern eine riesige, unberührte und unzugängliche Fläche mit einer Vielzahl von Klimazonen und Naturwundern. Zwischen Wüste und Hochgebirge finden sich Canyons, Steinbögen, natürliche Brücken, Petroglyphen, Anasazi-Ruinen, Wasserfälle und Slot-Canyons, extrem enge, höhlenartige, unterirdische Felsspalten. Seinen Namen hat das Monument zum einen von Grand Staircase, große Treppe, einer stufenförmigen farbigen Klippenlandschaft im Südwesten und anderseits dem Fluss Escalante, der auch der ehemaligen Mormonensiedlung ihren Namen verlieh. Die Region ist eine der letzten der USA, die kartografiert, und Escalante River einer der letzten bedeutenden Flüsse, die entdeckt wurden. Eine der letzten wichtigen Amtshandlungen von Präsident Bill Clinton war 1996 die Unterzeichnung des Gesetzes, das dieses Gebiet unter Naturschutz stellte. Zum ersten Mal wurde das BLM (Bureau of Land Management) anstelle des National Park Service mit der Verwaltung eines Parks beauftragt. Bis heute gibt es keine durchgehend befestigten Straßen, keinen Scenic Drive, keine Campingplätze im Parkinneren, und keine Toiletten in Grand Staircase – Escalante. Was gleichzeitig den besonderen Reiz dieses eintrittsfreien Areals ausmacht. Vielleicht hat es so eine Chance, nicht wie die anderen Parks „zu Tode geliebt“ zu werden.

Die Infrastruktur beschränkt sich auf den Ort Escalante und Umgebung, wo auch das wichtigste Visitor Center steht. Hier bekommen wir Kartenmaterial, Beschreibungen zu den größtenteils nicht gekennzeichneten (!) Wandermöglichkeiten, die Genehmigung für freies Campen im Hinterland (backcountry permit, ebenfalls kostenlos), sowie alle anderen essentiellen Informationen: Die meisten Wanderwege empfehlen sich nicht, da sie teils lange (bis zu einer Meile) Passagen durch Flüsse erfordern. Auch wenn uns niemand davon abhält – mein Bedarf an Eiswasserdurchquerungen ist seit Arches National Park vorerst gedeckt. Einige der besten Plätze sind zum Glück ohne nasse Füße erreichbar. Die bekannte Hole-in-the-Rock Road (# 200) im Osten des Parks, wo viele der Attraktionen liegen, ist passierbar. Die schweren Regenfälle und Springfluten im September und Oktober haben auch hier große Schäden angerichtet: sämtliche Pisten im Zentrum wie die ebenfalls beliebte Cottonwood Road (# 400) oder die Alvey Wash Road / Smoky Mountain Road (# 300) sind seither nicht befahrbar und konnten wegen der anhaltenden Bodenfeuchtigkeit nicht wieder hergerichtet werden. Eine Wiedereröffnung vor Frühjahr 2011 ist ausgeschlossen. Wir könnten die Skutumpah Road / Johnson Canyon Road (# 500 / 501) versuchen, aber schon länger wäre kein Ranger mehr durchgefahren (immer diese Experimente).

Zunächst aber müssen wir in Escalante ein paar essentielle Dinge erledigen wie Tanken, Lebensmittel einkaufen, Motoröl wechseln, Wäscherei besuchen, Internetempfang herstellen. Das Städtchen ist ausgesprochen niedlich weihnachtlich geschmückt, wirkt proper, und die Menschen sind sehr sympathisch. Der sich erst langsam entwickelnde Tourismus hat noch keine negativen Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen im Ort gehabt.

Burr Trail, Utah – Überirdische Schönheit in Stein

Donnerstag, Dezember 9th, 2010

Der Capitol Reef National Park bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten zu seinen unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten wie Goosenecks, Steinmonolithen, Kaminfelsen, Schluchten, natürlichen Brücken oder dem Cassidy Arch, wo sich einst der Bankräuber Butch Cassidy versteckt gehalten haben soll. Der Park schützt das Gebirge der Waterpocket Fold, was soviel heißt wie Wassertaschen-Falte. In den zahlreichen, meist kreisrunden Auswaschungen des stark verwitterten Faltengebirges sammelt sich nur saisonal fallender Regen und bildet so die Lebensgrundlage für viele Tier- und Pflanzenarten. Möchte man die Wassertaschen in Augenschein nehmen, wandert man durch die sich bis auf fünf Meter verengende Schlucht Capitol Gorge auf ebenem Boden (hin und zurück ca. 5 km). Zu den tanks genannten Reservoirs muss man dann doch eine kleine Kletterei in Kauf nehmen, die sich aber lohnt.

Die Einmaligkeit und Exklusivität der Waterpocket Fold erschließt sich eigentlich nicht vom Scenic Drive. Unmittelbar hinter der östlichen Parkgrenze zweigt die Notom Road ab, die später in den südlichen Teil von Capitol Reef führt und auf den Burr Trail stößt, der zum einen nach Süden zum Lake Powell führt bzw. nach Westen in das sich dort anschließende Grand Staircase – Escalante National Monument bis Boulder. Der Anfang und das Ende sind asphaltiert, in der Mitte ist Schotter – bei Trockenheit kein Problem für Personenwagen, bei etwas Regen braucht man 4-Rad-Antrieb und bei mehr Wasser geht wegen der mehrfachen Furtdurchquerung gar nichts mehr. Die Notom Road führt durch in eine Welt surrealer Schönheit. Auf der einen Seite befindet sich die Waterpocket Fold mit ihren krass-farbigen Sandsteinschichten, die Auffaltung des Colorado Plateaus, die Geologen vor Freude im Kreis springen lässt. Gegenüber liegen weiche runde Hügel angewehten Sands – in umgekehrter Farbreihenfolge. Die Wölbungen haben sich bereits verdichtet zu ’t’snot-stone bzw. Dannicht-Stein.

Der Burr Trail West klettert in atemberaubenden Serpentinen die Waterpocket Fold hinauf – mit Ausblicken bis zu den Henry Mountains. Danach landen wir in einer Wüste von Sandsteinbergen, bei denen die Farben nacheinander folgen statt alle auf einmal gestreift: erst burgunder, dann orange, schließlich weiß. Der Long Canyon macht seinem Namen alle Ehre – über viele Kilometer folgen wir der Schlucht. Bei Boulder biegen wir auf den Highway # 12 West ein in Richtung der Stadt Escalante. Es ist schwer, weitere Superlative zu finden obwohl Hwy # 12 es verdient hätte; er steht dem Burr Trail fast nicht nach. Die Straße führt magengrummelnd auf einem nur dünnen Kamm entlang – hogback, Schweinerücken nennt man das – mit ausreichender Fallhöhe zu beiden Seiten. Dann nähert sich von rechts eine massive Schlucht, die bald so nah an der Straße entlangläuft, dass man ausnahmsweise doch mal eine Betonbarriere spendiert hat. Hinter jeder Kurve lauert eine neue optische Überraschung, eine weitere Aussicht, ein neues Aha-Erlebnis. Notom Road / Burr Trail und Highway # 12 gehen auf jeden Fall in die Liste unserer Lieblingsstraßen ein.

Capitol Reef National Park, Utah – Das Unwesen des Muddy River

Mittwoch, Dezember 8th, 2010

Selten habe ich mich so alleine gefühlt wie heute Nacht. Alleine im positiven Sinne. Kein Highway in der Nähe, kein Fahrzeug, kein Licht, keine Siedlung, kein Mensch. Sicher nicht einmal viele Tiere. Nur Myriaden von Sternen blinken von einem tiefschwarzen Himmel; der Mond ist bereits untergegangen. Diese Gegend gilt als eine der dunkelsten, da am wenigsten besiedelten, der Vereinigten Staaten und wird daher zur Sternbeobachtung genutzt.

Am Morgen versuchen wir, uns doch noch irgendwie zum Hwy # 24 in Richtung Capitol Reef National Park durchzuschlagen. Statt des Vierradtracks von gestern wählen wir die Country Road # 1012, eine sogenannte Hauptverbindungsstraße. Sie schlägt einen etwas größeren Bogen als die Piste von gestern, scheint uns aber ausreichend wichtig, um gepflegt zu sein und uns das Durchkommen zu ermöglichen. Sie beginnt mit Asphalt und wird rasch zu Schotter, aber frisch planiert. Wir fahren und fahren. Die Straße wird schlechter, die Straße wird enger. Immer öfter haben Bäche beim letzten Regenguss Teile der Piste weggespült. Irgendwann wird ein Querriss in der Fahrbahn zu groß, um ihn zu passieren. Jörg schleppt riesige Steine an, um die Löcher zu füllen und uns eine Brücke zu bauen. Es wird noch enger und noch schlechter, Reifenspuren weisen darauf hin, dass Fahrzeuge hier gewendet haben. An den wenigen Schautafeln am Wegesrand wurden sämtliche Landkarten abgerissen, und die verbleibenden Informationen beziehen sich auf Kajak- oder Kanufahren; sonst gibt es keine Hinweise. Noch ist nicht der Punkt aufzugeben, aber weit kommen wir nicht. Die Straße ist einfach nicht mehr da, nicht existent. Wir versuchen es an zwei verschiedenen Stellen. Etwas höher am Berg befindet sich nur noch eine dutzende Meter hohe Abbruchkante, die Piste führt in den Abgrund. Weiter unten sieht es aus als ob der Track neben und zum Teil durch das Flussbett geführt hat. Dort allerdings fließt jetzt ein Fluss. Und der scheint ausreichend tief zu sein. Irgendjemand war so nett, vor der auch hier vorhandenen, wenn auch kleineren Abbruchkante ein paar Steine hinzulegen, damit man nicht hinunterplumpst. Der Muddy River, „schlammiger Fluss“ – alleine schon welch unsympathischer Name – hat die Straße einfach ins Nirwana gebeamt. Umkehren ist angesagt.

Abenteuer machen dann Spaß, wenn sie begrenzte Herausforderungen bieten, wenn sie gewürzt sind mit einer Prise scheinbarer, aber nicht realer Gefahr, und wenn am Ende alles klappt und man sich selbst stolz auf die Schulter klopfen kann, wie toll man das gemeistert hat. Die Realität sieht oft anders aus, nicht immer klappt alles. Den Frust müssen wir ertragen können, sonst sollten wir uns besser auf ausgetretenen Pfaden bewegen oder uns einer geführten Reisegruppe anschließen – was nicht schlecht sein muss. Noch wichtiger ist der Umkehrpunkt: zu entscheiden, wann Schluss ist, Zeit abzubrechen. (Ziemlich eindeutig, wenn man vor einer Abbruchkante steht, aber nicht immer ist es so einfach.) Es ist sehr schwer, sich die absolute Abgeschiedenheit von Utahs Wüsten vorzustellen, diese Verlassenheit und Menschenleere. Es könnte eine Weile dauern, bis einen hier jemand findet, sollte man ein Problem haben, oder bis man Hilfe organisiert. Handy- oder Internetempfang haben wir schon seit Tagen nicht mehr.

Wir treten einen langen, langen Rückweg an, doch der anschließende Umweg, den wir zum Capitol Reef Park fahren müssen, ist noch weiter. Über die I 70, Hwy # 72 und # 24 fahren wir schließlich von Westen her in den Park ein. Auch hier wissen die Ranger nichts über das Desaster am Muddy River. Aber im September und Oktober kam es später als sonst während der jahreszeitüblichen Gewitter zu ungewöhnlich starken Regenfällen, besonders heftigen Springfluten und dementsprechenden Überschwemmungen. Die Jeepstrecke in den Norden des Parks ins Cathedral Valley ist seither unpassierbar und noch nicht wieder hergerichtet. Unsere Lust auf Experimente ist für heute sowieso erschöpft. Wir nutzen das wenige verbleibende Tageslicht zum Abfahren des Scenic Drive, der Panoramastraße, vorbei an Monolithen, durch Canyons und neben den farbigsten Wänden. Als hätte ein LSD-angeregter Künstler die gelben und roten, beigen und braunen, weißen und grauen, türkisen und violetten, orangen und schwarzen Streifen und Wirbel aufgemalt.

Der Fruita Campground im Park hat ein Problem mit den Toiletten. Es wurden Chemieklos aufgestellt, dafür wird auf die Platzgebühr – sonst 10 $ – verzichtet. Niemand wird uns heute Nacht hier Gesellschaft leisten, außer den Maultierhirschen. Hirsche scheinen Campingplätze irgendwie zu mögen. Rund um den Campingplatz befindet sich das historische Mormonendorf Fruita aus dem späten 19. Jahrhundert. Einige Gebäude wie Schule, Schmiede und ein Farmhaus wurden restauriert. Die Obstgärten entlang des Freemont River werden weiterhin gepflegt, und zwischen Juni und Oktober kann man kostenlos (zum Verzehr) oder preisgünstig (zum Mitnehmen) Äpfel, Pfirsiche, Kirschen, Birnen und Aprikosen pflücken.

Hanksville, Utah – Hanksville und die Zwerge

Dienstag, Dezember 7th, 2010

Von Lake Powell aus nördlich bohrt sich der Hwy # 95 durch stattliche Felsmassive, bevor es dann kurz vor Hanksville nicht mehr ganz so umwerfend ist. Hanksville ist das, was ich als typisches Kaff mitten im amerikanischen Hinterland bezeichnen würde. Es besteht aus dem obligatorischen Postamt, das es in den USA in jeder noch so kleinen Siedlung gibt; drei Tankstellen, eine davon geschlossen (mit den höchsten Preisen, die wir je in den USA gezahlt haben; 3,59 $ pro Gallone, damit teurer als in Alaska); zwei Restaurants, eines mit Campground und Münzwäscherei, aber geschlossen; einem Motel; einem Mini-Supermarkt (mit Tankstellen-Preisen); einigen wenigen Häusern. Die Schließung der Hite Marina hat dem Dorf offensichtlich nicht sehr gut getan. Es wirkt vernachlässigt, heruntergekommen. Die glitzernden Nikolausstiefel, die zur Dekoration an den Laternenpfählen angebracht wurden, wirken seltsam fehl am Platze. Aber vor Wochen in Denver hatte ich ein Paket postlagernd (general delivery) an das hiesige Amt senden lassen in der Annahme, wir wären in zwei Wochen hier. Unsere Reisegeschwindigkeit hat sich aufgrund der Dichte der Attraktionen verlangsamt. Wir sind spät, aber postlagernde Sendungen werden 30 Tage lang aufbewahrt, hatte mir die Postbeamtin am Telefon versichert. Als ich das Büro betrete, bin ich perplex: Vor mir steht die schönste Postbeamtin, die ich je gesehen habe. Die gepflegte Endvierzigerin ist perfekt geföhnt und dezent geschminkt. Sie erinnert sich an unser Telefonat und meinen Namen. Ich wage nicht zu fragen, was eine Frau wie sie in diesem Nest macht. Sicher brauchen sie solche Leute hier zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Moral.

Der Tourismus befindet sich in Hanksville bereits im Winterschlaf, daher gibt es kaum Informationen über Straßenverhältnisse. Es gibt weder Handyempfang noch Internet, doch wir hoffen auf Informationen von den Rangern. Auf der # 24 fahren wir ein paar Meilen nach Norden und biegen dann nach Westen ab zum Goblin Valley State Park, während eine Herde Gabelböcke davonrast. Erosion hat dort seltsame Sandsteinskulpturen, die sog. Hoodoos, hinterlassen, meist kaum größer als Körperhöhe, die wie kleine Gnome mit Koboldmützen auf dem Kopf aussehen. Ein putziges Fleckchen Erde, auch wenn die 7 $ Eintritt pro Fahrzeug für das kurze Vergnügen nicht ganz wenig erscheinen. Das Geld wirft man in einen Schlitz; hier ist niemand, die Ranger haben Winterpause. Trotzdem: Zwergenland gibt niedliche Fotomotive ab.

Kurz hinter dem Parkausgang zweigt die Wild Horse / Muddy River Road ab, über die wir zur Factory Butte Road gelangen wollen. Es gab keine Informationen, aber eigentlich sollte nichts entgegenstehen. Das ganze Gelände, bis auf die stehen gebliebenen Gnome ist erodierter, pulverisierter Sandstein, der sich wieder abgelagert hat. Es ist das, was Malcolm ’t’snot-stone nennt, Dannicht-Stein: Wenn er trocken ist, ist er Stein. Wenn nicht, dann nicht. Es ist trocken, aber vor ein paar Wochen muss es geregnet haben. Teile des Off-Road-Trails scheinen zerstört worden zu sein und wurden komplett neu angelegt. Der Grader, das Planierfahrzeug, hat ganze Arbeit geleistet. Gegen Ende der Strecke, nachdem wir schon fast 20 km über Sand und Steine gerumpelt sind, wird das Gelände flacher. Das Wasser scheint sich hier zu sammeln und wegen der kühlen Temperaturen nur oberflächlich verdunstet zu sein. Das Planierfahrzeug ist eingesunken und hat seine Arbeit vorerst eingestellt. Wir versuchen uns trotzdem durchzuschlagen, kommen aber nur ein paar Meter weit, bevor auch wir versinken. ’t’snot-stone ist wohl noch nicht wieder zu Stein geworden. Allrad, Differentialsperre und Untersetzung im kleinsten Rückwärtsgang retten uns auch diesmal wieder. Wir ändern unseren Plan und fahren zurück – die ganze Strecke. Natürlich wird es schon wieder dunkel. Glücklicherweise gab es kurz vor Ende des Weges einen kleinen Wanderparkplatz, wo wir bleiben können und nicht befürchten müssen, bei eventuell einsetzendem nächtlichem Regen die nächsten Wochen gefangen zu sein, bis sich Dannicht-Stein zu Dochwieder-Stein zurückverwandelt hat, denn ab hier beginnt eine reguläre Schotterstraße.

Goosenecks SP + Natural Bridges NM + Lake Powell, Utah – Ein Tag des Staunens

Montag, Dezember 6th, 2010

Goosenecks ist ein hübsches und sehr treffendes Wort für die Mäander, die der San Juan River hier bildet: Gänsehälse. Auf fast 10 km Länge dreht und windet sich der Fluss in zahlreichen S-Kurven, deren Winkel weit über 180° liegen Dabei nähert er sich dem Powell See um gerade mal drei Kilometer. Vom Aussichtspunkt im Goosenecks State Park hat man sensationelle Blicke auf die längsten Flussmäander Nordamerikas. Die unterschiedlichen geologischen Schichten können leicht ausgemacht werden, denn der San Juan Fluss hat sich bereits 460 m tief hinuntergefressen – und er ist noch lange nicht fertig.

Zurück auf Hwy # 261 steht man vor der 500 m hohen Steilwand der Cedar Mesa. Was folgt, ist eine der spektakulärsten Straßen der USA, die mit normalen Fahrzeugen befahren werden kann. Der Moki Dugway, Teilstück der # 261, klettert mit bis zu 11 % Steigung einfach die Steilwand hoch. Unglaublich. In den zahlreichen sehr engen Spitzkehren gibt es jeweils in der Außenkurve eine Verlängerung zum Rückwärtsschieben, falls man nicht auf Anhieb herumkommt. Dugway bedeutet in den Berg oder Fels gegrabener Weg; das ist es wohl. Von den fünf Kilometern sind vier nicht asphaltiert. Und war die Aussichten über Monument Valley, Valley of the Gods und das ganze riesige Tal aus dieser Flugzeugperspektive betrifft: dramatisch. Lasst Bilder sprechen.

Unmittelbar nach Erreichen des Mesa-Plateaus zweigt die Muley Point Road nach Südwesten ab. Absolut erstaunlich, dass diese Straße so wenig bekannt ist. Der Ausblick vom nur acht Kilometer entfernten Muley Point ist einmalig. Man schaut wieder hinunter auf die Goosenecks des San Juan Canyon, aber der Fluss ist fast nur noch zu erahnen, da man sich weitere 500 m höher befindet. Unter der Steilwand auf dem Mittelplateau machen wir die Johns Canyon Road aus, die wir gestern Abend gefahren sind, und im Hintergrund präsentiert sich ganz dekorativ Monument Valley. Die mäanderzerfurchte Landschaft wirkt nahezu unwirklich, wie von einem anderen Planeten. Welch unzugängliche, lebensfeindliche Welt endloser Schönheit in rot und grün. Die Schotterstraße dürfte kaum einem Fahrzeug Schwierigkeiten bereiten.

Das Natural Bridges National Monument an der Highwaykreuzung # 261 und 95 hat wiederum drei große steinerne Brücken als Attraktion, die den White bzw. den Armstrong Canyon überspannen. Im Gegensatz zu den Arches sind diese gelb-braunen Bögen durch Unterspülung durch die Flüsse entstanden. Zwei ein- und eine halbstündige Wanderung führen zu den Brücken hinunter. Alternativ läuft man den 14 km langen Rundweg durch das ziemlich ausgetrocknete Flussbett, dann muss man nur einmal aus dem steilen Canyon herausklettern. Der größte der drei Bögen, Sipapu Bridge, hat eine Spannweite von 67 mal 82 m – der einzige größere auf der Erde überbrückt Lake Powell, nicht weit entfernt, aber nicht per Straße zugänglich.

Heute folgt eine optische Sensation der nächsten. Den Hwy # 95 würde ich als eine der Straßen bezeichnen, die man einmal gefahren sein muss. Ab Natural Bridges führt die hier Bicentennial Highway genannte Strecke in nördlicher Richtung durch eine Szenerie, die eine einzigartige Mischung aus einer Art Monument Valley und Needles District bildet. Dazu läuft neben der Straße der White Canyon entlang, dessen Fluss es geschafft hat, sich in die unter dem roten Sandstein liegende helle, fast weiße Gesteinsschicht einzufräsen. Den Hintergrund dekorieren die Henry Mountains, ein begrenztes, jedoch hohes Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln. Zwei anmutige Brücken überqueren den Colorado River und den Dirty Devil River, beide markieren Anfangspunkte des Lake Powell. Man fährt an trocken gefallenen Buchten des intensiv grünen Sees entlang, der sich hier vor allem in den letzten 15 Jahren viele Meter zurückgezogen hat. Die ehemalige Hite Marina ist völlig nutzlos geworden und liegt verlassen da. Am Seeufer finden wir einen ruhigen Schlafplatz, obwohl auf dem Highway sowieso fast niemand fährt.

Monument Valley, Arizona – Berühmte Felsen und schaurig-schöne Geisterbahn

Sonntag, Dezember 5th, 2010

Bei Sonnenaufgang müssen wir nicht einmal die Kabine verlassen, sondern können die Bilder vom Morgenrot hinter den Steingebilden vom Kabinenfenster aus schießen. Später begeben wir uns auf den 17 Meilen langen Rundkurs zwischen den eindrucksvollem, spirituell durchaus inspirierenden Monolithen, die ihre Entstehung ebenfalls Wind und Wetter, und nicht etwa fließendem Wasser verdanken. Die an manchen Stellen raue Sandpiste kann von den meisten Fahrzeugen befahren werden. Wer mit seinem Fahrzeug nicht kann, darf oder will, bucht im Visitor Center eine Jeeptour zu satten Tarifen. An den Aussichtspunkten stehen die unausweichlichen Souvenirstände. Die Indianer haben nichts zu tun und Zeit für einen netten Plausch. Wir kaufen trotzdem nichts. Bis zu 100 $ für eine schlichte Türkiskette scheinen mir übertrieben. Gut, sie ist nicht „made in China“, sondern von den Navajos gefertigt. Doch mich dünkt, sie gewähren sich selbst ansehnliche Stundelöhne. Seit 1925 diente Monument Valley 50 Kinofilmen als Kulisse, von hunderten Werbespots und Anzeigen nicht zu reden. Die einzige Wanderung von fünf Kilometer Länge führt über den Wildcat Trail und ist ruhig und nett. Das spektakulärste Bild bekommt man mit dem Auto vom Artist’s Point, der einen Überblick über das Tal und die Felsattraktionen verschafft.

Auf der # 163 fahren wir dasselbe Stück zurück nach Norden und biegen über die # 261 und # 316 in die Johns Canyon Road ein. Die gut 25 km lange Off-Road-Strecke führt in spannendem Verlauf an der Steilwand der Cedar Mesa auf der einen Seite und der Abbruchkante des San Juan Canyon auf der anderen Seite entlang – dazwischen liegen drei Meter, manchmal weniger. Das hat so was von Geisterbahn fahren: Es ist schön und schaurig zugleich, und man setzt voraus, dass alles gut geht. Für diese Strecke ist Vierradantrieb erforderlich, der Schwierigkeitsgrad ist einfach mit einigen steilen Rampen und einer Bachdurchquerung (Wasserstand?). Irgendwann im Johns Canyon ist Schluss und wir müssen uns beeilen zurückzukommen, da es schon dunkelt. Da die Möglichkeit von Regenschauern besteht, möchten wir keinesfalls auf dieser Piste festsitzen. Zum Glück wissen wir, dass wir im um die Ecke liegenden Goosenecks State Park, zu erreichen vom Highway aus über Asphalt, kostenlos campen dürfen.

Mexican hat, Utah – Alles in Stein: Göttertal und Sombrero

Samstag, Dezember 4th, 2010

Tief unterhalb unseres Schlafplatzes schlägt der San Juan River zwei perfekte 180°-Kuurven hintereinander. Der blutrote Sandstein ist hunderte Meter tief ausgewaschen. Stehen bleiben sich nach oben verjüngende Landzungen, die nach und nach erodieren. Um freie Sicht auf diese horseshoe bend, Hufeisenkurve, zu erhalten, muss man auf eine dieser vorstehenden Zungen hinabklettern und an deren Ende auf dem Bauch bis an die Abbruchkante robben. Für manche Fotos muss man sich eben etwas anstrengen. Nur ein Stück entfernt gibt es ein „totes“ Hufeisen. Der Fluss hat sich irgendwann eine Abkürzung gesucht und eine ausgetrocknete Schleife hinterlassen.

Noch etwas weiter westlich zweigt die Valley of the Gods Road von der # 163 ab. Die Schotterpiste sollte für die meisten Fahrzeuge mit einigermaßen Bodenfreiheit und nur kleinem Überhang passierbar sein, Regen soll sie unbefahrbar machen. Die Landschaft, die einen dort erwartet, wurde von Regen, Eis und Wind gestaltet. Ähnlich dem weit bekannteren Monument Valley ragen vereinsamte rote Sandsteinmonolithen in die Lüfte. Der Film Forrest Gump z.B. wurde an beiden Orten gedreht. Mit einem Mindestmaß an Fantasie erkennt man ein Kriegsschiff, ein Schloss oder eine füllige sitzende Frau. Das schönste daran: Eintritt wird nicht erhoben. Die 17 Meilen lange Straße durch das „Tal der Götter“ endet am Highway # 261, dem wir nach Süden und weiter auf der # 163 folgen. Nach zehn Meilen, kurz vor der gleichnamigen Stadt, steht der Mexican Hat Rock. Der Fels gleicht einem Sombrero, lässt sich aber aus einiger Entfernung besser fotografieren als aus unmittelbarer Nähe. Nach weiteren 30 Meilen überqueren wir kurzfristig die Grenze zu Arizona und erreichen Monument Valley auf dem Gebiet der Navajo-Indianer. Wir waren auf einer unserer früheren USA-Reisen schon einmal hier, aber wir wollen Arminius das Vergnügen nicht vorenthalten. Gegenüber dem Visitor Center gibt es einen Schotterplatz mit ein paar Picknicktischen und Chemietoiletten. An sich eher unattraktiv, aber man campt hier kostenlos. Und die Aussicht ins Tal ist grandios. (Eintritt 5 $ pP, Jahrespass nicht anerkannt.)

USA-Reisen im Winter sind unschlagbar. Diese Meinung scheint auch Matthias aus der Nähe von Würzburg zu teilen, der schon das elfte Mal in den USA ist, ein richtiger Staatenfan also. Er ist der erste Tourist, dem wir seit langem begegnen, und der erste ausländische Tourist – seit wann eigentlich? Das ist es was ich meine: Man hat sämtliche Nationalparks und Sehenswürdigkeiten fast für sich alleine, wo in der Hochsaison Stoßstange an Stoßstange klemmt, sich Besucher gegenseitig auf die Füße treten, Parkplätze, Motels und Campgrounds überquellen. Natürlich braucht man etwas Wetterglück, denn Regen und Schnee können unangenehm sein, aber Utah und Colorado haben in den Ebenen relativ stabiles, trockenes Winterwetter. Vielen Reisenden dürfte der Wüstensommer sowieso zu heiß sein. Der Winter kann die eine oder andere Aktivität einschränken, jede andere Jahreszeit – mit Hitze, Regen, Überfüllung, Insekten – vermag das auch.

Bluff, Utah – Der Zug der Mormonen

Freitag, Dezember 3rd, 2010

Auf der # 191/163 geht es über Blanding nach Bluff. Drei Meilen nach Blanding gibt es eine Tankstelle mit Convenience Store, einem kleinen Gemischtwarenladen, wo es neben Bier und Lebensmitteln (Blanding ist eine „trockene“ Stadt, es gibt also keinen Alkohol zu kaufen,) auch Socken, Arbeitshandschuhe oder Sättel gibt. Neben der Tankstelle kann man in einem kleinen Stall das passende Pferd zum Sattel erstehen. Hinter Bluff durchfährt man die Comb Ridge, einen langen, aber schmalen Höhenzug, der aus der Luft betrachtet die zahllosen Querbrüche offenbart, die ihn wie einen Kamm aussehen lassen. Gleich daneben biegen wir links in die Comb Wash Road ein, einen von Malcolms Geheimtipps. Zunächst aber müssen wir etliche Meilen Off-Road-Piste zurücklegen, deren Schwierigkeitsgrad zwischen leicht und geringfügug moderat variiert, so lange der Track trocken ist. 4-Rad-Antrieb ist in jedem Fall erforderlich, bei Regen kann der Weg unpassierbar sein, da man einen Bach, den Comb Wash, mehrfach durchqueren muss. Auch für größere Fahrzeuge ist die Straße nicht geeignet. Am Ende steht man vor dem San Juan River, einem großen Fluss ähnlich dem Colorado, den er später im Lake Powell trifft. Um schöne Fotos zu erhalten, muss man sich erst etwas anstrengen und den San Juan Hill erklettern – erst von hier bekommt man eine gute Aussicht.

Uns lässt der Aufstieg auf den Berg schnaufen. Wie mag das erst für die Mormonen Ende des 19. Jahrhunderts gewesen sein, die ihre Planwagen mit Ochsen und Pferden über diesen Berg hievten? Ihre Kirche hatte eine Gruppe ostwärts gesandt, um mit den Indianern freundschaftliche Beziehungen zu knüpfen. In dem extrem schwierigen Gelände fanden sie sich schließlich eingekeilt zwischen Fluss und Berge, und der einzige Ausweg schien ihnen, den San Juan Hill, so nannten sie ihn, zu überqueren. Aus heutiger Sicht ist es nahezu unvorstellbar, wie die Mormonen ihr Hab und Gut über die steilen Sandsteinplatten brachten. Und vor allem: Wie überzeugten sie ihre Tiere, das zu tun? Sie mussten sieben Gespanne jeweils vor einen einzigen Planwagen spannen, um diese Höchstleistung zu vollbringen. So war sichergestellt, dass immer Zug auf der Gabel war, auch wenn einige der Tiere stürzten oder erschöpft aufgaben. Einige der Ochsen und Pferde überlebten die Anstrengungen nicht. Noch immer erkennt man Spuren, die die Mormonen hinterlassen haben. An besonders steilen und schwierigen Stellen schlugen sie Stufen in den Hang, um den Tieren Halt zu verschaffen. Selbst die Schleifspuren ihrer eisenbeschlagenen Holzspeichenräder sind stellenweise noch zu erkennen. Der Wagenzug schaffte es bis in die Gegend von Four Corners, wo sich die Gläubigen niederließen und die ihnen zugetragene Pflicht erfüllten.

Zurück auf der # 163 biegen wir nach wenigen Meilen erneut links ab in die Lime Ridge Road. Das ist anfangs eine Schotterpiste, die sich später verschlechtert, aber keine Schwierigkeiten beinhaltet. Den dort wartenden Fotomotiven wollen wir uns morgen widmen.