Sandpoint, Idaho – Kein Internet für Ausländer

An der Dorftankstelle sind wir einmal wieder die bunten Hunde. Menschentrauben bilden sich um Arminius, es werden sogar Wetten abgeschlossen, um welche Art Fahrzeug es sich handelt. Sind es die Vereinten Nationen (gar nicht so schlecht), die die Region einnehmen wollen, ist es ein Testfahrzeug oder doch ein Camper? Menschen umarmen uns spontan, für sie klingt eine derartige Reise einfach unglaublich.

Mehrere Stunden des Tages vergeuden wir mit dem Versuch, die Daten-SIM-Karte aus Sequim für den Internetzugang frei schalten zu lassen. Ganz umsonst war es hingegen nicht, immerhin bringt es uns eine neue Erkenntnis: Der Mobilfunkanbieter AT&T wird uns nicht mit dem Internet verbinden. Wir haben mit dem Kundeservice telefoniert, sind in einen AT&T Shop gegangen, haben wieder telefoniert, sind nochmals in den Shop gegangen und haben weiter telefoniert. Das Ergebnis: Ohne amerikanische ID-Card (Personalausweis) bzw. die berühmte Sozialversicherungsnummer geht hier nichts. Kein mobiles Internet für Reisende. Bei anderen Anbietern müssten wir ggf. für viel Geld einen neuen Internetstick kaufen, und ob eine Verbindung ohne die entsprechenden US-Ausweise möglich wäre, ist dahingestellt. Ein ungelöstes Problem, das wir erst einmal aufschieben.

Eine kleine Wanderung führt uns zu den Kootenai Falls am gleichnamigen Fluss. Die malerische Kombination aus mehreren Wasserfällen, Stromschnellen und strömungsgeschützten Becken würde an Sommertagen vielleicht sogar zum Baden einladen. Eine kleine Gruppe Kajakfahrer mit kurzen, entenförmigen Booten paddelt – einer nach dem anderen – zu einem Strömungswirbel, wo sie sich geschickt und fast ohne einen Paddelschlag entgegen der Strömung aufhalten und sogar Pirouetten drehen.

Unweit des „Grenzübertritts“ nach Montana halten wir in der Stadt Libby an einem Truck Stopp. Nur zwei Lkw stehen hier in großem Abstand, beide mit Motoren aus. Wir platzieren uns dazwischen. Unsere Freude hält nicht lange, denn schon bald quetschen sich weitere Trucks dazwischen. Der Tanklaster neben uns lässt seinen Motor laufen, obwohl der Fahrer gleich nach dem Anhalten schnarchend in der Koje liegt. Vielleicht hat er keine Standheizung, und die Nacht verspricht wieder kalt zu werden. Fragen können wir ihn ja schlecht, er schläft schon. Also wechseln wir nach dem Abendessen den Standort in eine ruhigere Ecke des Areals.

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