Volcán Pacaya, Guatemala – Heißer Vulkan

Nach dem Abschied von Petra und Klaus – die beiden fahren für weitere sechs Monate zurück nach Mexiko, wir dagegen weiter nach Süden – schauen wir bei der Touristenpolizei vorbei, um aktuelle Informationen über den Vulkan Pacaya einzuholen. In früheren Jahren ist es bei Bergwanderungen immer wieder zu Überfällen auf Touristen gekommen, doch das scheint vorbei zu sein, seit ein bewachter Nationalpark eingerichtet wurde und die Touristenpolizei hier dauerhaft präsent ist. Allerdings erstaunen uns die hilfsbereiten Beamten mit ihrer eindringlichen Warnung vor dem direkten Weg zum Pacaya über Santa Maria de Jesús. Die Straße gelte nicht als sicher, dort komme es immer wieder zu bewaffneten Überfällen, auch auf Busse.

Also nehmen wir den mehr als doppelt so langen Weg, der zudem durch Guatemala City führt. Die Zwei-Millionen-Hauptstadt (mit Einzugsgebiet) ist nicht gerade ein Touristenmagnet, aber ein Verkehrsknotenpunkt. Knapp 40 km südlich von Guatemala Stadt, 7 km abseits der CA 9, werden wir in der Nähe des Dorfes San Vicente de Pacaya am Kassenhäuschen gestoppt. Hier sind als Ausländer 50 Quetzal Eintritt pro Person zu entrichten und wir erfahren, dass man uns ohne Guide nicht auf den Vulkan lässt. Der Führer schlägt unabhängig von der Gruppengröße nochmals mit 150 GTQ zu Buche und wir müssen ihn die letzten 5,5 km durch zwei Weiler auf anfangs asphaltierter, später schlechter enger Schmutzstraße mitnehmen. Er ist wohl vorrangig dafür da sicherzustellen, dass man nicht zu weit auf die qualmende Spitze läuft, in einen Spalt fällt oder in eine der als gefährlich eingestuften heißen Höhlen geht. Manche der Saunagrotten sind dennoch zugänglich. Wir dürfen ohne Aufpreis auf dem Parkplatz, wo der Wanderweg beginnt, übernachten.

Der mit einem offiziellen Ausweis ausgestattete staatlich lizenzierte Führer veranschlagt drei Stunden für die Wanderung: eineinhalb hoch, eine halbe Stunde Aufenthalt und eine runter. Er läuft aber schneller, wenn man es zulässt. Beruhigenderweise läuft auch ihm der Schweiß. Für Auf- und Abstieg sind je ca. 3 km und je 400 Höhenmeter zurückzulegen. Der Volcán Pacaya, einer der aktivsten Mittelamerikas, ist einfach und sicher zu besteigen. Seit 1565 werden Eruptionen registriert, in letzter Zeit jährlich. Die halbwegs zuverlässige Windrichtung bietet jedoch meist Schutz. Auf 2250 m ist Schluss, die letzten 300 m zum Gipfel kann man nicht hochgehen. Überall dampft es hier aus vielen Löchern, das Gestein ist teils heiß. Im unteren Bereich befindet sich die flüssige Lava etwa 15 m unter der Erdoberfläche, oben nur noch 10 m. Ein mehrere Meter tiefer Spalt kommt der Glut noch näher. Die Temperatur beträgt hier um die 500° C und unser Führer röstet an einem Stock ein paar Marshmallows. In der Nacht haben wir von unserem Vogelnest am Berg aus einen 5*-Blick auf Guatemala City und eine ruhige Nacht wie lange nicht mehr (N 14°23’58,1’’ W 90°36’54,9’’).

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