Meat Cove, CBI – Schotten auf steilem Gelände

Am Morgen treffen wir Melvin und seine Kumpels in seiner Werkstatt beim Schweißen eines Bootsauspuffs. Manche Kanadier behaupten, Nova Scotia läge im Vergleich zu Europa zehn, vielleicht sogar 30 Jahre zurück. Das mag sein, aber auch im kleinsten Dorf hat man Computer und Internetanschluss und kennt sich erstaunlich gut aus. Melvin und seine Freunde hatten bereits letzte Nacht unsere Website, unseren Blog und unser Gästebuch durchforstet. Ein Foto dürfen wir von ihnen schießen, aber „Stell es nicht auf Facebook!“ Keine Sorge.

Nach einem kurzen Abstecher nach Meat Cove, dem nördlichen Ende Cape Breton Islands mit imposanten Klippen und rauer blauer See fahren wir über die lieblichere Ostseite des Nationalparks in südlicher Richtung. Höhenunterschiede von 500 m bis hinunter zum Meeresspiegel werden hier ohne großes Federlesen mit ein paar Kurven, aber ohne Spitzkehren in wenigen Minuten überwunden. Längere Gefälle von 15% sind keine Seltenheit. Der Winter muss eine echte Herausforderung für Autofahrer sein.

Neben Engländern und Akadiern stellen vor allem Schotten das prägende folkloristische und kulturelle  Element auf Cape Breton Island. Viele Ortstafeln und Flussbezeichnungen sind zweisprachig. Manchmal englisch-französisch, oft aber englisch-gälisch. So liest man lustige Ortsbezeichnungen wie Abbain a Chubbair.

Im Fährhafen von North Sidney erstehen wir ein Ticket für die Fährüberfahrt nach Neufundland am nächsten Morgen. Ein paar Kilometer zurück liegt ein Campingplatz. Der hat zwar noch nicht offen, aber da wir nichts brauchen dürfen wir für einen Zehner übernachten.

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