Moab, Utah – Miniaturgebirge und Massentourismus

Die La Sal Mountains sind ein kleines überschaubares Grenzgebirge zwischen Utah und Colorado. Die pyramidenartigen, meist schneebedeckten Bergspitzen erscheinen als Hintergrundpanorama auf vielen Fotos des Delicate Arch im Arches Nationalpark und anderen Steinskulpturen. Die zweithöchste Erhebung Utahs liegt dort mit fast 3.900 m. Vom Ort Moab aus führt eine rund 80 Meilen lange Loop Road (Rundeweg) über den Highway # 128 einmal durch das Gebirge und zurück nach Moab. Zunächst fährt man durch das Castle Valley Tal, wo weitere dunkelrote Sandsteintürme und -wände in den Himmel ragen und der John-Wayne-Klassiker Rio Grande gedreht wurde. Innerhalb kurzer Distanz fährt man von der roten Halbwüste über subalpine Flora bis in die fast vegetationslose alpine Höhe von 2.700 m. In den oberen Lagen ist die Fahrbahn schneebedeckt und, schlechter, in mittleren Höhen eisig. Das Glück ist jedoch mit uns und instinktiv haben wir den Rundweg von der richtigen Seite angefahren. Beim Abstieg im Westen ist die Straße trocken und gefahrlos.

In Moab stocken wir alle unsere Vorräte and Lebensmitteln, Wasser und Diesel auf, Für eine Tankfüllung von 125 $ erhalten wir einen Rabatt von 40 Cent pro Gallone Diesel und kommen in dieser teuren Gegend auf hervorragende 2,92 $. Für diesen unglaublichen Discount beantragen wir lediglich eine noch nicht in unserem Besitz befindliche Supermarkt-Kundenkarte und kaufen (geplant) für 100 $ eine Prepaid-Telefonkarte. Beim Tanken an den Supermarkttankstellen erhält man mit deren Kundekarte (z.B. Safeway, City Market/King Soopers u.a.) grundsätzlich 3 Cent / Gallone Rabatt, bei bestimmten Umsätzen im Supermarkt 10 Cent, und oft gibt es auch Sonderaktionen. Trotzdem lohnt sich Preise vergleichen (zur Not ein Mal durch den Ort fahren) immer, da die Preisspanne innerhalb einer Stadt teils 30 Cent / Gallone und mehr betragen kann.

Ansonsten ist Moab eine Stadt, die vom Massentourismus geprägt ist. Die Infrastruktur ist perfekt, die Preise größtenteils unverfroren. Selbst im Winter, wenn hier fast alles tot ist, verlangen die Campingplätze Preise, die sich gewaschen haben. Dabei sind die meisten kaum als anheimelnd zu bezeichnen. Ohne den Einwohner Moabs Unrecht tun zu wollen: Uns ist es nicht gelungen, einen freundlichen Menschen zu treffen. Das sind ganz gewöhnliche Auswirkungen des Massentourismus. Trotzdem würde ich persönlich einen Sommerbesuch soweit vorplanen sofern das möglich ist, um eine Vorreservierung für die staatlichen Campgrounds in den National oder State Parks zu bekommen. Oder alternativ einen der sieben BLM (Bureau of Land Management) Camps am Hwy #128 nutzen. Allerdings haben die alle keine Hook-ups zu bieten, also Versorgung mit Wasser und Strom oder sogar TV- und Telefonanschluss.

Lange angekündigt, endlich da: Schon vor Tagen machte sich ein Schneesturm im südlichen Alaska, der eine Hochdruckfront vor sich herschiebt, auf den Weg nach Süden. Die Kapriolen treffen der Reihe nach ein: Gestern Abend stieg die Temperatur bis auf 16° an und kräftiger Wind erhob sich. Heute Mittag schickt der Herbst schwere Sturmböen übers Land, Blätter und Büsche fliegen nur so durch die Gegend und alle paar Minuten auch Regenschauer. Gegen Abend wird das Ganze zu Schnee und unsere Welt wird weiß.

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