Parque Nacional La Tigra, Honduras – Fast wie Jurassic Park

Zum Eingang des Nationalparks ist es ein knapper Kilometer, doch den hätten wir mit dem Unimog nicht geschafft. Hier sind einfach zu viele Bäume im Weg. Rodungsarbeiten hätten uns bei der Parkverwaltung sicher nicht beliebt gemacht. Die winzige Ausbuchtung neben dem Eingangsweg ist auch nicht ideal zum Campen. Die 10 US$ Eintritt pro Person (können auch in HNL bezahlt werden) mögen dem Erhalt des Parks dienen, sind aber happig in Bezug auf das Gebotene. Am Eingang gibt es eine Orientierungskarte für die wenigen Wanderwege. Die Beschilderung ist lange nicht so gut wie behauptet, auch die Kilometerangaben scheinen nicht immer zu stimmen.

Beliebteste Routen sind die Durchquerung des Parks zum anderen Besucherzentrum und der Weg zu einem Wasserfall. Wir entscheiden uns für letzteren, der an einem schönen Aussichtspunkt beginnt. Zunächst wirkt es wie eine Wanderung durch lichten deutschen Wald, nur mit anderen Pflanzen. Je näher man dem Wasserfall kommt, desto dschungelartiger und morastiger wird es. Seltsame Pflanzen wuchern hier, es ist beinahe wie in Jurassic Park. Bei der Wildbeobachtung haben wir heute kein Glück, doch der dichte dunkle Nebelwald und der nicht üppige, aber 40 m hohe Wasserfall sind hübsch.

Am Abend dürfen wir Cabaña-Jörgs selbstgemachte Fruchtweine probieren (die und leckere Marmelade verkauft er auch zu guten Preisen) und ihren Geschichten aus 13 Jahren Honduras lauschen. So hält er die Regenzeit (die in diesem Jahr eher trocken und heiß ausfiele) für die schönste Zeit, Zentralamerika zu bereisen. Während der Trockenperiode gebe es so viele Waldbrände, dass die Sicht getrübt würde – abgesehen vom Gestank.

Die größten Fahrzeuge, die je den Weg zu ihnen bzw. zum Nationalpark gefunden haben, seien ein Pick-up Camper mit Anhänger und ein kleiner Sandkipper gewesen, der allerdings auf dem Weg nach unten ohne Last dann doch Probleme mit der Höhe hatte. Damals sei aber die Straße noch besser gewesen. Ein größeres Wohnmobil habe es einmal probiert, aber nicht geschafft. Seitdem kommen höchstens zum Camper umgebaute Land Rover oder ähnliches hoch. Ein Unimog, nein, der sei noch nie hier oben gewesen. Wir können Euch jedoch versichern: Derzeit ist die Durchfahrt für Fahrzeuge bis 2,30 m Breite und 3,45 m Höhe frei geschlagen.

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